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Julia Extra Band 0354

Julia Extra Band 0354

Titel: Julia Extra Band 0354
Autoren: Maisey Yates Susanne James Abby Green Barbara Hannay
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Reiz verlor.
    Es war eine beunruhigende Entdeckung. Kein Wunder, dass er nicht schlafen konnte.
    Zoes Stimmung verdüsterte sich, als sie in Prag landete.
    Das vom Schnee befreite Rollfeld lag vor ihr, und ihr erster Gedanke war, warum Kent nicht hier sein konnte.
    Auf dem Weg ins Hotel dachte sie im Taxi nur an ihn. Sie hatte sein wunderschönes Buch über Prag mitgenommen, und die herrlichen Bilder daraus wurden jetzt vor ihren Augen Wirklichkeit. Sie erinnerte sich, wie er ihr auf der Veranda beim Dinner über das weihnachtliche Prag erzählt hatte.
    Wenn er doch nur hier sein könnte.
    Spontan schickte sie ihm eine SMS.
    Bin in Prag!!!!! Erste Eindrücke von der märchenhaften Skyline. Schlösser vor einem Winterhimmel. Es raubt mir den Atem. So wunderschön und zeitlos.
    Zoe war nur hierhergekommen, weil Kent ihr von dieser Stadt erzählt hatte, und jetzt war sie in dieser verzauberten Winterlandschaft ganz allein. Sie wünschte sich so sehr, dass er da wäre. Wie sollte sie all diese Schönheit nur ohne ihn genießen können?
    Eine unendliche Einsamkeit überkam sie.
    Sie dachte an all die Annäherungsversuche, die Kent vor ihrer Abreise unternommen hatte: der riesige Blumenstrauß, sein Angebot, sie zu besuchen, und schließlich sein Erscheinen am Flughafen. Jedes Mal, wenn er versucht hatte, die Beziehung wieder in Gang zu bringen, hatte sie ihn abgeblockt.
    Warum?
    Warum war sie so darauf fixiert gewesen, ihn von sich fernzuhalten?
    Es überraschte sie, dass er immer noch Interesse zeigte, obwohl er ihre Träume von Heirat und Familienleben inzwischen kannte. Was wiederum nicht bedeuten musste, dass er auch gleich an Heirat dachte. Vielleicht aber an eine andere, freiere Form von Beziehung. In ihrer jetzigen Situation erschien das ein denkbarer Kompromiss.
    Trotzdem ärgerte sie sich, dass sie so fixiert auf Kent war. Sie hatte gehofft, dass die Trennung ihr Klarheit verschaffen würde, auch in ihrem Herzen. Doch nun stand sie hier am anderen Ende der Welt und dachte die ganze Zeit nur an diesen einen Mann.
    Sie vermisste sein Lächeln, seine freundlichen braunen Augen und seine warmen kräftigen Arme. Sie sehnte sich nach seinem Duft, seiner Stimme, seinem Kuss …
    Und wieder musste sie sich fragen, warum sie eigentlich weiterhin auf Distanz bestanden hatte.
    Ihre anfängliche Vorsicht, nachdem die Hochzeit abgesagt worden war, war vernünftig gewesen. Doch ergab es inzwischen noch einen Sinn?
    Sie brauchte den Kontakt zu ihm. Wenn er schon nicht hier sein konnte, so musste sie wenigstens diese Art der Kommunikation nutzen. Sie holte ihr Handy heraus und fing an zu schreiben.
    16.15: Es ist schon dunkel. Es schneit, und ich trage eine neue rote Mütze, die ich in Paris gekauft habe.
    17.45: Bin auf dem Platz in der Altstadt. So viele Geräusche. Kirchenglocken, eine Blaskapelle spielt Weihnachtslieder, die Schläge der berühmten astronomischen Uhr.
    18.01: Gehe über die Karlsbrücke. Ein Straßenmusikant spielt Geige. Magisch.
    19.01: Esse Gulasch mit Klößen und dicker Soße. Lecker.
    19.30: Hatte gerade meinen ersten Grog – eine Mischung aus Rum und Tee. Vermisse Dich sehr.
    Als Zoe ins Bett ging, hatte sie immer noch keine Antwort von Kent. Sie erklärte es mit dem Zeitunterschied, fühlte sich aber trotzdem einsam und deprimiert.
    Mit Tränen in den Augen schlief sie schließlich ein, doch es war eine unruhige Nacht. Immer wieder schaute sie nach einer Nachricht auf ihrem Handy.
    Nur von ihrer Mutter war um 3.00 Uhr eine SMS eingegangen.
    Am nächsten Morgen hatte Kent immer noch nicht reagiert. Bestimmt war er früh aufgestanden und mit dem Traktor aufs Feld gefahren, ohne sein Handy zu checken. Vielleicht war auch der Akku leer. Es gab alle möglichen Erklärungen.
    Trotzdem saß sie wie auf glühenden Kohlen, und um sich aufzumuntern, schickte sie weitere Nachrichten.
    8.05: Von meinem Fenster aus sehe ich Dächer voller Schnee und das Schloss.
    Wärst Du nicht auch gern hier?
    8.35: Die Autos versinken im Schnee, die Statuen haben Schnee auf den Schultern. Die Äste der Bäume biegen sich unter der Last des Schnees. Kinder fahren Schlitten.
    Wie ist es in Willara?
    9.15: Lasse Schneeflocken in meinen offenen Mund fallen. Kannst Du Dir vorstellen, dass das mein erster Schnee ist?
    10.00: Kent, jetzt bin ich schon einen ganzen Tag in Prag. Wo steckst Du?
    In eine Decke gewickelt saß Zoe um Mitternacht auf dem Bett und starrte verloren auf ihr Handy. Sie hatte eine weitere SMS geschrieben,
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