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Julia Extra Band 0349

Julia Extra Band 0349

Titel: Julia Extra Band 0349
Autoren: K Lawrence
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Sie war weg. Aus seinem Haus, aus seinem Leben.
    „Auf Nimmerwiedersehen, Miss Orsini“, murmelte er.
    Jetzt würde er sich endlich das verdiente kalte Bier genehmigen, duschen und sich etwas zu essen machen. Inzwischen hatte er einen Bärenhunger. Und danach würde er zum Flughafen fahren.
    Oder auch nicht. Er war müde. Sicher war es besser, wenn er hier übernachtete und morgen früh zurückflog.
    Rio streckte sich gähnend und steuerte die Küche an.
    Der erste kühle Schluck Bier war eine wahre Wohltat. Beim zweiten Schluck überlegte Rio, wie man diesen Nachmittag bezeichnen konnte. Als ungewöhnlich? Interessant? Beides stimmte. Dank Isabella Orsini.
    Er hatte Izzy, den Gärtner, erwartet. Gekommen war stattdessen Isabella, die … Ja, die was?
    Ein Ausbund an Widersprüchen. Freundlich in der einen Minute, in der nächsten kratzbürstig. In einem Moment nüchtern und geschäftsmäßig, im nächsten linkisch und verlegen. Erst leidenschaftlich und feurig, wie eine Frau es nur sein konnte, und gleich darauf unschuldig und verschämt wie eine Jungfrau. Es sei denn, die Sache mit der Unschuld war gespielt. Ein Trick, um einen Mann anzuheizen, bis er sich vergaß …
    Unwichtig. Sie war weg.
    Trotzdem war es ein harmloses Vergnügen, sich all die Möglichkeiten vorzustellen, wenn sie tatsächlich noch unschuldig sein sollte. Sich auszumalen, er wäre der erste Mann, der sie berührte. Der erste, der ihre Geheimnisse erkundete und sie in die Welt der körperlichen Freuden einweihte. Der ihr zeigte, was Leidenschaft war.
    Merda .
    Viel zu heftig stellte Rio die Bierflasche auf die Anrichte. Eine Dusche würde ihm guttun, anschließend das dickste Steak, das er finden konnte, und …
    Wo steht eigentlich ihr Wagen?
    Er stand schon auf dem Treppenabsatz zum ersten Stock, als ihm das einfiel. Sie war mit dem Auto gekommen, so viel war der wirren Geschichte von Gänseblümchen, Stau in Manhattan und dem Kaninchen zu entnehmen gewesen. Warum war sie dann zu Fuß über die lange Auffahrt gelaufen?
    Vielleicht hatte sie den Wagen vor dem Tor stehen lassen. Nun, das sollte nicht sein Problem sein.
    Natürlich war das nicht sein Problem!
    Fluchend drehte er sich um und stieg die Treppe wieder hinunter. Riss die Haustür auf, schaute zum Tor und sah … nichts.
    Die schmale Mondsichel, die am Himmel hing, konnte nicht viel gegen die Dunkelheit ausrichten. Na schön, er würde also nachsehen gehen. Sicher war Isabella Orsini längst weg. Trotzdem …
    Beim Tor angelangt, drückte Rio dagegen, doch das verdammte Ding hatte sich ausgerechnet diesen Moment ausgesucht, um fest geschlossen zu bleiben. Wieder fluchte Rio, dieses Mal lauter. Er kramte den Zettel mit dem Nummerncode aus der Jeanstasche und tippte die Zahlen ein. Das Tor schwang auf. Und jetzt? Er hatte keine Ahnung, wonach er eigentlich Ausschau halten sollte.
    Verdammt! Da hinten lief eine schmale Gestalt im schwachen Mondlicht über die Straße. Und er hegte nicht den geringsten Zweifel, dass es sich bei der Gestalt um Isabella Orsini handelte.
    „Närrin“, murmelte er, trat auf die Straße und rief ihren Namen. Keine Reaktion. Also rief er noch einmal, lauter. „Verdammt, Isabella, was haben Sie vor?“
    Weder blieb sie stehen, noch drehte sie sich um. Dabei musste sie ihn gehört haben. Sogar die Grillen hatten bei seiner Lautstärke ihr nächtliches Zirpkonzert eingestellt.
    Aber Isabella war ja auch keine Grille. Sondern eine Frau, die beweisen wollte, dass sie allein zurechtkam.
    Grimmig ging er ihr nach. Zuerst mit großen Schritten, dann verfiel er in leichten Trab. Er wollte gerade zum Spurt ansetzen, als er die Scheinwerfer sah, die in seine Richtung kamen. In Isabellas Richtung.
    Der herankommende Wagen bremste ab. Isabella blieb stehen.
    Was immer der Fahrer von dir will, Iz, sag Nein. Rio rannte los.
    Nicht in Panik ausbrechen. Nur nicht in Panik ausbrechen, Isabella.
    Die Worte wiederholten sich in Izzys Kopf wie eine Platte mit einem Sprung. Der Fahrer des Wagens wollte sicher nur hilfsbereit sein. Dass er sie „kleine Lady“ nannte und aussah wie die Sumo-Ringer-Version von Jack the Ripper, hatte nichts zu sagen.
    Das Gewicht des Mannes war seine eigene Sache. Und wie Jack the Ripper ausgesehen hatte, wusste niemand. Die Fantasie ging mit ihr durch …
    Sumo Jack öffnete die Fahrertür und erhob sich aus dem Sitz. „Das ist nicht besonders nett, kleine Lady. Da will ich helfen, und Sie sind so abweisend.“
    Renn! Das Herz hämmerte ihr in
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