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Julia Extra Band 0347

Julia Extra Band 0347

Titel: Julia Extra Band 0347
Autoren: Emma Darcy , Carol Marinelli , Fiona Harper , Catherine George
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Australierin. Es gibt Probleme mit der Hochzeit …“
    Warum log sie? Das war einfach nur dumm.
    Er zuckte die Achseln. „Du weißt, dass ich nichts dagegen habe.“
    „Danke.“
    „Also, ich geh dann mal unter die Dusche. Mach ruhig weiter.“
    Als Grace jedoch den Laptop wieder öffnete, sah sie, dass die Internetverbindung durch das Zuklappen unterbrochen worden war. Schnell loggte sie sich wieder ein, doch Marissa war nicht mehr online.
    Die nächsten zwei Stunden bis zum Frühstück waren Noah und sie tunlichst darauf bedacht, sich möglichst aus dem Weg zu gehen. Kein leichtes Unterfangen in einer Hotelsuite.
    So verzichteten sie dieses Mal auch auf den Zimmerservice, es wäre zu intim gewesen. Stattdessen gingen sie in den Frühstücksraum hinunter und mischten sich unter die übrigen Hotelgäste.
    „Ich werde den ganzen Vormittag unterwegs sein“, erklärte Noah, obwohl sie es bereits besprochen hatten. „Könntest du mir einen Gefallen tun?“
    „Natürlich.“
    „Mein Buch … im Laptop.“
    Sie zog die Brauen hoch. „Soll ich es ausdrucken?“
    „Nein.“ Er schüttete den Kopf. „Ich glaube, ich habe Karl jetzt hingekriegt. Ich wäre dir dankbar, wenn du es lesen und mir deine Meinung sagen würdest.“
    „Oh. Okay.“
    Wie gingen sie doch höflich miteinander um!
    Er verabschiedete sich mit einem Nicken und verließ das Restaurant.
    Am liebsten hätte sie laut aufgeschrien angesichts dieser distanzierten Höflichkeit!
    Grace hatte keine Lust, allein auf Besichtigungstour zu gehen und so setzte sie sich stattdessen mit dem Laptop auf die Dachterrasse des Hotels und begann, Noahs Manuskript zu lesen. Zunächst schien alles unverändert, doch bemerkte sie hier und da kleine Hinweise auf sich andeutende Konflikte, die es vorher nicht gegeben hatte.
    Nach der Hälfte des Buches war sie schon so gefesselt, dass die Seiten nur so dahinflogen. Dabei war es vor allem die Liebesgeschichte zwischen Karl und Irina, die sie jetzt faszinierte. Warum nur?
    Es war großartig. Das ganze Buch war einfach wunderbar.
    Es war ungemein clever, aufregend und fesselnd geschrieben. So wie es die Leser von Noah gewohnt waren. Aber jetzt brachte die Geschichte Grace auch zum Lachen und Weinen und ließ sie mitzittern. Kurzum, es löste Gefühle in ihr aus. Wenn das hier nicht sein größter Bestseller werden würde, würde sie die Welt nicht mehr verstehen.
    Grace war so stolz auf ihn, und das wollte sie ihm sofort sagen, sobald er zurück war.
    Spontan griff sie zum Hörer und bestellte den Zimmerservice.
    Noah stand vor der Hotelsuite und starrte auf die Tür. Grace war allein da drinnen. Allein mit seinem Buch. Mit Karl und Irina. Und wenn sie diesen beiden Helden nicht glauben würde, würde sie auch nicht glauben, was er ihr zu sagen hatte. Es war nun an der Zeit, einen Neuanfang zu wagen. Sein Buch war dafür nur eine Probe aufs Exempel.
    Er hatte Angst. Aber es war ein gutes Gefühl, Angst zu haben. Sein Herz pochte wie wild, und sein Kopf spielte verrückt. Er hasste jedes dieser Gefühle, doch gab er sich ihnen hin, denn er wusste, was sie signalisierten. Er war bereit, Grace das zu geben, was sie wollte, brauchte und wirklich auch verdiente. In sechs Monaten würde das kleine Wesen auf die Welt kommen, und er würde der beste Vater der Welt sein, denn jetzt hatte er die Mittel dazu. Er besaß ein Herz.
    Noah zog die Schlüsselkarte aus der Hosentasche und steckte sie in den Schlitz.
    Grace saß mit einem Taschenbuch in der Hand auf dem Sofa. Prüfend sah Noah sie an. Hatte sie sein Manuskript überhaupt gelesen? Oder war es einfach zu spät dafür gewesen?
    Sie legte das Buch weg und stand auf. „Hi.“
    „Hi.“
    Mit leicht errötetem Kopf sah sie zu Boden.
    „Mein Buch …“
    „Dein Buch …“
    Sie hielten gleichzeitig inne.
    „Hast du es gelesen?“
    Ihre Züge wurden weicher, und sie legte den Kopf zur Seite. „Natürlich habe ich es gelesen. Du hast mich doch darum gebeten.“
    Das war Grace. Genau genommen war seine Frage überflüssig gewesen. So war sie eben. So voller Güte. Sie würde eine wunderbare Mutter sein. Eine weitere Gefühlswoge erfasste ihn und ließ seine Angst zur Nebensache werden. Er liebte sie so sehr. Jetzt wurde es Zeit, ihr das zu zeigen.
    Es war egal, was sie von seinem Buch hielt. Er würde es ihr sowieso sagen.
    „Grace, wollen wir ein Stück spazieren gehen?“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber ich habe Champagner bestellt.“ Sie zeigte auf den
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