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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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den Arm und gab ihm erneut das Fläschchen.
    Anton schaute einen Augenblick fasziniert zu. Er hatte keine Erfahrung mit Babys, aber so weit er sehen konnte, war der Junge mit dem schwarzen Haar und der leicht olivfarbenen Haut ein typisch griechisches.
    „Der Junge da in Ihrem Arm verdient das Beste vom Leben, Zoe.“ Was er jetzt sagen würde, war hart, aber es entsprach der Wahrheit. „Es ist selbstsüchtig und falsch, ihm das zu verweigern, nur weil Sie Ihrem Großvater nicht seine Fehler vergeben können.“
    „Warum halten Sie nicht einfach den Mund und verschwinden?“, fuhr sie auf.
    Bei ihrer Lautstärke riss Anton die Augen auf und das Baby zuckte erschreckt zusammen.

3. KAPITEL
    „Ich hasse Sie“, flüsterte Zoe noch, dann nahm sie sich um Tobys willen zusammen.
    „Sie wissen, dass ich recht habe!“, drängte Anton. „Ihnen ist klar, dass Sie dieses Haus hier nicht halten können. Sie werden sich nach einer billigeren Bleibe umsehen müssen, aber den Weg in die Verarmung müssen Sie nicht nehmen, Zoe.“
    Antons Handy klingelte. Es war sein Sicherheitschef Kostas, der ihn wissen ließ, dass die Nachbarn auf der gesamten Straße wegen der Reportermeute Sturm liefen. Im gleichen Augenblick klingelte auch das Festnetztelefon. Zoe stand auf und nahm den Hörer ab. Anton konnte sehen, wie sie blass wurde.
    „Danke für die Warnung, Susie!“, hörte er sie sagen.
    Zoes Knie begannen zu beben. Mit brennenden Augen wollte sie etwas Zuversichtliches sagen, aber ihr fiel absolut nichts ein. Und letztendlich war sie froh, dass ihr jemand den Hörer aus den zitternden Fingern nahm.
    „Setzen Sie sich und hören Sie zu!“, befahl Anton.
    Sie gehorchte widerspruchslos. Sie konnte sich nämlich wirklich kaum auf den Beinen halten. Auf dem Sofa drückte sie Toby an sich. Dann lauschte sie der Stimme, die sie so sehr an ihren Vater erinnerte – leise und sachlich, die Stimme eines Schlichters. Die Tränen ließen sich nicht mehr aufhalten. Die Sofapolster gaben nach, als Anton sich zu ihr setzte und den Arm um ihre Schultern legte. „Sie können nicht länger hier bleiben. Die Situation da draußen läuft völlig aus dem Ruder.“
    „Dann schicken Sie die Medienleute weg“, schluchzte sie an seiner Schulter.
    „Ich wünschte, ich könnte es, aber diese Macht habe ich nicht.“
    „Es ist nur schlimmer geworden, weil Sie hier sind.“
    „Dann lassen Sie es mich wieder geradebiegen. Ich besitze ein Haus mit einem Sicherheitszaun und bewachten Toren. Ich kann Sie innerhalb der nächsten Stunden dort unterbringen, wenn Sie möchten. Damit verpflichten Sie sich zu nichts. Sehen Sie es als Zufluchtsort, wo Sie wieder Luft holen und Ihre Kräfte sammeln können, bevor wir unsere Verhandlungen weiterführen.“
    Immerhin hörte sie ihm zu, auch wenn sie den Kopf über das jetzt schlafende Baby gebeugt hielt.
    „Denken Sie darüber nach, Zoe. Das hat nichts mit Theo zu tun, es ist ein Angebot von mir, weil ich sehe, dass Sie es wirklich nötig haben. Die Gegend dort ist ganz reizvoll. Ich muss für die nächsten Wochen geschäftlich nach Übersee, Sie werden das Haus also für sich allein haben.“ Es war nicht die ganze Wahrheit, aber sein Killerinstinkt hatte im Moment übernommen.
    Zoe sagte sich, dass sie das Angebot ablehnen musste. Sie war überzeugt, dass es irgendwo einen Haken gab. Aber sie wusste auch, dass sie nicht hier bleiben konnte, solange die Pressemeute das Haus belagerte.
    „Sie müssen mir versprechen, dass Sie mich nicht bedrängen werden.“
    „Sie haben mein Wort.“
    „Und dass Sie meinem Großvater nicht sagen, wo ich bin.“
    War ihr bewusst, dass sie soeben das verhasste Wort Großvater benutzt hatte? „Das wird schwierig sein, aber ich werde mein Bestes tun, um ihn herauszuhalten.“
    „Und wenn ich wieder zurück will, werden Sie mich nicht aufhalten.“
    „Pfadfinderehrenwort.“
    Der lustige Ausdruck brachte sie dazu, den Kopf zu heben. Tränen hingen zwar an ihren langen Wimpern, aber Argwohn war deutlich in den Augen zu lesen. Als Erwiderung zog Anton die Augenbrauen in die Höhe, und Zoe lachte erstickt auf.
    Er mochte Zoe Kanellis, wurde ihm klar. Ihre Courage beeindruckte ihn. Und … Nun, sie gefiel ihm, was angesichts der Situation völlig unangebracht war. Trotzdem konnte er nicht widerstehen, ihr eine tränennasse Haarsträhne von der Wange zu streichen. Und sie zuckte nicht vor der Berührung zurück. Eigentlich bewegte sie sich überhaupt nicht.
    Es war
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