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Julia Extra Band 0345

Julia Extra Band 0345

Titel: Julia Extra Band 0345
Autoren: Kim Lawrence , Emma Darcy , Michelle Reid , Shirley Jump
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Williams.“
    Schockiert starrte sein Vater ihn an. „Geheiratet? Die Frau von diesem Kreativitäts-Dings?“
    „Genau. Ihr habe ich auch die wundersame Verwandlung meines Designer-Teams zu verdanken … unter anderem.“
    Sein Vater hatte sich offenbar von dem Schock erholt und musterte ihn missbilligend. „Und du liebst diese Frau? Oder ist das wieder eine deiner berühmten spontanen Ideen?“ Jonathon seufzte. „Als ich dir empfohlen habe, allmählich etwas sesshaft zu werden, ging ich eigentlich nicht davon aus, dass du meinem Rat tatsächlich folgen würdest. Du hast sie aus Trotz geheiratet, nicht wahr?“
    „Ich liebe sie.“ Das war die Wahrheit. Ob Daphne allerdings für ihn dasselbe empfand, wusste Carter nicht. Auf jeden Fall durfte sie nicht wieder aus seinem Leben verschwinden. Er würde alles daran setzen, ihr Herz zu gewinnen.
    Für immer.
    Sein Vater schnaubte verärgert. „Wir werden ja sehen, wie lange deine Liebe anhält. Ich bitte dich nur um Diskretion, wenn es vorbei ist. Es muss ja nicht in allen Zeitungen stehen.“
    Carter sprang so heftig auf, dass beinahe der Bürostuhl umkippte. „Warum kannst du dich nicht einmal für mich freuen? Warum musst du mir immer alles kaputtmachen?“
    „Weil deine Entscheidungen immer zu Katastrophe führen.“
    „Entschuldige, wenn ich widerspreche. Ich treffe Entscheidungen, mit denen du nicht einverstanden bist. Das heißt noch lange nicht, dass sie schlecht sind.“ Und plötzlich durchzuckte es Carter wie ein Blitz. Plötzlich fügten sich die Puzzleteile seiner Vergangenheit zu einem Bild – einem Bild, das erklärte, warum Jonathon sich so negativ über die Ehe und generell über Frauen äußerte. „Mutter hat dich verlassen. Ich verstehe, wie sehr dich das verletzt hat. Das bedeutet aber nicht, dass Cade und ich – und womöglich auch du – auf Glück in der Liebe verzichten müssen.“
    „Das behaupte ich doch auch gar nicht!“
    „Doch. Du machst alles kaputt, du redest alles schlecht. Vor allem bei mir. Ich war nicht so klug wie Cade. Ich bin nicht in deine Kanzlei eingestiegen. Aber jetzt habe ich mein eigenes Unternehmen, einen guten Job. Bin verheiratet. Und ich bin glücklich, verdammt noch mal!“
    Carter holte tief Luft. Ruhig und etwas herausfordernd sah er seinem Vater ins Gesicht. Jetzt brechen neue Zeiten an, gelobte er sich. Nie wieder würde er seine Worte sorgsam abwägen, nur um keine Angriffsfläche zu bieten. „Warum kannst du nicht einmal in deinem Leben sagen: ‚Gut gemacht, Carter? Ich bin stolz auf dich, mein Sohn!‘“ Noch einmal brachen die alten Verletzungen auf. „Warum war ich nie gut genug?“
    Wütend wollte Jonathon auffahren – dann sank er in sich zusammen. Vor Carters Augen schien sein Vater zu altern. „Weil ich nie gut genug war“, murmelte er mit erstickter Stimme.
    Fassungslos ließ Carter sich auf den Stuhl fallen. Angestrengt starrte er auf den Teppich. Er wusste, würde er jetzt seinen Vater ansehen, würde dieser sofort wieder die Maske des glatten Anwalts aufsetzen – und die Chance wäre vertan. „Du hast neun Jahre lang ganz allein eine Kanzlei geführt. Du hast Cade und mich aufgezogen. Wie kommst du auf die absurde Idee, nicht gut genug gewesen zu sein?“
    „Sie hat mich verlassen“, flüsterte Jonathon. „Sie ist einfach gegangen.“
    Schlagartig tauchten vor Carters geistigem Auge einzelne Bilder auf. Die Spielzeugsoldaten. Die Sandburgen. Der braune Lederkoffer. Ein flüchtiger Kuss auf die Stirn, als ginge sie nur kurz weg … Carter hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, und musste ein paar Mal tief durchatmen. „Dad! Sie hat uns verlassen. Sie wollte auch mich nicht.“
    „Es war nicht deinetwegen … oder wegen Cade. Es war meinetwegen. Die Schuld liegt allein bei mir.“ Seine Stimme zitterte, und es dauerte einen Moment, bis er sich wieder gefasst hatte. „Ich habe sie betrogen … ich habe ihr das Herz gebrochen.“
    Carter konnte es nicht glauben. „Du!?“ Wollte sein Vater andeuten, er habe eine Affäre gehabt – Jonathon Matthews, eine Stütze der Gesellschaft?
    „Die Sache war bedeutungslos, aber deine Mutter hat es leider erfahren … und mich verlassen. Wenn ich diesen Fehler nicht begangen hätte …“ Hilflos zuckte Jonathon die Achseln.
    „Sie hat auch ihre Kinder verlassen, Dad! Nicht nur dich. Sie ging einfach … Warum hat sie nicht die Scheidung eingereicht, das gemeinsame Sorgerecht beantragt?“
    „Tja, ich weiß es
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