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Julia Extra Band 0339

Julia Extra Band 0339

Titel: Julia Extra Band 0339
Autoren: Carole Mortimer , Cara Colter , Lindsay Armstrong , Lynn Raye Harris
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Mann nach Hause gehen und auch mit keinem anderen. Aus irgendeinem Grund kam ihr das falsch vor, seit sie in den USA angekommen war. Sie war jetzt zwar frei von den Erwartungen und dem Pflichtbewusstsein, die Teil der Erziehung durch ihren Vater gewesen waren. Dennoch konnte Isabella den Gedanken nicht abschütteln, dass sie sich für jemanden bewahren musste.
    „ Ladies and Gentleman , Bella Tyler!“, verkündete der Gitarrist nach dem letzten Lied, und sofort brachen die Anwesenden in Applaus aus.
    „ Mahalo “, sagte Isabella und schob sich eine feuchte Strähne hinters Ohr. „Wir machen jetzt eine kleine Pause. In einer Viertelstunde geht es weiter.“
    Beim Verlassen der Bühne nahm sie das Glas Wasser, das Grant ihr reichte, der Manager der Bar. Eine richtige Garderobe hatte sie nicht, doch immerhin konnte sie sich in dem kleinen Zimmer, in dem sie ihre Sachen aufbewahrte und sich abends schminkte, eine Weile ausruhen. Isabella sank auf einen Stuhl und legte die Füße auf eine Rattantruhe, die als Couchtisch diente.
    Vom Strand drangen durch die dünnen Wände Stimmen und Gelächter zu ihr. Bald würden auch die anderen aus der Band zu ihr stoßen, falls sie nicht lieber draußen eine Zigarette rauchten.
    Isabella schloss die Augen, legte den Kopf zurück und berührte mit dem eiskalten Glas die erhitzte Haut an ihrem Schlüsselbein, was sie erschauern ließ, aber auch eine willkommene Abkühlung darstellte.
    Eine Weile später hörte sie, wie jemand den Raum betrat. Weil hier ein ständiges Kommen und Gehen herrschte, öffnete sie jedoch nicht die Augen, um zu sehen, wer da gekommen war. Aber als der Neuankömmling nichts sagte und sich nicht rührte, wurde ihr klar, dass es sich weder um ein Bandmitglied noch um eine Kellnerin handeln konnte.
    Isabella machte die Augen auf. Im Türrahmen stand ein großer, imposant wirkender Mann, der eine dunkle, machtvolle Ausstrahlung hatte. Als sie ihn genauer betrachtete, stellte sie fest, dass er aus Jahfar stammen musste: dunkles Haar, durchdringend blickende dunkle Augen und ein Teint, den die unbarmherzige Wüstensonne gebrannt hatte. Ein Schauder lief ihr über den Rücken.
    Der Mann trug zwar ein dunkelblaues Hemd und eine Khakihose statt der traditionellen Dischdascha , doch er strahlte die Aura der Wüste aus, die Intensität eines Menschen, der am Rande der Zivilisation lebte. Isabella wurde von einer unerklärlichen Angst erfüllt, die sie lähmte, sodass sie sich nicht von der Stelle rühren konnte.
    „Du wirst mir jetzt sagen, warum “, befahl der Mann.
    „ Warum? “, wiederholte Isabella verwirrt. Irgendwie gelang es ihr aufzustehen. Der Fremde war so groß, dass sie den Kopf in den Nacken legen musste, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Als sie merkte, wie wütend er war, begann ihr Herz heftig zu schlagen.
    Er ließ den Blick über sie gleiten und sagte dann angewidert: „Du siehst ja wie eine Prostituierte aus!“
    In die kalte Angst, die Isabella erfüllte, mischte sich Wut. Das Verhalten des Fremden war einfach typisch für die Männer aus Jahfar: Er glaubte, sie kritisieren zu dürfen, nur weil sie eine Frau war und er ihre Entscheidungen nicht verstand.
    Isabella richtete sich gerade auf, hob das Kinn und stützte die Hände in die Hüften. Dann ließ sie ebenso abschätzig den Blick über ihn wandern, wie er es bei ihr getan hatte.
    „Keine Ahnung, für wen Sie sich halten, aber von mir aus können Sie gerne aus meiner Garderobe verschwinden – mitsamt Ihrer Meinung über mich!“
    Der Mann musterte sie kalt. „Treib keine Spielchen mit mir, Isabella.“
    Mit heftig schlagendem Herzen wich Isabella einen Schritt zurück. Er wusste, wie sie hieß! Wahrscheinlich kennt er einfach meinen Vater, versuchte sie sich zu beruhigen. Vielleicht bin ich ihm mal bei einem geschäftlichen Essen meines Vaters begegnet .
    Sie erkannte ihn nicht wieder. Und ganz sicher hätte sie einen Mann wie ihn niemals vergessen. Dafür war seine Erscheinung zu imposant und er selbst zu sehr von sich eingenommen.
    „Warum sollte ich Spielchen mit Ihnen treiben?“, fragte sie. „Ich kenne Sie ja nicht einmal!“
    Der Fremde kniff die Augen zusammen. „Du sagst mir jetzt sofort, wie du hergekommen bist.“
    Sein Ton machte Isabella noch wütender. „Sie sind doch ein intelligenter Mann“, entgegnete sie. „Bestimmt werden Sie das selbst herausfinden.“
    Als er einen Schritt in den kleinen Raum hinein machte, schien er das ganze Zimmer auszufüllen. Isabella
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