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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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den Kopf. „Es gibt kein ‚Aber‘, was das betrifft. Ich liebe dich, Duncan“, wiederholte sie nachdrücklich und sah, dass er schluckte.
    „Okay, wir lieben uns gegenseitig. Aber das allein löst nicht unsere Eheprobleme.“
    „Ich weiß.“ Reese ging zum Herd und schaltete den Gasbrenner unter dem Teekessel ein. Ihre Gedanken kehrten zurück zu einer Zeit, die sie unbedingt vergessen wollte. „Wir hatten gerade unser zweites Baby verloren, als ich Breanna zum ersten Mal traf. Ich kam in dein Büro, um dich zum Lunch abzuholen, und sie war da.“
    Duncan fluchte stumm. „Wir arbeiten zusammen, Reese.“
    „Ich beschuldige dich nicht, sondern versuche dir zu erklären, wie es aus meiner Sicht ausgesehen hat. Ich behaupte nicht, dass ich recht hatte oder dass meine Reaktion in irgendeiner Weise gerechtfertigt war. Im Gegenteil, ich muss mich bei dir entschuldigen, weil ich an dir gezweifelt habe. Aber ich möchte, dass du mich verstehst.“ Sie räusperte sich verlegen. „Vielleicht kannst du mir dann vergeben.“
    Er nickte hektisch, und sie fuhr fort: „Mein Bauch war immer noch schlaff, und ich sah bestimmt nicht aus wie das blühende Leben. Oder fühlte mich so. Breanna trug einen hautengen Rock und hatte endlos lange Beine …“ Sie seufzte bei der Erinnerung. „Sie lächelte über eine Bemerkung von dir und hatte die perfektesten weißen Zähne, die man sich vorstellen konnte.“
    „Sie ist eine attraktive Frau.“ Duncan zuckte mit den Schultern.
    „Sie ist mehr als attraktiv. Sie ist – schön.“
    „Du bist schön.“
    „Ich fühlte mich damals bestimmt nicht schön. Und da war Breanna mit ihrem Hochschulabschluss von der Harvard und einem Kostüm eines Lieblingsdesigners deiner Mutter.“ Reese atmete tief durch. „Sie würde deiner Mutter auf Anhieb gefallen, Duncan. Louise wäre absolut einverstanden mit ihr und ihrer Familie. Und dein Vater würde im siebten Himmel schweben. Breanna war sogar auf seiner Universität!“
    „Und weil Breanna meinen Eltern gefallen würde, warst du der Ansicht, dass ich eine Affäre mit ihr haben müsste?“
    Reese schluckte trocken. „Kurz darauf begannst du, abends länger zu arbeiten“, erinnerte sie ihn. „Du warst kaum noch zu Hause. Und wenn du da warst, redeten wir nicht miteinander, sondern …“ Sie deutete in Richtung Diele. „Kurz darauf zogst du ins Gästezimmer.“
    „Blieb mir eine andere Wahl? Du warst die ganze Zeit traurig und furchtbar launisch. Vor allem wolltest du nicht, dass ich dich anrühre.“ Er ging zum Tisch und sank seitlich auf einen Stuhl. „Jedes Mal, wenn ich versuchte, mit dir zu schlafen, wandtest du dich ab. Ich hatte den Eindruck: Wenn du nicht Mutter sein konntest, wolltest du auch nicht Ehefrau sein. Kannst du dir vorstellen, wie ich mich dabei gefühlt habe?“
    Damals hatte Reese es nicht gekonnt, heute konnte sie es. Der Schmerz war ihm ins Gesicht geschrieben. „Es tut mir unendlich leid, Duncan.“
    „Du hattest … kein Interesse mehr an mir. Es war, als würdest du mich nicht länger lieben.“
    „Nein.“ Reese ging entschlossen zu ihm und nahm sein Gesicht zwischen beide Hände. „Das war nicht der Grund. Ich schwöre dir, damit hatte es nichts zu tun. Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.“
    Seine Stimme wurde heiser. „Was war es dann?“
    „Ich …“ Ihr Blick glitt zu ihrem Bauch, und sie erinnerte sich, wie sie unter der Dusche gestanden, die kleinen Narben von der Laparoskopie nachgezogen und geweint hatte. „Ich fand mich nicht mehr begehrenswert oder gar sexy. Ich hatte das Vertrauen in mich als Frau verloren und kam mir – fehlerhaft vor.“
    Ihr Geständnis erschütterte nicht nur Duncan. Auch Reese erschrak über diese Wahrheit, die tief in ihrem Innern geschlummert hatte. Sie schlug die Hand vor den Mund, konnte den Schluchzer aber nicht mehr zurückhalten.
    „He.“ Duncan stand auf und strich mit den Händen ihre Arme hinab. „Bitte nicht weinen.“
    Doch ihre Augen hatten sich schon mit Tränen gefüllt. Sie sprudelten ebenso heraus wie die Worte, die sich endlich aus ihrem Unterbewusstsein befreit hatten.
    „Mein Körper betrog nicht nur mich, sondern auch dich. Er hinderte dich daran, Vater zu werden. Dafür hasste ich mich furchtbar.“
    „Ich war immer noch dein Ehemann, Reese. Das genügte mir.“
    „Tat es das?“
    „Ja.“
    „Aber für wie lange? Mir war klar, dass meine Chance, Mutter zu werden, mit jedem ablaufenden Jahr geringer wurde, und ich geriet
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