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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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an.
    Er hatte vergessen, wie sehr sie sich aufregen konnte, wenn jemand nicht ganz ehrlich mit ihr war. Für Lügner hatte sie nichts übrig. Doch es spielte keine Rolle, was sie von ihm hielt. Ihn interessierte nur, ob sie glücklich war oder nicht, und wenn er raten müsste, dann würde er sagen, dass die Antwort Nein lautete.
    „Dann gibt es zurzeit also keinen besonderen Mann in deinem Leben?“, hakte er nach.
    Sie schaute kurz zur Seite, dann wieder zu ihm herüber. „Im Moment nicht, nein. Pass auf, ich …“
    „Würdest du mit mir tanzen?“, fragte er, ehe sie flüchten konnte.
    Die Band hatte erneut zu spielen begonnen – eine langsame, sinnliche Bluesnummer.
    Jordan blickte ihn an. Nicht mehr wütend. Eher ängstlich, so als hätte er von ihr verlangt, sich von einer Klippe in den Abgrund zu stürzen.
    „Um der alten Zeiten willen“, fügte er hinzu, stand auf und streckte ihr die Hand entgegen.
    Jetzt sah sie seine Hand an, als wäre es eine Giftschlange, die gleich zubeißen würde.
    Doch dann – nach einer kleinen Ewigkeit – erhob sie sich, zog ihren Blazer aus und hängte ihn über den Stuhl, ehe sie ihre Hand in seine legte.
    Ohne den Blazer war ihre Figur deutlicher zu erkennen. Sie war noch immer fantastisch, auch wenn sie dünner war – kecke Brüste, eine superschmale Taille, flacher Bauch und endlos lange Beine.
    „Leg deine Arme um meinen Nacken“, wies er sie an, nachdem er sie zu sich umgedreht hatte.
    „Du warst schon immer viel zu diktatorisch“, beschwerte sie sich, tat aber dennoch wie geheißen und schob ihre Finger unter den Kragen seiner Lederjacke, sodass sie die Haut darunter berührte.
    Gino musste schlucken, denn sein Körper reagierte augenblicklich auf die zarte Berührung. Das war nicht seine Absicht gewesen, als er sie um diesen Tanz gebeten hatte. So wie es aussah, war er gegen die aufwallende Erregung jedoch gänzlich machtlos.
    Er legte seine Hände auf ihre Hüften und achtete darauf, dass ein gewisser Abstand zwischen ihnen beiden war – was nicht eben leicht war, nachdem sie einmal angefangen hatte, sich langsam zum Rhythmus der Musik zu bewegen.
    All seine guten, ehrenwerten Absichten schienen dem Untergang geweiht!
    „Du bist es wirklich, oder?“, fragte sie plötzlich. „Du bist nicht bloß ein Hirngespinst?“
    „Ich bin alles andere als ein Hirngespinst“, versicherte er trocken. Genauso wenig wie seine Erregung ein Hirngespinst war.
    Sie legte den Kopf zur Seite und schaute ihn an. „Erstaunlich“, murmelte sie. „Du bist nicht einmal dick geworden.“
    Er versuchte, nicht zu lachen. Wenn sie wüsste …
    „Warum sollte ich dick geworden sein?“
    „Viele Männer nehmen kräftig zu, sobald sie die dreißig einmal hinter sich gelassen haben. Wie alt bist du jetzt? Fünfunddreißig?“
    „Sechsunddreißig. Du hast abgenommen.“
    „Ein bisschen.“
    „Du bist immer noch wunderschön.“
    Ihre Augen blitzten. „Hör auf damit, Gino.“
    „Womit soll ich aufhören?“
    „Süßholz zu raspeln.“
    „Du hast es mal gemocht, wenn ich das getan habe.“
    „Ich habe viele Dinge gemocht, die du getan hast.“
    Er wünschte, sie hätte das nicht gesagt. Ihre Worte weckten Erinnerungen in ihm. Erinnerungen, die er längst verdrängt hatte …
    Den ganzen Tag über hatte er bereits die Tatsache zu leugnen versucht, die nun so offensichtlich wurde, während er mit ihr tanzte – die Tatsache, dass er sie immer noch wollte, immer noch begehrte, trotz all der Jahre, die vergangen waren. Er wollte sie nach oben in sein Hotelzimmer führen, sie aus diesem strengen Hosenanzug befreien, ihr Haar öffnen und sie lieben, so wie er es vor zehn Jahren getan hatte.
    „Einige Dinge verändern sich nie“, raunte er.
    „Alles verändert sich, Gino. Nichts bleibt, wie es mal war.“
    „Bist du dir sicher?“
    Die eine Hand ließ er ihren Rücken hinaufgleiten, die andere hinunter, sodass er sie enger an sich ziehen konnte.
    Als ihre Körper sich auf diese intime Art berührten, wurde Gino von einer derart mächtigen Welle des Verlangens überrollt, dass er die mahnende Stimme seines Gewissens überhörte.
    „ Das hier hat sich nicht verändert, meine Schöne“, wisperte er heiser.
    Jordan versteifte sich erst, dann versuchte sie, ganz mit dem Tanzen aufzuhören. Doch Gino ließ das nicht zu. Seine Umarmung wurde enger, und er schmiegte sich verführerisch an sie.
    Unmöglich, seine Erregung nicht zu bemerken.
    Seine harte Männlichkeit erinnerte sie daran,
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