Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA BAND 0274

JULIA EXTRA BAND 0274

Titel: JULIA EXTRA BAND 0274
Autoren: Carole Mortimer , Maggie Cox , Teresa Southwick , Elizabeth Harbison
Vom Netzwerk:
Wanderung über den Jakobsweg machen. Nicht nur wegen Ihres Buches, da bin ich mir sicher.“
    Seit ungefähr einer Stunde hoffte er, dass sie noch bleiben würde. Er hatte die Unterhaltung bis jetzt dominiert, und erwollte das gern wieder wettmachen, hatte aber außerdem das überwältigende Bedürfnis, das Zusammensein mit ihr auszudehnen. Sie war eine ungewöhnliche Frau, und Leandros Interesse wurde immer größer. Nicht ein Mal hatte sie mit ihm geflirtet oder ihm verführerische Blicke zugeworfen, wie es die meisten Frauen bei dieser Gelegenheit, mit ihm allein zu sein, getan hätten. Vor allem wenn sie wussten, wer er war.
    Wenn er ehrlich war, fand Leandro das Fehlen jeglicher Reaktion Isabellas auf ihn als Mann etwas beunruhigend, denn er selbst fühlte sich sehr von ihr angesprochen und spürte, wie sein Körper auf sie reagierte. An einem Punkt, als er von einer Engelsvision berichtete, die einer seiner Freunde während der Pilgerfahrt erlebt hatte, hatte sie die Ellbogen auf den Tisch gelegt, den Kopf in die Hände gestützt und ihm vollkommen gefesselt zugehört. Dabei hatte sie ihn so konzentriert und entzückt angesehen, dass er Mühe hatte, nicht den Faden zu verlieren.
    Die ein, zwei Gläser Wein hatten zweifellos dazu beigetragen, ihn zu besänftigen, aber eigentlich war er schon sicher gewesen, heute Abend nicht mehr zu seinem Haus in Pontevedra weiterzufahren, bevor er auch nur ein halbes Glas getrunken hatte. Nein, er würde in Vigo bleiben und stattdessen am nächsten Morgen heimreisen. Er hatte sich vorgenommen, sich ein paar Tage Auszeit zu gönnen, in denen er Manuskripte lesen und Papierkram erledigen wollte, bevor er nach Madrid zurückkehrte, um sein nächstes Projekt in Angriff zu nehmen.
    Auf seine letzte Bemerkung hin sah Isabella ihn überrascht an. Er wollte, dass sie über sich redete?
    „Der Regen stört mich nicht … daran habe ich mich gewöhnt. Es ist sehr freundlich, dass Sie sich für mein Buch interessieren, aber ehrlich gesagt, ich habe einen langen, anstrengenden Tag hinter mir und hatte vor, morgen wieder zeitig aufzubrechen“, erwiderte sie entschuldigend. „Aber noch einmal vielen Dank für alles … das Essen, den Wein und die wundervollen Geschichten über den Jakobsweg.“
    Zu seiner Verwunderung streckte sie Leandro die Hand entgegen, die er nach kurzem Zögern ergriff und an seine Lippen führte. Sanft küsste er die zarte Haut, die sobetörend nach Jasmin duftete. Sein Magen verkrampfte sich, als er von einem heftigen, heißen Verlangen überflutet wurde, und beinahe hätte er lustvoll aufgestöhnt.
    „Dadurch, dass Sie mir so unverhofft Gesellschaft geleistet haben, haben Sie mir eine große Freude gemacht, Isabella – wirklich. Und vielleicht können wir die Tatsache, dass ich erst so wenig über Sie erfahren habe, etwas korrigieren, was meinen Sie? Ich habe beschlossen, heute Abend doch nicht mehr nach Hause zu fahren. Das Unwetter draußen hat gerade erst begonnen und wird mit Sicherheit stärker werden … nicht gerade die besten Bedingungen zum Autofahren. Ich wollte Ihnen vorschlagen, dass wir woandershin fahren und unser Gespräch dort fortsetzen. Ein Freund von mir hat ein Haus hier in der Nähe. Ich kann telefonieren und einen Wagen bestellen, der uns abholt, dann wären wir in null Komma nichts dort.“
    Wenn man Emilia Glauben schenken konnte, war Leandro Reyes einer der renommiertesten Filmemacher Spaniens, und er schlug ihr vor, mit ihm in die Wohnung eines Freundes zu fahren und dort die Nacht zu verbringen? Während sie noch die elektrisierende Berührung seiner warmen Lippen, das Streicheln seiner Bartstoppeln an ihrer Hand spürte, schien Isabella unfähig, eine Antwort zu formulieren.
    „Isabella?“
    In Erwartung einer Antwort verzog Leandro das Gesicht, und seine ausgeprägten Wangenknochen zusammen mit den faszinierenden Augen brannten sich für immer in Isabellas Gedächtnis ein.
    „Ja?“
    „Ich möchte, dass Sie die Nacht mit mir verbringen … verstehen Sie?“
    Er hätte diese Frage in zwölf verschiedenen Sprachen stellen können, doch aus dem wilden, heißen Blick in seinen magischen Augen hätte sich die Bedeutung seiner Worte Isabella auf alle Fälle erschlossen. Die Frage war, wie sie darauf reagieren sollte. Ganz tief in ihrem Innern war sie entzückt und hoffnungsfroh und hatte schon längst ihre Entscheidung gefällt. Doch noch kämpfte Isabella gegen ihre erhitzten Wünsche an, hatte Angst, von ihnen überwältigt zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher