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JULIA EXTRA BAND 0274

JULIA EXTRA BAND 0274

Titel: JULIA EXTRA BAND 0274
Autoren: Carole Mortimer , Maggie Cox , Teresa Southwick , Elizabeth Harbison
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war aschfahl.
    Lydia atmete mehrmals tief ein, bevor sie weitersprechen konnte. „Als ich ein Jahr später mit euch schwanger wurde, da … da war ich vor Angst fast außer mir. Ich wusste, ein zweites Mal würde ich so etwas nicht ertragen können. Und als ich dann wieder eine Frühgeburt hatte – jede von euch wog nur drei Pfund –, da ist etwas mit mir passiert. Ich … fühlte absolut nichts, es war, als wäre ich innerlich tot. Selbstschutz, nehme ich an.“ Sie lachte brüchig.
    Jed griff nach Megs Hand, als er sah, dass sie am ganzen Leibe zitterte. Nur zu gut verstand er, was in ihr vorging. Sie hatte einen Bruder gehabt – und er war nach einer Woche gestorben. Und diesen Schock hatte ihre Mutter nie überwunden. Die Angst, ihre beiden Töchter zu lieben und dann auch zu verlieren, war zu groß gewesen.
    „Das Schlimme war, dass ich auch diesmal allein aus dem Krankenhaus nach Hause kam, ihr wart noch wochenlang im Brutkasten“, fuhr Lydia leise fort. „Ich kann euch nicht beschreiben, wie mir zumute war. Jeden Tag gingen David und ich in die Klinik, um euch zu sehen, aber das war natürlich nicht das Gleiche … Als ihr dann nach Hause durftet, war ich immer noch so schwach, dass euer Vater sich um euch kümmern musste. Was auf die Dauer unmöglich war, er hatte schließlich seinen Beruf. Es blieb nichts anderes übrig, als ein Kindermädchen einzustellen, und ich … ich zog mich immer mehr von euch zurück. Nicht weil ich euch nicht wollte,nein, so war es nie. Es geschah einfach, ich konnte nicht anders …“
    „Oh Mummy!“ Aufschluchzend nahm Meg ihre Mutter in die Arme. „Wie furchtbar muss es für dich gewesen sein!“ Mit ein paar Schritten eilte Sonia zu ihnen, und die drei Frauen hielten sich fest umschlungen, während die Männer hilflos zusahen. Sie wussten, dass sie nichts tun oder sagen konnten, um ihren Schmerz zu lindern.
    „Ihr müsst mir glauben, dass ich euch von ganzem Herzen lieb habe, seit dem allerersten Tag. Ich konnte es bloß nie offen zeigen, weil ich zu viel Angst hatte, ihr könntet mir … Ich war ganz einfach zu feige.“
    „Du und feige? Nie und nimmer!“, versicherte Meg mit Bestimmtheit.
    Sanft strich Lydia ihr über die Wange. „Ihr wart so süße Babys und später so niedliche Mädchen … Ich werde mir nie verzeihen, was ich getan habe.“ Untröstlich schüttelte sie den Kopf. „Wenn David nicht gewesen wäre … Nach dem Herzinfarkt entschied er, dass endlich Schluss sein musste mit all den Missverständnissen, dass es an der Zeit war, euch die Wahrheit zu sagen. Und selbst dann noch habe ich mich geweigert. Wie konnte ich nur so blind sein!“ Sie schloss für einen Moment die Augen, bevor sie fortfuhr: „Ich bin schuld, dass wir uns auseinandergelebt haben und dass du, Meg, geschwiegen hast, als Scott unterwegs war. Nur weil ich so eine schlechte Mutter gewesen bin, bist du nicht mehr nach Hause gekommen und hast uns erst sechs Monate nach der Geburt von ihm erzählt. Kein Wunder, dass du unsere Hilfe dann nicht mehr wolltest … Wenn du nur wüsstest, wie leid mir das alles tut.“
    Meg war ihren Eltern absichtlich ferngeblieben? So hatte Jed sie nicht verstanden, er war der Meinung gewesen, David und Lydia hatten ihr nicht helfen wollen. Was mochte sie dazu bewogen haben, jede Unterstützung abzulehnen?
    „Wenn euer Vater nicht darauf bestanden hätte, dass ich euch zu Weihnachten einlade, wäre alles noch so wie bisher“, gestand Lydia reumütig. „All die Jahre hat er mir zuliebe auf euch verzichtet, obwohl ihr ihm so gefehlt habt. Er musste erst krank werden, um nicht länger warten zu wollen.“ Sie schwieg einen Augenblick. „Und nicht einmal jetzt brachteich es fertig, meine Gefühle zu zeigen, ihr wisst, wie abweisend ich zu euch war. Scott hat es geschafft, die Mauer zum Einsturz zu bringen … obwohl ich mich dagegen gewehrt habe.“ Tränen liefen über ihre Wangen. „So wie ihn habe ich mir James David immer als kleinen Jungen vorgestellt …“ Von Emotionen überwältigt, verstummte sie.
    Mehr als alles bisher gab Lydias Kummer Jed das Gefühl, fehl am Platz zu sein. Er sah, dass es Jeremy ähnlich erging. Dieser Moment gehörte den Eltern und ihren beiden Töchtern.
    Lydia wischte sich die Tränen weg. „Von nun an sind wir eine richtige Familie. Und wenn ihr mir Gelegenheit gebt, dann will ich euch beweisen, dass ich eine andere Frau geworden bin.“ Sie lächelte schüchtern.
    „Wie kannst du da nur fragen?“ Meg lachte ein
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