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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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ich meinen Jeep, und wir können eine Tour durch den Weinberg machen und über unsere Weine sprechen. Jetzt, in der Blütezeit, ist es in der Abenddämmerung besonders schön.“
    Rachel lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Sie machen es mir wirklich nicht leicht. Wenn ich Ihre Entschuldigung nicht annehme, denken Sie bestimmt schlecht von mir.“ Nach kurzem Zögern gestand sie: „Vielleicht hatte die Aussicht es mir ja auch so angetan, dass ich vergaß, nicht allein auf der Straße zu sein.“
    „Eine ehrliche Frau“, gab er zurück.
    „Und ein Mann, der sich entschuldigen kann. Ich nehme an, wir sind quitt.“
    „Frieden?“
    Rachel nickte. „Frieden. Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass ich mir Ihren Weinberg nicht gern anschaue. Aber nur, wenn Sie sicher sind, dass Ihre Frau nichts dagegen hat.“
    Nach einer kurzen Pause erwiderte er: „Wenn ich nicht geschieden wäre, wäre meine Frau diejenige, die Sie herumführt. Aber leider müssen Sie nun mit mir vorliebnehmen.“
    „Da Sie der Besitzer von Chartier et Fils sind, kann ich mich wohl kaum beschweren“, erwiderte sie.
    Etwas, das sie nicht benennen konnte, leuchtete in seinen Augenauf und ließ ihren Puls schneller schlagen.
    „Dann schlage ich vor, dass Sie sich etwas Bequemeres anziehen. Ihr Kostüm ist zwar sehr hübsch, aber nicht das Richtige zum Spazierengehen.“
    „Da haben Sie bestimmt recht.“
    „Erst wenn man mitten zwischen den Rebstöcken steht, versteht man, um welches Wunder es sich beim Weinanbau handelt.“
    Damit drückte er genau das aus, was sie die ganze Zeit gedacht hatte.
    Was immer ihn sonst noch bewegen mochte, hier war ein Mann, der wirklich in seine Arbeit verliebt war. Rachel kannte nicht viele Winzer, die sich mit einem Kunden solche Mühe gegeben hätten.
    „Welche Farbe hat Ihr Jeep?“
    „Blau.“
    „Ich werde darauf achten.“
    „ Bon. Genießen Sie Ihr Mahl. A bientôt .“
    Als er sie verließ, fielen ihr die interessierten Blicke der anderen Frauen auf, die ihm nachsahen.
    Nach dem Essen ging sie nach oben, um sich umzuziehen. Die Flasche Wein nahm sie mit als Souvenir an ihren ersten Tag im Elsass.
    In ihrem Zimmer zog Rachel Jeans und ein taubenblaues Stricktop an und schnürte ihre dicken Wanderschuhe zu.
    Da er erst in zwanzig Minuten zurück wäre, entschloss sie sich, etwas Sinnvolles zu tun, um nicht zu lange über ihre Begegnung nachdenken zu müssen.
    Also rief sie in England an.
    Nachdem es dreimal geklingelt hatte, meldete sich eine männliche Stimme.
    „Großvater? Hier ist Rachel.“
    „Wie geht es meiner Black Beauty heute A…?“
    Noch bevor er ihr die Frage zu Ende stellen konnte, hustete er kräftig. Der Arzt hatte Rachel zwar erklärt, das wäre bei einer Lungenembolie ganz normal, aber es erschreckte sie trotzdem.
    „Einen Moment bitte“, sagte er heiser.
    „Nimm dir alle Zeit, die du brauchst.“
    Sie liebte ihren Großvater William, der sie schon als kleines Mädchen Black Beauty genannt hatte, über alles.
    Eigentlich war ihr dichtes Haar ja eher dunkelbraun, abermit solchen Kleinigkeiten hatte er sich nicht aufgehalten.
    In dem Jahr, als ihre Mutter mit ihr und Rebecca nach New York gezogen war, hatte er ihr das Buch mit dem gleichnamigen Titel geschenkt. Damals waren die beiden Mädchen gerade zehn gewesen.
    Auch Rebecca schenkte er ein prächtig illustriertes Buch mit dem Titel Sleeping Beauty.
    „Damit keine meiner kleinen Schönheiten mich jemals vergisst“, hatte er damals gesagt.
    „Ich will dich und Daddy nicht verlassen“, hatte Rachel geschluchzt. Die Scheidung zwischen seinem Sohn und dessen amerikanischer Frau hatte die ganze Familie traumatisiert.
    Seine grauen Augen wurden feucht. „Ja, das weiß ich. Manchmal müssen wir eben Dinge tun, die wir nicht tun wollen. Aber ich werde euch oft besuchen. Und wenn ihr nach London kommt, könnt ihr immer bei mir und eurer Großmutter wohnen.“
    Er hatte Wort gehalten und sie oft gemeinsam mit seiner Frau in Long Island besucht – wann immer der Betrieb im Restaurant es erlaubte.
    Bei diesen Gelegenheiten riet er ihr auch immer wieder, sich vor den vielen Männern zu hüten, die um sie warben.
    Und weil Rachel sich alles, was ihr geliebter Großvater sagte, sehr zu Herzen nahm, war sie inzwischen trotz ihrer dreiunddreißig Jahre immer noch Single.
    Im Laufe der Jahre hatte sie in ihrem Beruf als Einkäuferin für Qualitätsweine natürlich eine Menge Männer getroffen, die ihr gefallen hatten. Aber keiner war
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