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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258
Autoren: Julia James
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an unterschiedlichen Emotionen. Vorherrschend war Fassungslosigkeit. Wie konnte Leo Makarios in ihr Schlafzimmer schlendern, eine Hand lässig in die Hosentasche gesteckt und mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er jedes Recht der Welt, hier zu sein?
    Zumindest die beiden Hausangestellten schien er damit zu überzeugen. Mit einer angedeuteten Verbeugung betraten auch sie das Zimmer und deckten aufwändig einen niedrigen Tisch. Geräuchertes Huhn, Schinken und Lachs, eine Schüssel Salat und ein Korb mit Brot, dazu Teller aus edlem Porzellan und Silberbesteck – eingeschlagen in Damastservietten. Es folgten Kristallgläser, Kaffeegeschirr, schlanke Aperitifgläser und zum Schluss ein Teller mit Pralinen.
    „Möchten Sie sich nicht setzen?“, fragte Leo und deutete auf einen der beiden Sessel. Gleichzeitig nahm er in dem anderen Platz.
    Was, zum Teufel, glauben Sie, was Sie hier machen, wollte sie ihn anschreien.
    Doch in diesem Moment rückte einer der Angestellten den Sessel für sie zurecht, während der andere die Weinflasche entkorkte.
    Steif nahm sie Platz. Nachdem sie ihren Rock gerichtet hatte, hob sie den Kopf – bereit, ihren Besucher mit einem tödlichen Blick zu bedenken.
    Doch stattdessen starrte sie ihn nur mit stockendem Atem an.
    Vollkommen entspannt lockerte er seine Krawatte und öffneteden obersten Knopf seines Hemdes.
    Das und der Bartschatten ließen ihren Herzschlag aussetzen.
    Oh Gott, er ist so …
    Wieder formte sich dieses Wort in ihrem Kopf, als käme es direkt aus ihrem Unterbewusstsein.
    Sexy.
    Wie oft schon hatte sie dieses Wort gehört – schließlich gehörte es zu den beliebtesten in der Modelwelt. Aber es hatte nie etwas für sie bedeutet. Bei Leo Makarios bekam es plötzlich einen Sinn.
    Plötzlich wollte sie nicht, dass die Angestellten gingen. Sie wollte nicht mit diesem Mann allein sein.
    Tief in ihrem Innern loderten heiße Flammen. Anna versuchte, sie zu ersticken, aber es gelang ihr nicht. Stattdessen breitete sich das Feuer nur weiter aus.
    Ohne aufzubegehren, sah sie zu, wie Leo den Wein probierte und ihn mit einem Nicken für gut befand. Die Weingläser wurden gefüllt, die beiden Bediensteten verbeugten sich kurz, wandten sich um und gingen.
    Sie ließen sie mit Leo Makarios allein.
    Nur mit größter Kraft gelang es ihr, die gefährliche Hitze in ihrem Körper zurückzudrängen.
    Als sie endlich den Mund öffnete, um gegen seine unverfrorene Anwesenheit zu protestieren, kam Leo ihr zuvor.
    „Nun“, sagte er und nahm die Vorlegegabel in die Hand. „Was möchten Sie?“
    „Mr. Makarios …“, fing Anna an und holte tief Luft.
    Er sah auf. „Leo“, unterbrach er sie. „Ich denke, wir können jetzt auf die Formalitäten verzichten. Theòs , es war ein langer Abend!     „Nein, vielen Dank“, zischte sie. „Mr. Makarios, ich …“
    „Leo“, wiederholte er sanft. „Dann also nur Huhn?“ Er legte eine zweite Scheibe auf ihren Teller. „Salat?“
    „Nein! Ich will überhaupt nichts essen. Ich …“
    Ohne ihren Protest zu beachten, legte er etwas Salat auf ihren Teller. „Ich habe den ganzen Abend über kaum etwas gegessen, und Sie gar nichts. Sie müssen hungrig sein.“
    Ich habe immer Hunger, wollte sie entgegnen. Aber wennich esse, nehme ich zu und verliere meine Arbeit. Also esse ich nicht.
    Aber das wunderbar angerichtete Essen vor sich zu sehen und zu riechen, war zu verführerisch. Deutlich hörbar knurrte ihr Magen. Der Duft des frisch gebackenen Brots stieg ihr betörend in die Nase. Sie fühlte, wie ihre Willenskraft nachließ.
    Also gut – sie würde ein leichtes Abendessen zu sich nehmen. Huhn und Salat ohne Dressing zu essen war bestimmt kein Verbrechen, und dann würde sie Leo Makarios hinauswerfen. Denn der Grund seines Besuchs war nur zu offensichtlich …
    Oder nicht?
    „Sagen Sie mir“, begann er unterdessen, „kennen Sie die drei anderen Models schon lange?“
    „Wie bitte?“
    Er wiederholte seine Frage und breitete die Damastserviette auf seinem Schoß aus.
    „Jenny kenne ich seit einigen Jahren, aber mit Kate und Vanessa habe ich heute zum ersten Mal zusammengearbeitet“, antwortete sie und aß ein Stück Huhn.
    „Wer ist die Rothaarige?“
    „Vanessa“, entgegnete sie mit übertriebener Höflichkeit. „Die mit den großen Brüsten, falls Sie noch andere
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