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Julia Extra Band 0258

Julia Extra Band 0258

Titel: Julia Extra Band 0258
Autoren: Julia James
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sie, hatte dunkle Haare und eine olivfarbene Haut. Sein Gesicht erinnerte sie an antike Heldenstatuen und war unglaublich sexy.
    Es liegt an den Augen, dachte sie. Dunklen Augen, die von schweren Lidern sehr sinnlich überschattet wurden.
    „Und Sie sind …“, erkundigte sich Tonio Embrutti aggressiv.
    Einen Moment sah ihn der Fremde schweigend an. „Leo Makarios“, antwortete er schließlich.
    „Ja, es gibt ein Problem“, erklärte Anna, bevor der Fotograf etwas erwidern konnte.
    Nun war sie es, auf der Leo Makarios’ Blick ruhte.
    Wie war es möglich, dass sein gleichgültiger Blick jeden Muskel in ihrem Körper dazu brachte, sich anzuspannen? Sie fühlte sich wie eine Antilope – inmitten einer verlassenen afrikanischen Steppe kurv vor Sonnenuntergang.
    Wenn die großen Raubkatzen auf die Jagd gingen.
    Aber sie war keine Antilope – und Leo Makarios kein Leopard. Sondern nur ein reicher Kerl, der seine Juwelen an extra dafür engagierten Models fotografieren ließ.
    Aber man hatte sie nicht engagiert, um sich auszuziehen.
    „Unser Fotograf will“, fuhr Anna mit ausgesuchter Liebenswürdigkeit fort, „dass wir gegen unseren Vertrag verstoßen.“ Ihre Stimme veränderte sich, wurde härter. „Keine Nacktaufnahmen. So steht es im Vertrag. Ich selbst habe sichergestellt, dass diese Klausel aufgenommen wird. Sie können es gern nachprüfen.“
    Noch immer sah Leo Makarios sie an.
    Irgendetwas passierte tief in ihrem Innern.
    Etwas, das ihr nicht gefiel.
    Leo Makarios’ Blick zielte auf ganz andere Regionen als die üblichen anzüglichen Fleischbeschauungen. Sie spürte ihren Herzschlag, fühlte, wie das Blut in ihren Adern pulsierte.
    So intensiv, als bemerkte sie es zum ersten Mal in ihrem Leben.
    Oh nein, dachte sie in der seltsamen Zeitlupe, die mit einem großen Schock einherging. Nicht das.
    Nicht er.
    Aber es war so.
    Intensiv und eindringlich ruhte Leos Blick auf der angespannt wirkenden Schwarzhaarigen.
    Jetzt sah sie nicht mehr gelangweilt aus.
    Eine Welle der Befriedigung durchströmte ihn. Mochte sie sich auch schnell wieder gefangen haben, er hatte es doch gesehen – das verräterische Weiten ihrer Pupillen, als ihre Blicke sich begegnet waren.
    Darum würde er sich später kümmern, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war. Im Moment musste er sich mit anderen Dingen beschäftigen.
    „Nur damit ich es richtig verstehe“, sagte er zu dem blonden Model. „Sie möchten dieses Foto nicht machen? Das, was Signor Embrutti will?“
    Zitternd vor Anspannung schüttelte Jenny den Kopf.
    Was bei Tonio Embrutti einen empörten Schwall abgehackter italienischer Beschimpfungen auslöste. Leo brachte ihn mit einer einzigen Geste zum Schweigen.
    „Keine Nacktaufnahmen. Keines der Mädchen wird sich ausziehen. Die Kleider bleiben an – alle“, befahl er betont langsam.
    Als er alle vier Frauen nacheinander betrachtete, blieb sein Blick für einen Moment an der Rothaarigen hängen. Beinahe hätte er gelächelt, weil er sich Markos’ Reaktion auf Nacktaufnahmen seiner Geliebten bildlich vorstellen konnte. Mochte es bei dem Fotoshooting auch noch so sehr um den Auftakt zur Vermarktung der wieder entdeckten Levantsky-Kollektion gehen. Lange Zeit hatten diese kostbaren Schmuckstücke in einem Geheimversteck der russischen Zaren in Sibirien gelegen. Nur dank eines geschickten Schachzugs der Makarios Corporation durften sie ihren Glanz jetzt wieder im Licht der Öffentlichkeit verstrahlen.
    Dann widmete er seine Aufmerksamkeit wieder der Schwarzhaarigen. Ob sie noch zu haben war? Nur weil sie auf ihn reagierte, hieß das noch lange nicht, dass es keinen Mann in ihrem Leben gab. Sie wäre nicht die erste Frau, die glaubte, ihren Status zu verbessern, indem sie sich einen Makarios angelte.
    An denen, die so dachten, verlor er sofort jedes Interesse. Denn solche Frauen waren schlechte Geliebte. Ihre Gedanken kreisten nur um Geld – nicht um ihn.
    Aber wenn er mit einer Frau ins Bett ging, wollte er, dass ihre Aufmerksamkeit allein ihm galt.
    Anschließend schlenderte Leo zu einer Seite der großen Halle,nickte dem Chef des Wachdienstes zu, der zum Schutz der Juwelen engagiert worden war, und lehnte sich an einen mächtigen Eichentisch. Von dort aus beobachtete er mit vor der Brust verschränkten Armen den Fortgang des Shootings. Denn er wollte mehr von der Frau sehen, für die er sich entschieden hatte.
    Tonio Embrutti hatte es von nun an auf sie abgesehen und ließ den Zorn über seine Niederlage an ihr
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