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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260
Autoren: Julia James
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eingeübt, und nun ruinierst du alles!“
    Sean war kurz davor, die Geduld zu verlieren. „Verdammt, was auch immer es ist, sag es jetzt!“
    „Okay, na gut.“ Maggie stützte die Hände in die Hüften. „Ich wollte dir nur sagen, dass du recht hattest und ich unrecht. Ich bin in dich verliebt, und ich will dich nicht verlieren, und ich war eine Idiotin. Das ist alles.“
    Lustigerweise war es gar nicht so schlimm, jetzt, wo sie alles auf einmal hintereinander weg ausgesprochen hatte. Unsicher schaute sie hoch, die Stimme nun ruhiger. „Aber, fürs Protokoll, ich hatte vor, es besser zu formulieren.“
    „Na, dann solltest du es vielleicht noch einmal so wie geplant probieren.“
    Sie verzog die Lippen, wandte den Blick ab und kreuzte abwehrend die Arme vor der Brust. „Nein, du hast es verdorben.“
    „Ja, aber möglicherweise bist du dann überzeugender.“
    Maggie schluckte. Sie würde noch härter kämpfen müssen, damit er ihr glaubte. Warum hatte sie sich am Anfang nur so idiotisch verhalten?
    Sean schien zu ahnen, was in ihr vorging. „Na komm schon, ich höre“, forderte er sie augenzwinkernd auf.
    Wie konnte er es wagen, sich auch noch lustig über sie zu machen? Zornig blitzte sie ihn an. „Und ganz nebenbei hasse ich dich dafür, dass du auf diesem Boot hinausgefahren bist, das war wirklich ganz großer Mist, nur dass du es weißt. Du hättest nicht ohne mich fahren dürfen!“
    „Entschuldige, ist das die Rede, die du vorbereitet hattest?“
    Maggie wurde immer wütender. „Was, wenn euer Boot das andere noch fester gerammt hätte? Wenn du ins Wasser gefallen wärst und deine blöde Kamera dich hinuntergezogen hätte? Du hättest das verdammte Ding nämlich im Leben nicht losgelassen! Wie, denkst du, hätte ich mich dann gefühlt?“
    Seine Mundwinkel zuckten. „Ist das jetzt nicht ein bisschen melodramatisch, was du hier von dir gibst? Und überhaupt, hattest du ja schon vorher entschieden, mich gehen zu lassen; wie sollte es da noch von Bedeutung sein?“
    „Es wäre durchaus von Bedeutung gewesen. Weil ich sonst niemals eine Möglichkeit bekommen hätte, dir zu sagen, dass ich an dich glaube. Denn das tue ich.“ Ihre Stimme zitterte. „Und überhaupt hättest du mir das alles schon viel früher erzählen können, dann hätte ich nicht so viel Zeit damit vergeudet, derart frustriert zu sein.“
    „Warum?“
    „Was meinst du jetzt?“, fragte sie verwirrt.
    „Warum glaubst du jetzt plötzlich an mich? Warum nicht schon vor Monaten, als du erfahren hattest, dass es für dich schwierig sein würde, eine Familie zu gründen? Warum nichtletzte Nacht, als ich dir gestanden habe, was ich fühle?“
    Normalerweise konnte sie schon von Berufs wegen perfekt mit Worten umgehen, doch jetzt fehlten sie ihr. Unwillkürlich ging sie einen Schritt auf ihn zu und schaute zu ihm auf. „Ich denke zu viel nach, Sean.“ Maggie lächelte traurig. „Das weißt du doch. Und du hattest recht: Ich war selbstsüchtig, egal, was ich mir eingeredet habe, um meine Gedanken und mein Verhalten zu rechtfertigen.“
    Sean blieb unbewegt. „Weiter.“
    Sie atmete erneut tief durch. „Manchmal willst du etwas zu sehr. Ich wollte, dass alles perfekt wird – der richtige Mann, tolle Kinder, ein Hund und Rosen vor der Haustür. Ich habe den richtigen Mann gefunden, und ich denke, ich liebe ihn schon sehr lange, lange bevor ich es selbst wusste. Ich war fast so weit, es ihm zu sagen, denn irgendwie konnte ich beinahe spüren, dass er das Gleiche für mich empfand. Doch dann habe ich erfahren, dass die Sache mit den tollen Kindern so einfach nicht sein würde, nicht ohne große Schwierigkeiten. Und die wollte ich dem großartigen Mann nicht zumuten.“
    „Das Leben ist nie perfekt.“
    „Nein, das ist es nicht. Es durchzustehen, es dennoch zu versuchen, wird wehtun, und du würdest mitleiden, weil ich leide.“
    Sean sah sie schweigend an und wartete darauf, dass sie fortfuhr.
    „Ich glaubte, es wäre nicht fair, dir solches Leid aufzuladen, wo du doch in deinem Leben schon genug davon hast ertragen müssen.“ Maggie räusperte sich und musste schlucken, bevor sie weitersprechen konnte. „Ich redete mir ein, dich gehen lassen zu müssen, weil du es verdienst, glücklich zu werden, nach allem, was du durchgemacht hast.“
    Als sie eine Pause machte und ihn weiter anschaute, wäre er fast weich geworden. Aber er wusste jetzt, dass er sich keine Sorgen mehr machen musste. Es fiel ihm schwer, so hart zu ihr zu sein,
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