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Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Titel: Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)
Autoren: Liz Fielding
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ihm fernhalten?
    War es denn so schlimm, einem Kind zuliebe zu heiraten? Würde es nicht noch schlimmer sein, lernen zu müssen, ohne den Mann zu leben, den sie liebte? Oder zusehen zu müssen, wie er eine von diesen bildschönen, weltgewandten Frauen heiratete, mit denen er befreundet gewesen war? Der Gedanke ließ Rachel schaudern.
    Obwohl sie versucht hatte, Sebastian völlig aus ihrem Leben zu streichen, hatte sie während der drei Monate in Kalifornien das Bedürfnis gehabt, die europäischen Boulevardzeitungen zu lesen. Nicht ein einziges Mal war über ihn und eine neue Freundin geschrieben worden. Es war, als wäre Sebastian Kouros von der gesellschaftlichen Bildfläche verschwunden. Dass er ebenso allein war wie sie, war in jener Zeit Rachels einziger Trost gewesen. Allerdings hatte sie eigentlich keinen Grund gehabt, das zu glauben. Er konnte eine Beziehung gehabt haben und diskreter als sonst gewesen sein. Vielleicht war diese Frau gerade jetzt bei ihm in Athen und tröstete ihn. Ich habe ihn verletzt, weil ich unfähig bin, zu verzeihen und zu vergessen, dachte Rachel. Sie wünschte, sie wäre imstande, die Vergangenheit loszulassen.
    Nach ihrer unglücklichen Kindheit und nachdem sie mit sechzehn beinah vergewaltigt worden wäre, hatte Rachel niemandem mehr vertraut. Dann hatte sie Sebastian kennengelernt, und er war nett zu ihr gewesen. Ihm hatte sie instinktiv vertraut, und er hatte ihr Vertrauen missbraucht, ihre Liebe zurückgewiesen und sie beschuldigt, so zu sein, wie sie niemals hatte sein wollen: wie ihre Mutter.
    Auch wenn Rachel ihn noch immer liebte, wusste sie nicht, ob sie sich erlauben sollte, mit ihm zusammen zu sein. Sie hatte Angst davor, wieder verletzt zu werden, weil sie ihre Gefühle bei ihm nicht ausschalten konnte. Bei Andrea hatte sie das gelernt, aber Sebastian ging ihr unter die Haut.
    Rachel drehte sich auf den Rücken. Warum war Liebe für sie so schwierig? Andrea, die niemals in ihrem Leben einen Menschen geliebt hatte, war von vielen geliebt worden. Sie, Rachel, von niemandem außer von ihrem Vater, und der war ihr weggenommen worden.
    Das Telefon klingelte und riss sie aus ihren düsteren Gedanken. Sie drehte sich auf die Seite und sah auf die Uhr, die auf dem Nachttisch stand. Es war Mitternacht. Wer rief so spät noch an? War Sebastian etwas passiert?
    Sie nahm das Telefon und drückte die Taste. „Hallo?“
    Irgendjemand sagte etwas auf Griechisch, dann hörte sie Sebastians Stimme, der andere Anschluss klickte, und sie waren allein in der Leitung.
    „Sebastian?“
    „Ja, ich bin’s.“
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Er lachte bitter. „Erzähl mir nicht, dass es dich interessiert. Ich bedeute dir nichts.“
    „Immerhin bist du der Vater meines Kindes. Das ist wohl kaum nichts.“
    „Der Erzeuger, meinst du.“
    „Red keinen Unsinn.“
    „Ich kann dir nichts bedeuten, wenn du mich nicht heiraten willst.“
    Rachel setzte sich auf und lehnte sich an das Kopfende des Bettes. „Wir können unsere Probleme nicht lösen, indem wir heiraten.“ Dadurch würden nur noch mehr Probleme entstehen, da ihre und seine emotionale Bindung so stark voneinander abweichen würde.
    „Meine würden dadurch gelöst. Ich könnte wieder mit dir schlafen. Mir tut nachts alles weh vor Verlangen.“
    „Du hast mich noch nicht einmal geküsst, seit wir nach Griechenland gekommen sind.“ Und das beunruhigte sie. Was für eine Art von Werben war das, wenn keine Berührungen dazugehörten? Er begehrte sie nicht wirklich, er wollte sie nur zur Heirat überreden. Als Sebastian heftig fluchte, wurde Rachel bewusst, dass sie die Gedanken laut ausgesprochen hatte.
    „Habe ich dir in Kalifornien nicht bewiesen, wie sehr ich dich noch immer begehre? Ich habe dich in Gefahr gebracht, weil ich nicht die Hände von dir lassen konnte.“
    „Jetzt geht es mir gut, und deine Zurückhaltung ist bewundernswert.“
    „Ich werde dich vor der Hochzeit nicht noch einmal entehren.“
    „Ein Kuss wird mich wohl kaum entehren“, erwiderte Rachel spöttisch. Also wirklich, wenn Sebastian sie überzeugen wollte, dass er an ihr als Frau noch interessiert war, würde er sich etwas Besseres ausdenken müssen.
    „Aber der Sex, der unweigerlich auf jeden Kuss folgen würde.“
    „Ein Kuss muss nicht zu Sex führen.“
    „Doch, jedenfalls wenn ein Mann eine Frau so sehr begehrt, wie ich dich begehre.“
    „Soll das heißen, dass du mich erst wieder nehmen wirst, wenn wir verheiratet sind?“ Das war
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