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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63
Autoren: Kristine Rolofson
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die Hand auf die Schulter. „Was wünschst du dir zu Weihnachten?“
    „Schokolade, Socken, vielleicht eine neue Taschenlampe.“ Und Maggie, dachte er.
    „Da kommt jemand!“, rief Georgie mit einem Blick aus dem Fenster. „Ich sehe Scheinwerfer.“
    „Ich erwarte niemanden“, sagte Maggie, während sie eine mannshohe Tanne durch die Hintertür ins Wohnzimmer zerrte. Leise fluchend lehnte sie das riesige Ungetüm ans Bücherregal. Wozu brauchte man überhaupt einen echten Baum? Es gab doch so hübsche künstliche Weihnachtsbäume, deren Nadeln nicht piksten und die in eine kleine Schachtel passten. Man brauchte sie nur jedes Jahr vom Speicher zu holen und …
    „Mom, es ist Mr O’Connor!“
    „Wirklich?“ Maggie versuchte, ihr Haar aus dem Gesicht zu streichen. Aber sie hatte Harz an den Händen, die Haare blieben kleben, und alles wurde nur noch schlimmer. Sie hatte ihre verwaschenste Jeans und ihre ältesten Stiefel an. Ihr Pullover war von Tannennadeln übersät, und ein merkwürdiger stechender Geruch stieg in ihre Nase. „Georgie, ist die Pizza angebrannt?“
    „Nein. Die ist noch gar nicht drin.“
    Oje, dann stank der Backofen wohl noch nach den Süßkartoffeln, die ihr vor ein paar Wochen darin verkohlt waren. Sie hatte ihn längst sauber machen wollen. Was hatte Gabe hier überhaupt zu suchen? Maggie hatte versucht, sich einzureden, dass sie nicht verletzt war, als er sie gestern nicht angerufen hatte. Und jetzt sah sie entsetzlich aus, überhaupt nicht wie eine sinnliche Verführerin in schwarzem Samt oder im Filmstar-Morgenmantel.
    Das Leben war wirklich ungerecht.
    Georgie war natürlich begeistert. Eilig rannte sie zur Tür, um die Gäste hereinzulassen.
    „Hallo!“
    „Fröhliche Weihnachten“, sagte Gabe und schob Kate und Joe vor sich her in die Küche. Maggie starrte ihn nur sprachlos an. Er hatte eine Flasche Wein mit einer roten Schleife dabei, und Kate stellte einen Teller mit Weihnachtsgebäck auf den Küchentisch.
    „Fröhliche Weihnachten“, antwortete Maggie schließlich. Er sah umwerfend aus. Und als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, hatte er sie geküsst und sie war eingeschlafen.
    „Das ist ja so cool.“ Geogie grinste Kate und Joe an. „Wollt ihr unseren Baum sehen? Mom hat ihn gerade reingebracht.“ Die Kinder drängelten sich durch die Tür und verschwanden im Wohnzimmer.
    „Nun“, sagte Maggie, während sie versuchte, das Harz an ihrer Jeans abzuwischen. „Das ist aber eine Überraschung.“
    „Ja“, antwortete Gabe. „Vier Kinder und wir sind tatsächlich allein in der Küche.“
    „Nein, ich meine, dass du hier bist. Ich freue mich ja, dich zu sehen, aber ich hätte bestimmt aufgeräumt, wenn ich gewusst hätte …“
    „Aber du hast uns doch eingeladen.“ Gabe sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. „Damit wir dir helfen, den Baum aufzustellen. Ich habe sogar eine Säge im Auto, nur für den Fall, dass …“
    „Ich habe euch eingeladen?“
    „Joe hat gesagt …“ Gabe verstummte. Dann lachte er. „Ich glaube, mein Sohn hat mich reingelegt. Wahrscheinlich wollte er nur herkommen, um mit Georgie zu spielen.“
    „Und Georgie hat ihn bestimmt auf die Idee gebracht.“ Maggie ging zur Wohnzimmertür. „Georgie, kann ich dich mal kurz sprechen?“
    Gabe war ihr gefolgt. „Was ist denn das für ein Gestank?“
    Maggie schnupperte. Und hustete. Das waren sicher keine explodierten Süßkartoffeln. „Das riecht ja wie …“
    „Habt ihr eine Katze?“
    „Nein. Ich weiß wirklich nicht, woher …“
    „Vielleicht war‘s ein Hund. Oder ein Frettchen.“ Er betrat das Wohnzimmer und schnupperte noch einmal. Maggie schämte sich entsetzlich, als sie das Zimmer mit den Augen eines Gastes sah. Im Holzofen brannte ein gemütliches Feuer, doch sie hatte nicht die Zeit gehabt, den Ruß auf dem Steinboden davor wegzuputzen. Der Teppich war völlig verdreckt. Sie hatte geplant, nachher zu staubsaugen, wenn der Baum fertig geschmückt war. Außerdem hatte Lanie alle Schachteln ausgeräumt und Weihnachtsschmuck auf allen zur Verfügung stehenden Flächen ausgebreitet.
    Und der Baum … nun ja, der stand am Regal und harrte der Dinge, die da kommen sollten.
    „Der Baum stinkt“, stellte Joe nüchtern fest.
    „Pipi!“, rief Lanie und hielt sich die Nase zu. „Igitt!“
    Gabe räusperte sich. „Maggie, wo hast du den her?“
    „Ich habe ihn letzte Woche beim Förster gekauft, und bis heute Abend hat er draußen neben der Scheune
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