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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition)
Autoren: Linda Conrad
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gepresst. Doch sie durfte nicht schwach werden, durfte ihrem Verlangen nicht nachgeben. Sie musste stark bleiben und Chase retten.
    Als Chase Atem schöpfen musste, entzog sie sich ihm. „Was willst du, Chase? Ich werde meine Meinung nicht ändern, falls du das denkst.“
    „Ich habe etwas für dich, chérie. Bitte, können wir uns hinsetzen?“
    Im Gästezimmer gab es außer dem Bett keine Sitzmöglichkeit, und die Nähe war Kate ein zu großes Risiko, doch Chase legte den Arm um ihre Taille und zog sie neben sich auf die Bettkante.
    „Geht es dir gut? Dir ist doch nicht übel, oder?“, fragte er besorgt.
    Kate schüttelte schweigend den Kopf. Es war besser, ihn nicht noch mehr zu verunsichern. Im Moment hatte ihr Körper sich beruhigt, und es ging ihr ganz gut, doch sie war felsenfest davon überzeugt, dass das nur ein vorübergehender Zustand war.
    Als sie den Geist der alten Roma gesehen hatte, hatte sie es gewusst. Der Fluch existierte noch immer.
    Sosehr sie sich auch wünschte, Mutter zu werden, sosehr sie sich auch geschworen hatte, ihr Kind niemals so zu verlassen, wie sie verlassen worden war, es war ihr nicht bestimmt.
    Sie würde dieses Kind genauso verlieren, wie sie das erste Kind verloren hatte. Auch wenn der Arzt sagte, alles sei in Ordnung. Die Übelkeit, die sie im Augenblick durchmachte, war genauso qualvoll wie damals.
    Es wiederholte sich alles. Dass sie den Geist der Roma gesehen hatte, bewies es. Sie waren verflucht.
    Es würde Chase völlig niederschmettern. Kate wusste, dass sie es verdient hatte, sich schlecht zu fühlen, weil sie ihm die Wahrheit verschwiegen hatte. Aber er verdiente diese Art von Schmerz nicht. Sie hatte sich den Kopf zerbrochen, wie sie ihn veranlassen könnte, von hier fortzugehen, damit wenigstens er gerettet wurde. Nun überlegte sie, ob sie vielleicht gehen sollte. Vielleicht sollte sie einfach aus seinem Leben verschwinden.
    „Shelby hat mir erzählt, dass du eine alte Roma in den Sümpfen gesehen hast, Kate. Es tut mir leid, dass du verängstigt warst.“
    „Ich habe nicht … ich war nicht …“
    Chase unterbrach sie, indem er ihre Hand nahm und einen zärtlichen Kuss auf ihre Handfläche drückte. „Ich habe ein Hochzeitsgeschenk für dich.“ Er legte ihr das goldene Ei in die Hand.
    „Aber das gehört dir. Es ist dein Talisman. Dein Erbe.“
    „Ich möchte, dass du es bekommst. Es wird dir Glück bringen und dich vor alten Flüchen schützen.“
    Er schloss ihre Finger um das Ei. „Spürst du, wie warm es ist? Das ist das Glück, das sich in dir ausbreitet.“
    „Es kommt mir nicht warm vor“, erwiderte sie. Doch sie war neugierig geworden, öffnete die Hand und betrachtete das Muster und die Juwelen. „Schau, das ist interessant. Du hast mir gar nicht erzählt, dass es sich öffnen lässt. Was ist darin?“
    Chase starrte verwirrt auf das Ei. „Es geht nicht auf. Jedenfalls weiß ich nichts davon.“
    Aufgeregt drehte Kate die Ober- und Unterhälfte des Eis gegeneinander, und es sprang auf. Sofort ertönte eine leise Melodie.
    „Es ist eine Spieluhr“, rief sie aus.
    Chases Miene verdüsterte sich, als er auf das Ei in ihrer Hand starrte.
    Kates Aufmerksamkeit war gefangen von den altvertrauten Klängen, die aus dem offenen Ei kamen. Es war ein Schlaflied, und die Melodie zerriss ihr fast das Herz. Tränen brannten in ihren Augen. Es war, als dränge eine Stimme in der Musik sie dazu, endlich das Richtige zu tun. Der Drang wurde stärker und Kate merkte, dass sie nichts dagegen tun konnte. Sie fühlte sich geradezu ausgeliefert. Doch tief im Inneren war sie froh, Chase endlich die ganze Wahrheit erzählen zu können.
    „Ich muss dir etwas sagen, Chase“, begann sie. „Erinnerst du dich, als ich sagte, dass mein Vater herausgefunden hatte, dass wir zusammen waren, und dass wir dann diesen Streit am Nachmittag hatten?“
    Chase nickte, starrte aber weiterhin auf das Ei.
    „Er wusste es von mir“, gab Kate zu. „Ich … ich hatte gerade einen Schwangerschaftstest gemacht und wusste, dass ich ein Kind von dir erwartete.“
    Chase sah entgeistert auf. Wortlos starrte er sie an.
    „Ich hatte vor, es dir abends zu erzählen. Wirklich. Aber ich bekam keine Chance mehr dazu.“
    Ein Messer bohrte sich in sein Herz. Der Schmerz war so stark, dass sein Verstand wie benebelt war. Chase bekam keine Luft mehr.
    Ein Bild schoss ihm durch den Kopf: Kate, die unter ihm lag und erklärte, sie habe ihm etwas Wichtiges zu sagen.
    Himmel! Er hatte immer
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