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Julia Collection Band 28

Julia Collection Band 28

Titel: Julia Collection Band 28
Autoren: LYNDA SANDOVAL JUDY DUARTE KAREN ROSE SMITH
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an den Beruf. Es konnte aber auch damit zu tun haben, dass sich seiner Meinung nach viel mehr in ihr abspielte, als sie zeigte. Es war offensichtlich, dass diese Frau weitaus mehr war, als unförmige Kleidung und verknotetes Haar es ahnen ließen.
    Ihre Finger berührten sich, als Lissa ihm eine Tasse reichte, und Sullivan kam es so vor, als wäre die Anziehungskraft von gestern noch stärker geworden. Doch selbst wenn das stimmte, durfte er das nicht zulassen! Lissa Cartwright war eine zu komplexe Frau, die in ihrer Familie eingebunden war und Verantwortung trug. Früher hätte sie ihm etwas bedeuten können, doch inzwischen hatte er gelernt, nicht an romantische Träume zu glauben.
    „Hat Ihnen schon jemand gesagt, dass Sie sehr … interessante Augen haben?“, fragte sie.
    Seiner Meinung nach war sie diejenige, die sehr interessante Augen hatte, Augen, die einen Mann fesselten, doch er würde sich hüten, das zu sagen. „Meine Augen sind ganz normal“, behauptete er daher nur. „Braun, haselnussbraun.“
    Sie deutete zum Fenster. „Im Sonnenlicht erkennt man kleine goldene Punkte. Es ist wirklich eine ungewöhnliche Farbe.“
    Es war Sullivan nicht angenehm, dass sie ihn so genau betrachtete und etwas an ihm für besonders hielt. Andererseits hatte sie lediglich eine Bemerkung über seine Augenfarbe im Sonnenlicht gemacht. Das war nicht weiter bedeutsam, oder?
    „Es ist jedenfalls eine schöne Farbe“, fuhr sie gedämpft fort.
    „Nur im Sonnenschein“, wehrte er ab. „Sie dagegen haben wirklich ungewöhnliche Augen.“ Ach herrjeh, wollte er so ein Gespräch eigentlich nicht vermeiden?
    „Ich?“, fragte sie überrascht.
    „Aber sicher. Bestimmt bekommen Sie ständig Komplimente.“
    „Ich bitte Sie, die Einzige, die mir manchmal ein Kompliment macht, ist meine Mutter“, entgegnete sie und wurde rot.
    „Sie haben wirklich schöne Augen, ob Sie es glauben oder nicht“, versicherte er. „Wie die Farbe junger Blätter.“ Na wunderbar! Jetzt redete er schon wie ein Dichter!
    Sie bedankte sich für das Kompliment, obgleich sie nicht überzeugt zu sein schien.
    „Übrigens“, fuhr er fort und brach seinen Vorsatz, über diesen Punkt zu schweigen, „Sie sollten Grün oder Blau tragen. Das würde die Farbe Ihrer Augen betonen.“
    Lissa blickte einen Moment auf ihre braunen Halbschuhe mit Gummisohle hinunter, die ihn an die Schuhe seiner Großtante Clara erinnerten, und dann richtete sie den Blick scheu auf ihn.
    Oh, das ging ihm nun doch eine Spur zu sehr unter die Haut. Rasch zog er sich mit seiner Kaffeetasse zum Sofa zurück, das auf der anderen Seite des Zimmers stand.
    Was war bitte in ihn gefahren? Lissa Cartwright gehörte nicht zu den Frauen, für die er sich interessierte, und solange er auf dem Weingut arbeitete, war sie für ihn ohnedies tabu.
    In sicherer Entfernung drehte er sich wieder zu ihr um, nahm einen Schluck Kaffee und fragte: „Wie wäre es mit einer Führung durch den Weinberg?“
    „Gern, aber vorher gehen wir die Gästeliste für die Party morgen durch. Ich möchte, dass Sie wissen, wer kommen wird.“ Sie fasste in die oberste Schublade des Schreibtisches, holte ein Blatt heraus und legte es auf die Tischplatte.
    „Welchen Zweck hat diese Einladung?“, erkundigte er sich.
    „Wir wollen die neue Weinsorte ins Gespräch bringen. Darum haben wir etliche Winzer aus der Gegend und eine Reporterin von Through the Grapevine eingeladen. Das ist eine Zeitschrift, die das Interesse an dieser Gegend wecken will. Viele Weingüter, die darin beschrieben worden sind, haben in der Folge mehr Umsatz gemacht.“
    Während sie Kaffee tranken, gab Lissa ihm einen Überblick, wer auf die Party kommen würde, und erzählte ihm von einzelnen Leuten in der Branche. Danach machten sie sich auf den Weg.
    Die Luft war noch frisch und sauber vom Regen, der vor zwei Tagen gefallen war. Sullivan bestaunte die Schönheit der parkähnlichen Anlage. Neben den scheinbar unzähligen Reihen von Rebstöcken an den Hängen entdeckte er einen mit Steinen eingefassten Fischteich mit etlichen Wildenten und zwei schwarzen Schwänen. Die sorgfältig gemähten Wiesen luden förmlich zur Rast ein.
    „Warum öffnen Sie Valencia Vineyards nicht für Besucher? Besichtigung mit Weinprobe, etwas in der Art?“, fragte Sullivan. „Es ist wunderschön hier, und Sie würden bestimmt eine beträchtliche Anzahl von Touristen anlocken.“
    „Wir haben auch schon daran gedacht“, erwiderte sie, „aber wir schätzen nun
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