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Julia Collection Band 22

Julia Collection Band 22

Titel: Julia Collection Band 22
Autoren: KATHIE DENOSKY
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geschäftlich hier?“, fragte sie mit eisiger Stimme.
    Sie stand auf, schob die Brille auf ihrer niedlichen kleinen Nase zurecht und lenkte damit unbeabsichtigt Calebs Aufmerksamkeit auf ihre funkelnden blauen Augen – Augen, die ihm einen Blick zuwarfen, der einen weniger starken Mann in die Knie gezwungen hätte. Caleb dagegen war nicht im Geringsten eingeschüchtert. Im Gegenteil. Er war sich nicht sicher warum, aber aus irgendeinem Grund fand er ihre blauen Augen ziemlich faszinierend.
    „Ich bin …“
    „Wenn Sie das Personalbüro suchen, das ist am Ende des Ganges“, unterbrach sie ihn, bevor er sich vorstellen konnte. Dann hob sie eine perfekt geformte Augenbraue. „War Mrs. Wallace nicht an ihrem Platz?“
    Trotz des sachlichen Tonfalls klang ihre Stimme weich und melodisch, und Caleb merkte, dass auf einmal seine sämtlichen Hormone in Habachtstellung gingen. Verflixt, was war nur in ihn gefahren? Vermutlich lag es daran, dass er seit fast einem Jahr mit keiner Frau mehr zusammen gewesen war. Das konnte einen normalen, gesunden Mann ja auch nervös machen. Vermutlich registrierte er aus diesem Grund auch jede Bewegung einer Frau – egal welcher Frau – besonders bewusst.
    Zufrieden, dass er eine Erklärung dafür gefunden hatte, warum er an einer nicht gerade freundlichen Sekretärin Interesse zeigte, deutete er mit dem Daumen über die Schulter. „Doch, soweit ich weiß, ist Geneva noch immer dort draußen.“ Er lachte. „Obwohl es gut sein kann, dass sie sich einen Finger gebrochen hat, als sie die Nummer des Sicherheitsdienstes gewählt hat.“
    „Gut.“
    „Gut, dass sie sich vielleicht einen Finger gebrochen hat? Oder gut, dass sie die Sicherheitsleute ruft?“, fragte er grinsend.
    „Ich meinte nicht …“ Stirnrunzelnd hielt sie inne, und es war klar, dass er sie für einen Moment aus der Fassung gebracht hatte. „Gut, dass sie den Sicherheitsdienst ruft, natürlich.“
    Die Frau kam um den Schreibtisch herum, und weder ihre Miene noch ihre Haltung wirkten dabei sonderlich einladend. „Ich weiß nicht, für wen Sie sich halten oder warum Sie hier sind, aber Sie können nicht einfach hier hereinspazieren.“
    Die junge Frau hielt inne, als hinter ihnen die Tür aufflog und gegen die Wand krachte.
    „Das ist er.“
    Caleb blickte zurück und sah Geneva mit wütendem Gesicht ins Büro kommen. Zwei nicht mehr ganz junge, untersetzte Männer in Uniformen folgten ihr auf den Fersen.
    „Wie ich sehe, haben Sie die Wachleute erreicht, Geneva.“ Caleb schaute auf die Uhr und nickte dann anerkennend. „Die Zeit, die Sie gebraucht haben, um hier aufzutauchen, ist nicht schlecht, aber ich bin sicher, dass wir das noch verbessern können, meinen Sie nicht auch?“
    Geneva gelang es perfekt, auf ihn herabzuschauen, auch wenn sie ein ganzes Stück kleiner war als er, bevor sie sich an die Frau mit den erstaunlich blauen Augen wandte.
    „Es tut mir sehr leid, Miss Merrick.“ Geneva betrachtete Caleb, als hätte er nicht alle Tassen im Schrank. „Er hat ein Nein als Antwort einfach nicht akzeptiert.“
    Caleb hob eine Augenbraue. Das war A.J. Merrick?
    Interessant. Sie war eindeutig nicht das, was er erwartet hatte. Emerald hatte ihn in dem Glauben gelassen, dass Merrick ein langweiliger alter Geschäftsmann war, nicht eine junge Frau in den Zwanzigern mit stahlblauen Augen.
    Während sie sich wie zwei Gegner in einem Boxring musterten, bemerkte Calebs vernachlässigte Libido, dass A.J. Merrick nicht wie die meisten Frauen ihres Alters gekleidet war. Statt eines figurbetonten schwarzen Kostüms, das ihre Vorzüge unterstrichen hätte, trug sie etwas, das an ihr herabhing wie ein Kartoffelsack. Aber ihre zierlichen Hände, der schlanke Hals und das, was er von ihren langen, offensichtlich perfekt geformten Beinen sehen konnte, verrieten, dass sich ein paar unglaubliche Kurven unter diesem Stoff verbargen.
    „Es ist in Ordnung, Mrs. Wallace.“ Miss Merrick schenkte Caleb ein triumphierendes, leicht herablassendes Lächeln, das merkwürdige Dinge in seinem Inneren anrichtete und ihm das Gefühl gab, als wäre die Temperatur im Zimmer auf einmal um zehn Grad gestiegen. „Ich bin sicher, Sie sehen ein, dass es reine Zeitverschwendung wäre, wenn Sie sich jetzt noch um einen Job bemühen würden.“ An die beiden Sicherheitsleute gewandt meinte sie: „Bitte bringen Sie diesen Herrn zum Parkplatz.“
    „Das ist aber ziemlich unfreundlich von Ihnen“, meinte Caleb kopfschüttelnd.
    Er ließ zu,
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