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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10
Autoren: MIRANDA LEE
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verheiratet!“
    „Ich werde einundvierzig, Rico, und habe keine Zeit mehr zu verlieren. Außerdem möchte Dominique unbedingt sofort ein Baby.“
    „So, möchte sie das?“ Rico klang spöttisch wie immer, wenn er von ihr sprach. Er konnte sie nicht leiden, da brauchte sich Charles nicht länger etwas vorzumachen. Ricos Meinung nach war Dominique wie seine Exfrau, die es nur auf sein Geld abgesehen hatte.
    Charles hätte allen Grund gehabt, sich durch die Einstellung seines Freundes beleidigt zu fühlen. Konnte sich Rico denn nicht vorstellen, dass ihn, Charles, eine Frau nur um seiner selbst willen liebte? Aber ihm war natürlich klar, dass Rico die eigene Scheidung immer noch nicht verwunden hatte. Mit der Zeit würde er schon feststellen, dass man Dominique nicht mit Jasmine vergleichen konnte. Und dann würde er vielleicht auch wieder heiraten.
    „Ich finde, wir sollten aufhören, über persönliche Themen zu reden, und weiterspielen“, machte Ali nun einen Vorschlag zur Güte. „Schließlich kommen wir freitags hierher, um zu pokern und die kleinen Probleme des Alltags zu vergessen.“
    Rico und Renée sahen ihn mit einem Blick an, der die Frage aufwarf, welche „kleinen Probleme des Alltags“ jemand mit Alis Reichtum und Einfluss wohl haben könnte? Bevor Charles Dominique begegnet war, hätte er den beiden vielleicht zugestimmt: Geld hatte Ali mit Sicherheit den Weg geebnet. Aber inzwischen wusste Charles aus eigener Erfahrung, dass Reichtum allein nicht glücklich machte. Das konnte nur die Liebe.
    Ohne sie mochte man noch so reich sein und fühlte sich trotzdem unausgefüllt. Wahrscheinlich war Alis Privatleben nicht glücklicher als Ricos oder das der „lustigen Witwe“. Man brauchte Renée nur in die Augen zu sehen, um zu wissen, dass sie nicht zufrieden war.
    Vorhin hatte sie zwar geklungen, als würde sie keine Kinder wollen. Aber entsprach das auch der Wahrheit? Oder hatte sie sich einfach nur damit abgefunden, wohin ihr Leben steuerte? Bald wäre es für sie nicht mehr so leicht, schwanger zu werden, vor allem nicht ohne festen Partner.
    Natürlich stellte Charles damit nur Mutmaßungen an. Denn genau wie Ali sprach Renée äußerst selten von sich. Bestimmt hatte sie ein Liebesleben, aber mit wem, vermochte Charles nicht zu sagen. Er wusste nur, dass sie immer allein zu den Pferderennen kam und noch keinen Freitagabend abgesagt hatte. Ziemlich ungewöhnlich für eine Frau.
    Aber auch was das Auftreten in der Öffentlichkeit betraf, war Renée nicht wie andere Frauen. Sie wirkte ziemlich einschüchternd. Der Mann, der sich jemals in sie verlieben sollte, tat ihm jetzt schon leid. Schließlich wollte sich doch niemand von der Frau an seiner Seite das Selbstvertrauen nehmen lassen, sondern sich gut fühlen so wie er mit Dominique.
    Ah, Dominique! Heute Abend ging sie ihm wohl gar nicht mehr aus dem Kopf. Da konnte Ali noch so vehement fordern, dass sie ihre persönlichen Angelegenheiten außen vor ließen. Dazu war seine, Charles’, Liebe zu ihr noch zu neu und vereinnahmend. Unwillkürlich berührte er die Schmuckschatulle in der Jackentasche und lehnte sich zurück. Dabei stellte er sich vor, wie Dominique den Deckel öffnen würde, und spürte ein angenehmes Kribbeln. Er konnte es gar nicht erwarten, ihr die Kette anzulegen.
    Entsprechend lang kamen ihm die folgenden beiden Stunden vor, und sein Spiel wurde noch schlechter. Er machte so viele Fehler, dass Ali den Kopf schüttelte, Renée milde lächelte und Rico ein Gesicht schnitt.
    „Was soll ich nur mit dir machen, Charles?“, fragte Rico, als der Pokerabend beendet war und sie sich gemeinsam im Aufzug befanden. Renée war wie immer als Erste gegangen. An diesem Abend hatten sie bis halb ein Uhr gespielt, etwas länger als sonst, weil Charles später gekommen war.
    Jetzt lachte er. „Nächste Woche spiele ich besser.“ Bis dahin müsste es ihm doch gelungen sein, einen Großteil seiner Libido abzubauen. Das sagte er Rico natürlich nicht. Der würde sofort über den Ausdruck „Libido“ herfallen und behaupten, er habe recht gehabt, dass seinen Freund lediglich der Gedanke an Sex davon abhalte, konzentriert zu spielen.
    Charles lächelte. Dabei war es nur natürlich, dass er und Dominique einander sexuell immer noch besonders anziehend fanden. Anders als die meisten Jungverheirateten hatten sie vor der Ehe nicht zusammengewohnt, ja, sich nicht einmal geküsst!
    „Hast du eigentlich ernst gemeint, dass ihr schon gleich Kinder
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