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Julia Bestseller Band 145

Julia Bestseller Band 145

Titel: Julia Bestseller Band 145
Autoren: Sandra Marton
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schnell nicht mehr herauskommen.
    Doch Salim zahlte nichts. Ein Mann wie er tat das nie …
    Ihr Apartment befand sich im zweiten Stock eines viktorianischen Hauses in der Nähe des Telegraph Hill. Sie fischte nach ihrem Schlüssel, öffnete die Haustür, ging die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf …
    Und blieb wie erstarrt stehen.
    Auf der Fußmatte vor ihrer Tür lag ein Päckchen.
    Nein. Nicht schon wieder. Salim hatte es doch aufgegeben, sie zurück in sein Bett locken zu wollen. Schon seit Wochen gab es keine Blumen oder Schokolade mehr und auch kein Diamantarmband, das so schön gewesen war, dass ihr der Atem stockte …
    Grace verdrehte die Augen, schnappte sich das Päckchen, stieß den Schlüssel mit aller Wucht in die Tür und öffnete sie.
    „Um Himmels willen“, schimpfte sie laut, „mach das verdammte Ding auf, schau nach, was es ist, und wenn es von ihm stammt, dann überleg dir, welche Wohltätigkeitsorganisation es gebrauchen könnte.“
    Entnervt warf sie den Mantel von den Schultern, setzte sich aufs Sofa, wickelte die helle Kordel und das einfache braune Papier ab, um eine schlichte weiße Schachtel zu enthüllen. Keine elegante Karte. Kein Samtband. Nur eine Schachtel.
    „Es ist nur eine Schachtel, habiba .“
    Sie riss den Kopf hoch. Salim stand in der offenen Tür, groß und dunkel und so attraktiv, dass ihr Herz sofort zu rasen begann. Sie sog seinen Anblick in sich auf …
    Hör sofort auf damit!
    Er bedeutete ihr nichts. Daran musste sie unbedingt denken. Langsam stand sie mit der Schachtel in Händen auf.
    „Was tust du hier?“
    „Ich bin hier, um dich zu sehen“, versetzte er ruhig. „Und um mit dir zu reden.“
    „Nun, du hast mich gesehen. Und mit mir geredet.“ Sie streckte ihm die Schachtel entgegen. „Also nimm dein … was auch immer es ist und geh wieder.“
    Aber er tat nichts dergleichen. Stattdessen schloss er die Tür und kam langsam auf sie zu. Am liebsten wäre sie davongerannt. Natürlich würde er ihr nichts antun, das wusste sie. Aber wenn er sie berührte … wenn er sie berührte, würde sie ihn vielleicht schlagen. Mein Gott, sie wünschte wirklich, sie hätte es an jenem furchtbaren Tag getan, als sie sich endlich wieder daran erinnerte, wie sehr er sie verletzt hatte, wie er sich vor seiner Geschäftsreise an die Westküste immer mehr von ihr zurückgezogen und sogar ihr simples Geschenk eines gemeinsamen Wochenendes abgelehnt hatte …
    Wie er sie bereitwillig für eine Diebin gehalten hatte.
    „Grace“, sagte er sanft.
    Mühsam unterdrückte sie einen Seufzer, denn jetzt, wo er ihr so nah war und sie in seine stahlblauen Augen schauen konnte, da ließ sich kaum noch leugnen, dass sie ihn nicht fortschicken wollte. Nein, sie wollte sich in seine Arme werfen und ihn fragen, ob es stimmte, was er ihr auf der Insel gesagt hatte – dass er sie liebte und immer lieben würde …
    „Grace, ich weiß, dass ich keine zweite Chance verdiene, aber … Tust du mir einen Gefallen, habiba ? Öffnest du die Schachtel?“
    „Wozu?“, entgegnete sie und hasste sich für das Zittern in ihrer Stimme. „Was auch immer es ist, ich will es nicht, Salim. Egal, was es gekostet hat.“
    Salim sehnte sich danach, sie zu berühren, doch das wäre ein großer Fehler. Sie musste ihn wollen. Wenn nicht – wenn sie es nicht tat, war er verloren.
    „Öffne es, habiba . Und wenn du das, was darin ist, wirklich nicht willst, dann werde ich fortgehen und den Rest meines Lebens mit einem leeren Herzen verbringen.“ Seine Stimme senkte sich. „Mit einem gebrochenen Herzen, Sweetheart, aber das ist deine Entscheidung, und ich werde sie respektieren.“
    „Gerede“, sagte sie bitter und schaute fort, denn es schmerzte zu sehr, ihn anzusehen. Ihre Hände zitterten, als sie den Deckel der Schachtel abnahm und das weiße Seidenpapier auseinanderschlug. „Nichts als Gerede. Darin bist du wirklich gut. Lügen zu erzählen, oder Dinge, von denen du glaubst, dass ich sie hören will, Dinge, die dafür sorgen sollen, dass … dass …“
    Grace starrte den Inhalt der Schachtel an. Es war eine Schneekugel. Ein Kinderspielzeug.
    Nein, dachte sie, während sie es heraushob. Kein Spielzeug. Dafür war es viel zu schön.
    Die Schneekugel enthielt eine Miniatur der Insel, auf der sie drei perfekte Tage verbracht hatten. Das Haus, ein sanfter Hügel, der zu den Palmen am schneeweißen Strand führte, und dahinter das azurblaue Meer.
    Der Himmel über der Insel war zur Hälfte pechschwarz mit
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