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Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 61
Autoren: Alison Roberts , Meredith Webber , Amy Andrews
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abzuwickeln, rieb sich dann plötzlich den linken Arm.
    „Haben Sie Schmerzen in der Brust?“
    Joshs Mutter schüttelte den Kopf. „Nein, nur so ein … Engegefühl. Das habe ich manchmal, wenn es kalt ist, und … wenn ich mich beeilen muss.“
    „Tut Ihnen der Arm weh?“
    „Ein bisschen … das hat nichts zu sagen, geht gleich wieder weg.“
    Doch diesmal schien es nicht von allein zu verschwinden. Außerdem war Claire grau im Gesicht. Bei Megan schrillten sämtliche Alarmglocken, als sie die feinen Schweißperlen am Hutrand und auf der Oberlippe sah.
    „Los!“, ertönte ein ungnädiges Stimmchen von vorn. „Los, Nan, fahren …“, verlangte Max.
    Brenna neben ihm fing an zu weinen.
    Claire versuchte, aufzustehen, sank jedoch keuchend wieder zurück.
    „Ich … mir geht’s nicht gut …“ Sie zerrte an ihrem Schal, ließ ihn einfach neben sich fallen.
    „Haben Sie Herzprobleme?“, fragte Megan. „Tragen Sie ein Spray gegen Angina bei sich?“
    „Nein, ich …“ Ihrem Gesicht war anzusehen, dass sie Angst hatte. „Ich darf nicht krank werden“, flüsterte sie.
    Megan zog sich die Handschuhe aus und fühlte ihr den Puls. Er war schnell und unregelmäßig. Kein gutes Zeichen. Megan holte ihr Handy aus der Tasche. „Ich rufe einen Krankenwagen“, sagte sie ruhig. „Sie müssen behandelt werden.“
    „Nein … das wird schon wieder. Geben Sie … mir … nur eine … Minute …“
    Aber die Rettungsleitstelle hatte sich bereits gemeldet, und Megan beschrieb ohne Umschweife die Symptome.
    „Brustschmerzen“, sagte sie. „Strahlen in den linken Arm aus. Arrhythmien.“
    „Sind Sie Ärztin?“
    „Ja.“
    „Wir schicken einen Wagen los. Können Sie bei der Patientin bleiben?“
    Wenn ein Herzinfarkt drohte? „Natürlich.“
    Megan zog ihren Mantel aus und deckte Claire damit zu. Als sie den Schal aufhob, verstand sie auch, warum Claire Mühe gehabt hatte, ihn abzunehmen. Eine feine Halskette hatte sich darin verfangen und war beim Zerren gerissen.
    Sie sagte Joshs Mutter nichts davon, um sie nicht zu beunruhigen. Aber damit ihr Schatz nicht verloren ging, steckte Megan die Kette ein. Falls Claire wirklich einen Herzinfarkt erlitten hatte, konnte die kleinste Aufregung zum Herzstillstand führen.
    Schaffe ich die Herzdruckmassage, wenn der Wagen nicht bald kommt? fragte sich Megan, ließ sich aber nichts anmerken.
    Zum Glück kam die Hilfe schnell. Minuten später war der Krankenwagen da, und Claire wurde zügig auf eine Rollliege gelegt und an ein EKG angeschlossen. Über eine Maske bekam sie Sauerstoff, und eine Sanitäterin traf Vorbereitungen, um ihr einen intravenösen Zugang zu legen.
    „Deutliche ST-Hebung“, meldete ihr Kollege. „Sieht nach Infarkt aus.“
    „Nehmen Sie Medikamente?“, fragte die Sanitäterin. „Sind Sie gegen bestimmte Wirkstoffe allergisch? Haben Sie heute Aspirin genommen?“
    Claire schüttelte bei jeder Frage den Kopf. Alles war so schnell gegangen, dass sie keine Worte fand. Die beiden Kinder brüllten laut in ihren Sitzen, aber Megan hielt Claires Hand.
    „Es wird alles gut“, versicherte sie ihr. „Man wird Sie gleich ins Krankenhaus bringen.“ Megan wandte sich an die junge Frau. „Josh O’Hara am St. Piran ist ihr Sohn. Ich nehme an, dass er Dienst hat. Vielleicht können Sie ihn vorab informieren, dass Sie seine Mutter bringen.“
    „Machen wir.“
    Sie wollte Claire loslassen, aber die verstärkte den Griff. Megan musste sich vorbeugen, um zu verstehen, was sie, gedämpft von der Sauerstoffmaske, zu sagen versuchte.
    „Wer … kümmert … sich um die Kleinen?“
    Ein eisiger Schauer lief Megan über den Rücken. Nein, nicht ich. Das kann ich ihr nicht anbieten, das schaffe ich nicht.
    „Gleich pikt es ein bisschen, Mrs O’Hara“, sagte die Sanitäterin. Sie schob die Kanüle in die Vene. „Schon fertig.“
    Claire hob die Hand, die Megan immer noch hielt, und versuchte, sich die Maske vom Gesicht zu ziehen. „Ich muss … die Kinder …“
    Der Sanitäter beugte sich über Megan. „Schlucken Sie bitte diese Aspirin, Mrs O’Hara. Wasser gebe ich Ihnen sofort.“
    Megan war ihm im Weg. Sie versuchte, ihre Hand aus Claires Griff zu lösen, aber Claire ließ es nicht zu.
    „Bitte …“ Ihr Gesicht war aschfahl. Die Sorge um ihre Enkelkinder verschlechterte ihren Zustand deutlich. „Können Sie uns nicht helfen?“
    Der Sanitäter wandte sich an Megan. „Können Sie Auto fahren?“
    „Ja, aber …“
    „Am besten folgen Sie uns
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