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Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
Autoren: LUCY CLARK LAURA IDING SARAH MORGAN
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würde, nachdem er das Mädchen heimgebracht hatte. Sie musste also innerhalb von zwei Minuten alle Lichter löschen und ins Bett gehen.
    Mehrere angespannte Minuten lang lag Kylie lauschend in ihrem Bett und wartete darauf, dass Seth an die Tür klopfte. Als es auch nach zwanzig Minuten noch ruhig war, begann sie langsam, sich wieder zu entspannen.
    Anscheinend hatte Seth ihre stumme Botschaft verstanden und war nach Hause gefahren.
    Seth hatte keine Ahnung, was passiert war, doch eines wusste er inzwischen ganz genau: Kylie ging ihm aus dem Weg.
    Sie hatte ihm zwar gesagt, dass sie in dieser Woche alle Hände voll zu tun haben würde mit der vierteljährlichen internen Weiterbildung, doch egal zu welcher Zeit er sie auch anrief – morgens, mittags oder abends – sie ging niemals ans Telefon. Er hatte bereits drei Nachrichten auf ihrer Mailbox hinterlassen, doch sie rief ihn nicht zurück.
    Was war nur passiert? Ihr gemeinsamer Abend war doch fantastisch gewesen, mit vorzüglichem Essen und netten Gesprächen. Und die Stunden danach waren das Wundervollste, das er je erlebt hatte. Hatte er sie womöglich doch irgendwie überrumpelt? Nein. Schließlich hatte sie ihm rundheraus gesagt, dass sie mit ihm schlafen wollte.
    Warum hatte sie sich also zurückgezogen?
    Sein Frust führte dazu, dass er ausgesprochen schlechte Laune hatte. Leider gelang es ihm von Tag zu Tag weniger, sich seine Verstimmung nicht anmerken zu lassen. An solche Reaktionen war er einfach nicht gewöhnt. Vor allem nicht, wenn er mit der Frau geschlafen hatte. Normalerweise hingen sie danach wie die Kletten an ihm – was unweigerlich dazu führte, dass er sich in die Enge getrieben fühlte und die Sache beendete.
    Im Laufe der Woche wurde er immer gereizter. Am Donnerstagabend, fast eine ganze Woche nach ihrer gemeinsamen Nacht, meldete sie sich schließlich.
    „Hi, Seth.“
    „Kylie.“ Plötzlich wusste er nicht, was er sagen sollte. Hatte er das Recht, nach einer Erklärung zu verlangen, weil sie sich so lange nicht gemeldet hatte? Oder sollte er sich lieber völlig gelassen geben? Auch diese Unsicherheit im Umgang mit einer Frau war etwas völlig Neues für ihn.
    Und es gefiel ihm ganz und gar nicht.
    „Schön, dass du anrufst“, sagte er schließlich. „Ich wollte mit dir die Pläne fürs Wochenende besprechen.“
    „Gern. Wann sollen wir fertig sein?“
    Insgeheim hatte Seth befürchtet, sie würde im letzten Augenblick absagen. Erleichtert atmete er auf und räusperte sich. „Ich dachte, wir könnten so gegen halb vier nach Milwaukee fahren und dort noch etwas essen, bevor wir dann den Sieben-Uhr-Zug nach Chicago nehmen.“
    „Hört sich nach einem guten Plan an. Ben ist schon ganz aufgeregt und kann es kaum noch erwarten.“
    Nur Ben? Kam sie bloß mit, weil sie ihren Sohn nicht enttäuschen wollte? Wenn er eines ganz genau wusste, dann war es die Tatsache, dass Kylie immer Bens Bedürfnisse in den Vordergrund stellte.
    Immer.
    „Wie war deine Woche?“, fragte er und versuchte, einen unbeschwerten Ton anzuschlagen.
    „Anstrengend. Aber die Weiterbildung war sehr erfolgreich. Es freut dich sicher zu hören, dass das neue Hypothermie-Protokoll jetzt offiziell eingeführt ist.“
    „Das sind ja wunderbare Neuigkeiten“, murmelte Seth, während er darüber nachdachte, wie sehr sich alles verändert hatte, seitdem sie sich zum ersten Mal getroffen hatten und über diese neue Leitlinie gesprochen hatten. Damals hatte Kylie noch nicht einmal mit ihm etwas essen wollen, und nun hatten sie sogar schon miteinander geschlafen.
    Doch Beziehungen waren ein unbekanntes Territorium für ihn. Er hatte keine Ahnung, weshalb es gerade ganz und gar nicht so lief, wie er es sich vorgestellt hatte. Es fühlte sich an, als würde Kylie ihm bereits wieder entgleiten.
    Doch er wollte sie nicht verlieren.
    Seine Finger verkrampften sich, während er das Telefon an sein Ohr presste. Wie gern hätte er jetzt ihr Gesicht gesehen, um von ihren hübschen grünen Augen abzulesen, wie sie zu ihm stand.
    „Kylie, ich habe dich in dieser Woche vermisst. Sehr sogar.“
    Es folgte eine kurze Pause. „Ich habe dich auch vermisst“, gab sie schließlich leise zu. „Doch ich hatte wirklich unglaublich viel zu tun, Seth. Ben brauchte noch tausend Sachen für seine neue Schule, sodass ich jeden Abend von der Weiterbildung erst zum Hort und dann in die Stadt hetzen musste.“
    „Verstehe.“ Seth entspannte sich etwas. Vielleicht hatte sie ja wirklich gute
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