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Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
Autoren: LUCY CLARK LAURA IDING SARAH MORGAN
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„Entschuldigung“, knurrte er. „Ich bin es nicht gewohnt, untätig im Bett zu liegen.“
    Erst recht nicht, wenn er zu viel Zeit hatte, um über Dinge nachzudenken, die er lieber verdrängt hätte.
    Die Krankenschwester räusperte sich. „Der Herr Direktor hat angerufen, als Sie beim Chefarzt waren. Er bat mich, Ihnen auszurichten, dass er die Sicherheitsvorkehrungen verschärft hat. Und er entschuldigt sich vielmals wegen des Fiaskos gestern. Wir haben keine Ahnung, wie es dem Reporter gelungen ist, an der Regenrinne zu Ihrem Zimmer hinaufzuklettern.“
    Fehlt noch, dass sie einen Hofknicks macht, dachte er missmutig, hielt aber seine schlechte Laune diesmal im Zaum. Er war es gewohnt, dass sich die Leute ihm gegenüber nicht natürlich verhielten.
    „Manche Vertreter der Presse erweisen sich als echte Akrobaten. Das ist für mich nichts Neues.“ Alessandro griff nach dem Wasserglas und musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht vor Schmerzen laut aufzustöhnen.
    „Warten Sie, Sir, ich helfe Ihnen.“
    „Es geht schon“, stieß er hervor, doch seine Hand gehorchte ihm nicht, und das meiste Wasser ergoss sich auf seine Brust. Alessandro verfiel in seine Muttersprache und fluchte laut und heftig.
    Sichtlich nervös nahm ihm die Schwester das Glas aus den Fingern, füllte es wieder mit Wasser und reichte es ihm. Dann starrte sie auf sein T-Shirt, das feucht auf seiner breiten Brust klebte. „Soll ich …“
    „Nein, nicht nötig.“
    Nur zögernd, wie ihm schien, wandte sie den Blick von seinen Muskeln ab und schluckte. „Ihr Chefberater hat angerufen, Sir. Er bittet Sie dringend um Rückruf.“
    Alessandro lehnte den Kopf ins Kissen und unterdrückte das Bedürfnis, schallend zu lachen. Ein Gutes hatte dieses Drama … seine Berater rauften sich schon die Haare. Irgendwie gefiel ihm das Chaos, das sein Unfall verursacht hatte.
    „Ich kann ihn nicht anrufen“, sagte er mit samtiger Stimme. „Sie haben mir gerade verboten, mein Handy zu benutzen.“
    „An Ihrem Bett steht ein Telefon, Sir … Hoheit.“
    Verdammt … „Sie dürfen Alessandro zu mir sagen. Und haben wir nicht gerade eben festgestellt, dass ich nichts von dem, was an meinem Bett steht, erreichen kann?“
    „Es gab noch andere Anrufe, Hoheit.“ Unsicher warf sie ihm einen zaghaften Blick zu. „Von fünf Journalisten und vier … Frauen. Keine hat ihren Namen genannt. Und Ihre Hoheit Fürstin Eleanor rief an, als Sie im Bad waren. Sie sagte, Sie brauchen nicht zurückzurufen. Sie hat eine Nachricht hinterlassen.“
    „Welche?“
    „Sie hätte im Fernsehen gesehen, dass das Krankenhaus von Medienvertretern belagert sei, und bittet Sie, Ihre Äußerungen diskret zu halten.“
    Alessandro lächelte dünn. Der dumpfe Schmerz in seinem Innern wurde zu einem schwarzen Loch, das ihn in einen Abgrund zu ziehen drohte.
    Seine Mutter hatte also endlich angerufen.
    Was sie bisher nicht für nötig gehalten hatte – weder nach dem Unfall, als niemand seinen Zustand einschätzen konnte, noch als er zu einer Notoperation in den OP geschafft wurde. Sie hatte sich nicht erkundigt, wie es ihm ging, geschweige denn ihm gute Genesung gewünscht. Nein, das Einzige, was sie interessierte, war sein Image.
    Oder ging es ihr eher um ihr Image?
    Achte darauf, wie du dich in der Öffentlichkeit präsentierst, Alessandro. Es fällt auf uns alle zurück.
    Um die kühle, missbilligende Stimme aus seinen Gedanken zu vertreiben, suchte Alessandro nach Ablenkung. Die Schwester war hübsch. Dass es ihm erst jetzt auffiel, sagte eine Menge über seinen Zustand aus. Spontan reizte es ihn, die junge Frau zum Fenster zu ziehen und vor einer Horde von Fotografen leidenschaftlich zu küssen.
    Aber abgesehen davon, dass er mit seinem Knöchel nirgendwohin kam, wäre das ziemlich unfair dem Mädchen gegenüber.
    Oder Miranda gegenüber.
    Der Gedanke an Miranda verdarb ihm endgültig die Laune.
    Ich muss mich entscheiden, dachte er, so geht das zwischen uns nicht weiter.
    „Kann ich Sie vielleicht bestechen, dass Sie mich hier rausschmuggeln?“ Alessandro versuchte, nicht bedrohlich zu klingen. „Ich besitze ein Haus an der Küste. Der Aussicht ist atemberaubend, vor allem von meinem Schlafzimmer.“
    Die Schwester errötete, ihre Blicke trafen sich. Er sah, wie sich ihre Lippen leicht öffneten, als sie unwillkürlich den Atem anhielt. Dummerweise konnte Alessandro Gedanken lesen … Gedanken und romantische Träume, die alle mit einem Satz endeten: Krankenschwester
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