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John Sinclair - 0975 - Hier wohnt der Tod

John Sinclair - 0975 - Hier wohnt der Tod

Titel: John Sinclair - 0975 - Hier wohnt der Tod
Autoren: Jason Dark
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besser.«
    »Okay, Suko, behalte ihn im Auge. Ich versuche, ein Gefäß aufzutreiben, in das er hineinpaßt.«
    »Ein Konfitürenglas wäre nicht schlecht.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht. In der Küche werde ich sicherlich eines finden.« Mit einem letzten Blick auf den Käfer, der versuchte, unter dem Couchtisch eine Deckung zu finden, verließ ich den Raum.
    Viel fand sich nicht in meiner Küche. Wenn ich Gläser sah, dann waren sie gefüllt, und ich zog einige Schranktüren auf, bis ich schließlich eines fand, das etwas größer war. In ihm befanden sich in Tüten verpackt, einige uralte Gewürze.
    Ich kippte sie aus, nahm noch ein Tuch mit und kehrte zurück in den Wohnraum.
    Suko hatte den Käfer in eine Falle getrieben. Immer wenn er ihm entwischen wollte, stand ihm plötzlich der Fuß eines Menschen im Weg, und der war schneller als der Skarabäus mit seinen kurzen Beinen.
    Ich warf das Tuch über ihn. Ob er starr wurde oder nicht, fand ich nicht heraus. Jedenfalls knüllte ich das Tuch zusammen, ging dabei vorsichtig um und brachte meinen Fang dorthin, wo das offene Glas auf dem Tisch stand.
    Wenig später fiel der Mistkäfer hinein. Er landete auf dem Rücken, strampelte sich aber frei und wollte an der Innenseite hochklettern, um sein Gefängnis zu verlassen.
    Das gelang ihm nicht, denn ich hatte bereits den Deckel zugeschraubt.
    Tief atmete ich durch, nickte Suko zu und sagte: »Das also ist es dann gewesen, denke ich.«
    Mein Freund zeigte ein schiefes Grinsen. »Glaubst du wirklich?«
    »Naja …«
    »Ich würde sagen, daß wir erst am Beginn stehen. Es geht erst richtig los.«
    »Das fürchte ich auch.« Dem Käfer warf ich noch einen Blick zu. Immer wieder unternahm er den Versuch, es zu verlassen, aber das Glas war einfach zu stabil.
    Wir konnten den Toten nicht in der Wohnung lassen. Die Kollegen würden kommen müssen, um ihn wegzuschaffen. Suko hatte sie bereits angerufen, während ich in der Küche gewesen war.
    »Haben sie etwas gesagt?«
    »Ja, sie jubelten. Sie konnten ihr Glück gar nicht fassen, daß mal wieder einer von uns beiden mit ihnen gesprochen hat. Da waren sie richtig aus dem Häuschen.«
    Es war mir egal, obwohl ich auf ihn deutete. »Er wird ein Problem sein, denke ich.«
    »Wie meinst du das?«
    »Mehr ein medizinisches. Ich bin nämlich auf die Obduktion gespannt. Wer sagt uns eigentlich, daß nur ein Käfer in diesem Körper gesteckt hat?«
    Suko runzelte die Stirn. »Verdammt, da hast du recht.«
    »Eben.«
    »Trotzdem will es mir nicht passen, wenn ich daran denke, daß in diesem Toten noch zahlreiche Käfer krabbeln. Das will mir einfach nicht in den Kopf.«
    »Darauf nehmen die keine Rücksicht.«
    »Stimmt auch wieder.« Ich holte meine Lampe hervor. Die kleine Leuchte gab einen Strahl ab, der schmal genug war, um in das Auge hineinleuchten zu können. Ich wollte wissen, was sich in diesem Tunnel befand. Knochen, Gehirnmasse, Adern, Muskeln, das mußte doch alles vorhanden sein.
    Auch Suko schaute mir von der Seite her zu, als ich den Strahl in das Loch hineinschickte.
    Es war nichts zu sehen.
    Zwar wurde es erhellt, aber der Kopf selbst war leer, als hätte der Käfer alles weggefressen.
    »Verdammt, das kann doch nicht wahr sein«, stöhnte mein Freund. »Wir sollten darauf drängen, daß die Obduktion noch in der Nacht durchgeführt wird.«
    »Das wäre nicht schlecht«, sagte ich und schaltete die Lampe wieder aus. »Möchtest du denn dabeisein?«
    »Das war Sinn meiner Bemerkung.«
    »Okay, ich auch.«
    »Fragt sich nur, was wir mit dem Käfer machen, John. Willst du ihn hier in deiner Wohnung lassen?«
    »Warum nicht? Oder hast du eine andere Idee? Willst du ihn einem Tierpräparator überlassen?«
    »Nein, das nicht. Ich denke, daß er uns noch weiterbringen wird. Wir sollten ihn nicht unbewacht lassen.«
    »Dann kennst du schon einen Wächter.«
    Suko deutete auf die Wand. »Nebenan wohnen Shao und ich. Ich werde sie mal fragen, was sie davon hält, eine Wächterin zu spielen.«
    »Okay, versuche es.«
    Suko verließ meine Wohnung. Ich blieb zurück mit einem Toten und einem Tier, das aus dessen Auge gekrochen war. Ein Skarabäus, eines der Tiere, die im alten Ägypten verehrt wurden. Daraus war eigentlich nur zu folgern, daß auch dieser Tote aus dem Land am Nil stammte.
    Wahrscheinlich gehörte er dort einer Gruppe oder Sekte an, deren Götze etwas mit diesem dunkelgrauen Dungkäfer zu tun hatte.
    Ob es stimmte, spielte bei mir keine Rolle. Ich wunderte
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