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John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis

Titel: John Sincalir - 0972 - Die Prinzessin von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Todes. Der Schatten der Vernichtung. Er hat von einem großen Kampf gesprochen, in dem wir Atlanter untergehen. Aber er glaubte auch, daß es einigen gelingen würde, sich zu retten. Und das ist wohl geschehen. Es haben sich welche retten können. Es lief alles so wunderbar glatt …«
    »Auch für dich?«
    »Nein!« preßte sie hervor, und das Wort verwandelte sich dabei in einen Schrei. »Nicht für mich, denn Arnos nahm mich mit. Als Blinde konnte ich nichts tun. Ich mußte ihm gehorchen. Ich mußte alles tun, was er von mir verlangte, und es ist schlimm gewesen. Aber auch die Voraussagen des Eisernen trafen ein. Die Insel verschwand. Sie ging unter in der kochenden See. Nichts blieb mehr übrig, alles war verschwunden.«
    »Aber du hast dich retten können.«
    Sie nickte Shao zu, obgleich sie die Chinesin nicht sah. »Ja, ich konnte mich retten. Einige nahmen mich mit, als sie die Flucht ergriffen und den Planeten der Magier erreichten. Dort war dann alles anders.«
    »Und Arnos?« fragte Bill, »war er auch dabei?«
    »Nein, nein. Ihn habe ich nie wieder gesehen. Aber er ist auch entkommen, das weiß ich jetzt.«
    »Was geschah mit dir?« wollte Sheila wissen.
    Sedonia hob die Schultern. »Ich kann es nicht genau sagen. Ich starb nicht, aber ich blieb auf dem Planeten und geriet in dessen Magie. Vielleicht hat sie mich gerettet, denn ich konnte lange, sehr lange überleben. Ich habe das Gefühl für Zeit verloren, aber es war wohl eine andere Kraft, die mich schützte.«
    »Beinahe bis heute«, sagte Shao. »Ja, fast …«
    »Was geschah dann?«
    »Jemand holte mich weg. Ich spürte schon vorher, daß nach mir gesucht wurde. Und es war ausgerechnet Arnos, der mich fand.«
    »Dann überlebte er auch!«
    Sedonia faßte Shao an, als brauchte sie eine Stütze. »Nein und ja. Er ist nicht mehr derselbe wie damals.«
    »Das weißt du genau?«
    Sie nickte. »Ich kann ihn zwar nicht sehen, aber ich kann ihn spüren, und ich habe seine Aura nicht vergessen. Er ist zu einem anderen geworden, er ist auch kein Sklavenhändler mehr, sondern geht einer fremden Tätigkeit nach. Aber er fand mich, und er tat mit mir etwas, was ich nicht weiß, fühlte ich mich nachher wie zweigeteilt, als wären aus mir zwei Personen geworden.«
    »Er hat dich gescannt, und er hat dir einen Teil deiner Seele mitgenommen«, erklärte Shao. »Du bist in einem Computerspiel zu sehen gewesen, das war es.«
    Sedonia hob den Kopf an. Sie schaute nach vorn. »Was ist das denn?«
    »Abgetastet – elektronisch«, murmelte Shao, aber Sedonia kam auch damit nicht zurecht.
    Shao kam wieder auf das Thema zurück. »Er hat dich also gefunden, und du bist bei ihm gewesen und geblieben.«
    »Ja. Er hielt mich versteckt. Aber ich wollte nicht mehr bei ihm sein. Ich versuchte, Hilfe zu holen. Ich wußte, daß mein Geist sehr beweglich ist, und es ist mir auch gelungen, eine Verbindung herzustellen.« Plötzlich lächelte sie wieder. »Ich glaube sogar, den Eisernen Engel gesehen zu haben.«
    »Das mußt du nicht glauben«, erklärte Shao. »Das ist tatsächlich so gewesen.«
    Sedonia stöhnte auf. Sie konnte es nicht fassen. Ihre Hände ballen sich zu Fäusten. »Er hat überlebt. Es gibt ihn noch?«
    »Ja, und er ist dabei, dich zu finden. Er hat dich sogar gefunden, das mußt du mir glauben.«
    Wieder bewegte sie den Kopf wie eine Sehende. Ihre Aufregung verschwand dabei nicht. »Wo ist er denn? Ich kann ihn nicht sehen, aber ich könnte ihn spüren.«
    »Er wird sicherlich erscheinen, wenn er es für richtig hält. Denn er hat dich ebensowenig vergessen wie du ihn. Das ist doch etwas, über das wir und freuen können.«
    Sedonia freute sich nicht besonders, was ihr anzusehen war. »Nein, nicht freuen«, stotterte sie.
    »Noch nicht. Ich weiß auch, daß der andere ebenfalls da ist.«
    »Arnos?«
    »Ja.«
    »Es stimmt«, meldete sich Bill. »Ich bin dafür, dir reinen Wein einzuschenken, Sedonia. Er ist da. Er hat sich uns bereits gezeigt. Es gibt ihn, und daran gibt es nichts zu rütteln. Wir haben ihn erlebt, und wir sind nicht eben Freunde.«
    Die Prinzessin aus Atlantis mußte diese Information zunächst einmal verdauen. »Und jetzt ist er verschwunden?«
    »Im Moment noch.«
    Sedonia hatte die Antwort sehr wohl begriffen. Sie stemmte sich hoch. »Das heißt, er wird zurückkehren.«
    »Damit rechnen wir«, gab Bill zu. Sie ließ sich wieder fallen. »Dann war alles umsonst«, flüsterte sie. »Meine Flucht hat nichts gebracht. Er hat mich damals in
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