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John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3)

John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3)

Titel: John Sincalir - 0971 - Ein Galgen für Morgana (3 of 3)
Autoren: Jason Dark
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und wieder hörten wir ein Plätschern oder ein klatschendes Geräusch, wie wenn ein Fisch in die Höhe sprang und nach Insekten schnappte.
    Der Himmel über uns zog sich allmählich zu, als wollte er einen Vorhang über sein Gesicht spannen. Das Geschehen gehörte zum Ablauf des Tages, es kündigte den Tod des einen an und die Geburt des anderen.
    Die Nacht war normal, sie gehörte einfach dazu. Nur in diesem speziellen Fall bekam sie eine andere Bedeutung, denn die Finsternis war gleichzeitig der Schutz des Bösen.
    Ich zumindest dachte darüber nach. Welche Gedanken durch Morgana Laytons Kopf huschten, wußte ich nicht. Es war damit zu rechnen, daß sie sich mit der Auseinandersetzung zwischen den Werwölfen und den Vampiren beschäftigte.
    Wenn die aufeinandertrafen, gab es kein Pardon. Dann war immer einer zuviel auf der Welt.
    Wir schwiegen. Aber mir fiel auf, daß Morgana noch den See beobachtete, obwohl wir ihn bereits hinter Uns gelassen hatten. Nach einer Weile wollte ich den Grund von ihr wissen.
    »Sie sind überall«, sagte sie.
    »Auch im Wasser?«
    »Nein.«
    »Warum schaust du dann zurück?«
    »Weil sie plötzlich auftauchen können. Ich habe es erleben müssen. Auf einmal war die Fledermaus da.« Sie breitete während des Gehens die Arme aus. »Riesig, gewaltig, aber ich habe sie vernichten können. Ihre Reste schwimmen im Wasser.«
    »Gut, daß ich es erfahre.«
    Sie hob die Schultern. »Ändert das denn etwas daran?«
    »Nein, im Prinzip nicht. Aber ich weiß jetzt, daß Dracula II alles einsetzt.«
    »Und nicht nur er.«
    »Wer noch?«
    » Sie ist bei ihm.«
    Ich wußte sehr schnell, wen Morgana damit gemeint hatte. »Assunga also?«
    »Ja, sie steht auf seiner Seite. Sie ist wie ein Schutzengel für ihn, und du weißt selbst, über welche Macht sie verfügt. Auch du wirst kaum in der Lage sein, sie zu stoppen, das ist dir auch klar. Assunga und ihr Mantel sind immer schneller.«
    Ich schwieg, denn ich mußte leider zugeben, daß sie mit dieser Tatsache recht hatte.
    Aber meine Gedanken drehte ich von Assunga weg und dachte eher an diesen vor uns hochragenden Tafelberg. Für mich sah er aus wie eine Wand, die später in die Landschaft hineingestellt worden war wie ein gewaltiges Denkmal.
    Auch seine Umgebung wurde von der Dunkelheit erfaßt, und deshalb wirkte sie noch düsterer und unheimlicher als bei normalem Tageslicht. Sie war eine Botschaft, eine Tafel mit Informationen, die uns in eine andere Dimension hineinführen konnte, aber nicht mußte. Mich würde diese Stelle bestimmt nicht wie einen Freund begrüßen, dazu waren wir einfach zu verschieden.
    Leider wußte ich noch zu wenig darüber, deshalb forderte ich die Wölfin auf, mir mehr darüber zu erzählen. »Nein, es ist nichts.«
    »Warum lügst du?«
    »Du wirst es selbst erleben.«
    »Keine Warnung?«
    Sie hob die Schultern. »Ich habe dir bereits über das Feuer berichtet. Es ist nicht normal. Es ist die Glut des Bösen, aber so etwas kennst du ja.«
    Das Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. »Daß du so etwas sagst, wundert mich schon. Ausgerechnet aus deinem Munde muß ich derartige Worte hören. Sie hätten mehr zu mir gepaßt.«
    »Du solltest sie verstehen.« Es war für sie ein Abschluß, denn plötzlich ging sie schneller, was sie auch mußte, wenn sie das Tempo einhalten wollte.
    Das Gelände war steiler geworden und blieb nach wie vor glatt. Der Wald war nicht weit entfernt, aber auf unserem Weg würden wir ihn nicht durchqueren.
    Dafür blickte Morgana des öfteren zu ihm hinüber. Es fiel mir auf, aber ich fragte sie nicht danach, zudem war nicht viel zu sehen, denn die Schatten der Dämmerung ergriffen auch von dem Wäldchen Besitz.
    Da ballte sich dann die Dunkelheit zusammen und wurde zu einem perfekten Versteck. Automatisch dachte ich dabei an Vampire und Werwölfe, denn beide Arten schätzten die Finsternis.
    Am Waldrand bewegte sich nichts. Wir gingen weiter und behielten dabei unser Ziel im Auge. Noch lag es hoch, auch relativ weit entfernt, obwohl die Distanzen in der Dämmerung schon täuschen konnten. Auch über dem Erdboden breitete sich die graue Finsternis aus. Auf mich wirkte sie wie ein düsterer Nebel. Alles schien plötzlich in Bewegung zu sein. Das Licht war zu einem Zwielicht geworden. Es gab zwar die Schatten, sie aber waren nicht scharf voneinander getrennt, und nur der Tafelberg schaute als düsteres Denkmal auf uns herab.
    Durch die Steigung wurde der Weg auch beschwerlicher. Das Gras dünnte aus
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