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Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13
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auszudenken, was passieren könnte, wenn es in der Dunkelheit gegen eine unserer Landesgrenzen stieße. Und deshalb habe ich beschlossen, dass etwas geschehen muss.«
    »Sehr richtig!«, rief Herr Ärmel. »Das ist ein weiser Beschluss. Unser allergnädigster König, er lebe hoch, hoch, hoch!«
    »Einen Augenblick«, sagte Lukas bedächtig. »Majestät, Sie haben ja noch gar nicht gesagt, was geschehen muss.«
    »Mein lieber Lukas«, sagte der König vorwurfsvoll, »dazu habe ich doch gerade euch alle versammelt, um das herauszufinden. Ich kann schließlich nicht alles allein machen. Ich hatte ja sowieso schon alle Hände voll zu tun, meine beiden Beschlüsse zu fassen. Das werdet ihr doch einsehen.«
    Lukas überlegte einen Augenblick, dann schlug er vor:
    »Wie wär's, wenn wir einen Leuchtturm bauen würden?«
    »Das ist eine ausgezeichnete Idee!«, rief Herr Ärmel. »Es müsste ein sehr hoher Leuchtturm sein, damit die Schiffe ihn schon von sehr weit weg sehen könnten.«
    »Die Frage ist nur«, meinte der König sorgenvoll, »wo wir einen so hohen Leuchtturm hinstellen sollen? Er müsste doch unten ziemlich dick sein, damit er nicht umfällt. Wir haben aber gar keinen Platz für so einen dicken, hohen Turm.«
    »Das ist richtig«, murmelte Lukas nachdenklich. »Wir müssten also einen Leuchtturm erfinden, der möglichst groß ist und trotzdem fast gar keinen Platz wegnimmt.«
    Alle blickten einander ratlos an.
    »So etwas gibt es nicht«, erklärte Herr Ärmel nach einer Weile, »etwas ist entweder groß oder klein, aber beides zusammen ist unmöglich. Das ist wissenschaftlich erwiesen.«
    König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte seufzte bekümmert:
    »Aber ich habe es doch schon beschlossen. Ich kann meinen Beschluss nicht einfach zurücknehmen, das geht doch nicht bei einem König! Ein Beschluss ist ein Beschluss und ich kann nicht erlauben, dass er nicht ausgeführt wird!«
    »Aber wenn es doch eben nicht geht«, wandte Frau Waas beschwichtigend ein, »dann ist es vielleicht doch gescheiter, es sein zu lassen.«
    »Das ist schrecklich«, sagte der König bestürzt, »in der Regierungssprache nennt man das eine Krise und es bedeutet fast so etwas wie Revolution.«
    »Entsetzlich«, stotterte Herr Ärmel und wurde ein wenig blass. »Majestät, darf ich Ihnen im Namen aller Untertanen versichern, dass wir in dieser Revolution ohne Ausnahme zu Ihnen halten.«
    »Danke, danke!«, antwortete König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte und winkte mit der Hand ab. »Das hilft leider nichts. Es bleibt trotzdem eine Krise. Oh, was soll ich nur tun!«
    »Ich weiß was!«, rief Jim plötzlich.
    Alle Augen richteten sich auf ihn und die Kummerfalten auf dem Gesicht des Königs glätteten sich. Mit hoffnungsvoller Stimme sagte er: »Habt ihr gehört? Er weiß etwas! Der halbe Untertan Jim Knopf hat das Wort.«
    »Könnt man nicht ...«, stieß Jim aufgeregt hervor, »könnt man nicht vielleicht Herrn Tur Tur nach Lummerland holen und als Leuchtturm benutzen? Er nimmt nur ganz wenig Platz weg, aber von Weitem sieht er aus wie der größte Turm. Wenn er sich nachts mit einer Lampe in der Hand auf den hohen Gipfel stellen würde, dann müsste man ihn von ganz weit weg schon sehen können. Und wohnen kann er ja vielleicht auf Neu-Lummerland, wenn man ein kleines Haus für ihn hinbauen würde. Und dann müsste er auch nicht mehr so allein sein.«
    Einen Augenblick herrschte verblüfftes Schweigen, dann sagte Lukas:
    »Jim, alter Junge, das ist ja eine ganz famose Idee!«
    »Es ist mehr als das«, erklärte Herr Ärmel mit erhobenem Zeigefinger, »es ist genial!«
    »Jedenfalls ist es der beste Plan«, rief Lukas, »den ich jemals gehört habe.« Und er streckte Jim seine große schwarze Pranke hin. Jim schlug ein und sie schüttelten sich lachend die Hände. Die kleine Prinzessin fiel Jim vor Begeisterung um den Hals und gab ihm einen Kuss, und Frau Waas sagte immer wieder, wobei sie vor Stolz fast platzte:
    »Nein, dieser Junge, dieser Junge! Was er nur immer für Ideen hat!«
    König Alfons hob die Hand, um Schweigen zu gebieten, und als das Stimmengewirr verstummt war, sprach er feierlich:
    »Die Regierungskrise ist beendet.«
    »Hoch! hoch! hoch!«, jubelte Herr Ärmel und schwenkte seinen Hut.
    »Ehe ich die Sache beschließe, muss ich erst noch etwas wissen«, sprach der König weiter. »Dieser Herr Tur Tur ist doch, wie Lukas und Jim uns erzählt haben, ein Scheinriese.«
    »Ja«, sagte Jim, »das is' er. Ich hab's genau
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