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Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Titel: Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer
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konnte.«
    »Kam sie mit einem Taxi?«
    »Sie bog da drüben um die Ecke, und fünf Minuten später sah ich sie auf dem gleichen Weg wieder verschwinden. Möglicherweise hatte sie dort ihren Wagen geparkt.«
    »Vielen Dank«, sagte ich und ging zu meinem Jaguar zurück.
    ***
    Al Spyker steckte sich eine Zigarette an. Er wußte nicht so recht, ob er mit sich zufrieden sein durfte.
    Er hatte zwar in der Wohnung des Mädchens alle Gegenstände, die er mit seinen Händen berührt hatte, sorgfältig mit dem Taschentuch abgewischt, aber das war noch kein Freibrief für seine Sicherheit. Der G-man wußte, wie er, Al Spyker, aussah.
    Zum Teufel damit, dachte Spyker unwirsch. Für die Tatzeit habe ich ein Alibi. Mir kann nicht viel passieren. Niemand kann es mir verübeln, daß ich den G-man in der Wohnung festnagelte, um nicht in die Geschichte hineingezogen zu werden. Wenn ich Pech habe, verdonnern sie mich wegen dieser Sache zu zwei Monaten, mehr ist nicht drin.
    Er grinste plötzlich, als er an seinen Auftraggeber dachte. Du wirst dafür blechen müssen, mein Lieber, dachte er spöttisch. Mit fünfhundert Bucks kommst du mir nicht davon.
    Er verlangsamte seine Fahrt, als er das Schild am Straßenrand sah:
    Noch fünfhundert Yard bis Bobs Trailer.
    Hinter einer Kurve tauchte das Lokal auf. Der ausrangierte Pullmanwagen mit der angebauten Küche lag am hinteren Ende eines Parkplatzes, auf dem drei Wagen standen. Spyker stoppte seinen Pontiac neben einem Ford und stieg aus. Er blickte auf die Uhr. Er war nur fünf Minuten zu spät gekommen.
    Spyker ging die Holztreppe zu dem Trailerrestaurant hinauf und öffnete die mit Fliegengaze bespannte Klapptür. Aus dem Wageninneren schlug ihm ein angenehmer Mief von Kaffee und gebratenem Speck entgegen.
    Die Einrichtung des Trailers bestand aus einem langen Tresen, vor dem ein Dutzend rotgepolsterte Hocker am Boden festgeschraubt war. Fünf davon waren besetzt. Hinter der Theke bediente ein glatzköpfiger Mittvierziger. Die Durchreiche zur Küche war groß genug, um einen Neger am Herd wirtschaften sehen zu können.
    Spyker schob sich auf einen Hocker. Außer ihm saßen nur noch ein Ehepaar mit Kind, die ein Frühstück einnahmen, und zwei Männer, die wie Farmer aussahen und über Baumwollpreise sprachen, im Lokal.
    »Sie wünschen, Sir?« fragte ihn der Glatzköpfige.
    Spyker verspürte Appetit auf einen Whisky, aber er bestellte sich einen Kaffee. Zum Feiern war immer noch Zeit. Erst mußte das Geschäft erledigt sein.
    »Sie sind Mr. Pyker, nicht wahr?« fragte ihn der Glatzköpfige, als er den Kaffee brachte.
    »Spyker«, korrigierte Spyker irritiert. »Wieso?«
    »Für Sie ist ein Brief abgegeben worden. Da, bitte.«
    Spyker merkte, daß die anderen ihn anschauten. Er schob den Brief in seine Tasche und rührte den Kaffee um. Erst nachdem er ein paar Schlucke genommen hatte, zog er den Brief aus der Tasche. Der Umschlag enthielt wiederum nur einen Zettel ohne Anrede und Unterschrift.
    Fahren Sie von hier weiter bis zur Kreuzung mit der 527. Ich erwarte Sie dort in dem Restaurant hinter der Tankstelle.
    Spyker zahlte, leerte seine Tasse und ging. Er brauchte nur zehn Minuten, um das angegebene Ziel zu erreichen. Als er das Restaurant betrat, war etwa die Hälfte der Tische besetzt. Spyker nahm an einem freien Tisch Platz und bestellte sich Rühreier mit Speck. Er hatte plötzlich Hunger bekommen.
    Ein Mann setzte sich zu ihm. Der Mann war noch jung und gut gekleidet. Er trug eine Sonnenbrille. »Sie gestatten doch?« fragte er höflich.
    Jetzt geht’s los, dachte Spyker. Er nickte nur. Der junge Mann holte eine Zeitung aus seiner Tasche und begann zu lesen. Der macht’s ganz schön spannend, dachte Spyker. Er hatte das Theater gründlich satt, aber da er nicht in Eile war, zeigte er nichts von seiner Verstimmung.
    Die Serviererin brachte das Essen. Spyker machte sich darüber her.
    »Sieht gut aus«, bemerkte der junge Mann und legte die Zeitung zusammen.
    »Schmeckt auch prima«, meinte Spyker mit vollem Mund. Das Essen war tatsächlich ausgezeichnet. Der junge Mann legte die Zeitung auf den Tisch und schob sie Spyker hin. »Sie sollten mal einen Blick hineinwerfen«, meinte er. »Es ist ein interessanter Artikel drin.«
    »Worüber denn?« fragte Spyker kauend. Insgeheim machte er sich über den jungen Mann lustig. Der Bursche hatte wahrscheinlich zu viele Kriminalfilme gesehen. Lächerlich, diese Komödie!
    »Über die Börse«, meinte der junge Mann. »Die neuesten Kurse.
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