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Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Titel: Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer
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und klopfte ihn nach Waffen ab. Ich war überrascht, daß er nur ein Klappmesser bei sich hatte. In seiner Brieftasche befand sich ein Ausweis auf den Namen Max Robinson.
    Ich nahm das Messer und den Ausweis an mich und ging in das Nebenzimmer, um die dröhnende Stereoanlage abzustellen. Als ich zurückkehrte, telefonierte Jane Ferguson mit ihrem Mann. In ihren Augen glänzten Tränen.
    »Nein, Liebling«, sagte sie. »Mir ist nichts passiert. Auch dem Kind nicht. Das fühle ich. Du kannst ruhig sein. Alles wird gut werden. Ja, ich glaube schon, daß du mich abholen kannst…« Sie schaute mich fragend an. Ich nannte ihr die Adresse des Hauses und bedeutete ihr, sich kurz zu fassen.
    »Ich muß Schluß machen, Liebling«, sagte Jane Ferguson, nachdem sie ihrem Mann die Adresse genannt hatte. »Der G-man braucht das Telefon. Ich warte auf dich!«
    Ich lächelte sie an, als ich den Hörer entgegennahm, und wählte die Nummer der Dienststelle. Ich gab durch, wo ich war und was ich entdeckt hatte. Mit einem Blick auf den Gangster, der sich zu rühren begann, fuhr ich fort: »Ich habe hier alle Hände voll zu tun. Benachrichtigen Sie bitte die Mordkommission und das zuständige Polizeirevier.«
    Robinson schlug die Augen auf. Er stemmte sich mühsam hoch und hielt sich mit einer Hand am Tisch fest. In seinen Augen glomm noch immer der Haß, aber noch stärker war darin jetzt die Resignation zu erkennen. Max Robinson hatte begriffen, daß er ein geschlagener Mann war.
    Ich hob meinen Revolver auf, ohne Robinson aus den Augen zu lassen. Er setzte sich abrupt und schloß die Augen.
    »Na los«, meinte er mit matter, bitter klingender Stimme. »Fragen Sie schon. Ich bin bereit, auszupacken.« ,
    ***
    Ich zog den Stuhl heran und stellte einen Fuß darauf. Ich stützte den rechten Ellenbogen auf das Knie und blickte Robinson scharf an.
    »Wer war Ihr Boß?«
    »Orgy«, antwortete Robinson. »Orvin Matthews. Wir nannten ihn nur O. M.«
    »Wer war der zweite Mann?«
    »Es gab keinen zweiten Mann. Orgy bestimmte, was zu tun war. Er brauchte keinen Vertreter.«
    »Wie groß ist die Bande?«
    Robinson zuckte mit der Schulter. »Zum Stamm gehören sieben Personen, die Spotters ausgenommen. Lorraine wußte zwar über alles Bescheid, aber streng genommen gehörte sie nicht dazu. Sie war Orgys Puppe.«
    »Die Namen, bitte«, sagte ich ungeduldig.
    »Milton, Carter, Hill, Svensson und ich.«
    »Wer war der siebente?«
    »Das war Orgy selber. Er war der Kopf der Organisation. Wir waren nur die Hilfstruppen.«
    »Wo ist Phil Decker?«
    »Da müssen Sie schon Hill und und Svensson fragen. Die beiden haben sich Ihren Kollegen geschnappt. Hier im Haus ist er jedenfalls nicht.«
    »Wo wohnen die beiden?«
    »Ich kenne bloß Hills Bleibe. Sie liegt in der Clinton Street, Brooklyn. Die Hausnummer ist mir entfallen, aber Sie können die Bude nicht verfehlen. Das Haus befindet sich gleich neben dem Loew-Kino.«
    »Wer hat Jane Ferguson entführt?« fragte ich ihn.
    Robinson warf der jungen Frau einen kurzen ärgerlichen Blick zu. »Das waren Carter und ich«, gab er kleinlaut zu. »Entführung ist nicht der richtige Ausdruck. Wir sollten die Frau bloß ein bißchen auf Eis legen. Der Boß wünschte es so. Ich war von Anbeginn dagegen, mein Wort darauf…«
    »Hören Sie auf«, winkte ich ab. »Wie viele Klienten hat die Organisation?«
    »Etwa ein Dutzend, nehme ich an«, sagte er unsicher. »Sie wissen also, wovon O. M. lebte?«
    »Nicht nur er lebte davon«, stellte ich fest. »Auch Sie und die anderen. Und zwar gut! So gut, daß die Spotters auf die Idee kamen, sich diese Einnahmequelle zu erschließen und O. M. auszuschalten. Die Spotters ließen sich von der Überlegung leiten, daß es nicht schwer sein konnte, die Fußtruppen von O. M. für sich zu mobilisieren. Sie scheiterten jedoch an Briggs Loyalitätssinn.«
    »Komisch, was? Tony gehört gar nicht richtig dazu. Er war der Freund von O. M., aber der Boß traute ihm keine harte Arbeit zu. Er überließ ihm höchstens mal einen Schnüfflerjob«, sagte Robinson.
    »Was ist mit Kreisky?« fragte ich.
    »Was soll mit ihm sein?« meinte Robinson. »Kreisky war angeblich hinter dem Skalp des Bosses her. Das behaupten jedenfalls Lorraine und Irvin. O. M. wollte der Sache auf den Grund gehen und traf mit Kreisky eine Verabredung. Da er ihn nicht persönlich kannte, legten sich die beiden auf ein Erkennungszeichen fest. Damit ging das Malheur los.«
    Ich nickte. »O. M. hielt mich für Kreisky und
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