Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten

Titel: Jerry Cotton - 0580 - Toedliche Wetten
Autoren:
Vom Netzwerk:
irgend etwas in der Hand haben, womit sie ihn hatten erpressen können.
    Die Tür ging auf. Ein Mann von etwa vierzig Jahren kan herein. Er trug einen mitternachtsblauen Smoking. Seine Augen waren mausgrau und so kalt wie Eis. Er musterte uns ein paar Sekunden, dann raunte er den beiden Burschen mit der Tommy Gun etwas zu. Einer von ihnen führte den Major hinaus. Als die Tür, hinter ihnen zufiel, sagte der im Smoking: »Mr. Hopkins, nicht wahr? Der allzu neugierige Privatdetektiv — oder irre ich mich?«
    Ich schüttelte den Kopf, schlug die Beine übereinander und grinste herausfordernd.
    »Sie irrgn nicht, mein Lieber«, sagte ich süffisant. »Und mit wem habe ich das Vergnügen?«
    »Vielleicht später einmal. Vorläufig brauchen Sie meinen Namen noch nicht zu wissen.«
    Ich lachte kurz.
    »Wenn ich Ihren Namen nicht längst wüßte — wie wäre ich dann wohl hierhergekommen?«
    Er runzelte die Stirn.
    »Ah, ja«, gab er zu. »Das ist wahr. Aber was wollen Sie eigentlich hier?«
    »Mir Ihre Antwort abholen.«
    »Eine Antwort? Worauf?«
    Ich seufzte.
    »Nun stellen Sie sich nicht so an. Sie wissen genau, daß ich letzte Nacht bei Förster war. Ich bin eurem Wettgeschäft zu gut auf die Fährte gekommen. Ich hatte Förster vorgeschlagen, daß ich alles vergesse, was ich so mühsam ausgebuddelt habe.«
    »Gegen eine kleine Rente, vermute ich?«
    »Das hört sich gut an, ja.«
    Er sah mich nachdenklich an. Dann hatte er sich entschieden.
    »Laß die Tommy Gun hier«, befahl er dem Gorilla. »Aber halte den Finger am Abzug des Revolvers in deiner Jackentasche. Wenn Sie eine Dummheit machen, sind Sie ein toter Mann, Mr. Hopkins.«
    »Aber wie werde ich denn«, sagte ich freundlich.
    Er führte mich durch das Haus. Im Erdgeschoß saßen ein paar Leute herum und aßen von einem kalten Büfett.
    Sie machten ernste Gesichter und hatten es offenbar eilig. Wie Spieler, die es kaum abwarten können, wieder die Karten in die Hand zu nehmen.
    Ich hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Im Obergeschoß reihte sich ein Spielzimmer ans andere. Roulette, Poker, Würfel — was man sich nur denken konnte. Ich ging schweigend neben meinem Führer her. Hinter uns blieb der Gorilla, und er nahm die Rechte nicht ein einziges Mal aus der ausgebeulten Rocktasche. Die Spieler waren viel zu beschäftigt, als daß sie sich um uns gekümmert hätten.
    »Und Shafford spielte hier auch«, murmelte ich leise.
    »Richtig. Jeden Donnerstag. Da kommen die Leute aus dem Ministerium. Da sind die Einsätze bedeutend niedriger. Viel springt für uns dabei nicht heraus.«
    »Nein«, raunte ich ihm zu. »Das ist klar. So viel Geld haben Beamte nicht, daß sie Zehntausende über den Pokertisch schieben können. Aber Beamte haben ja noch etwas anderes zu bieten.« Der Smokingmann sah mich lauernd von der Seite an.
    »Was denn?« fragte er leise. »Kenntnisse«, sagte ich. »Kenntnisse von politischen oder militärischen Dingen, die geheim sind. Und wenn sie sich hier erst einmal eingeführt haben, kann man sie doch erpressen. Wie Colonel Wilson, nicht wahr?«
    »Sie sind wirklich nicht dumm, Mr. Hopkins.«
    »Ich nehme an, daß Sie Wilson zwingen wollten, Spionageaufträge auszuführen. Wenn er sich weigerte, wollten Sie ihn damit erpressen, daß er Mitglied eines illegalen Spielklubs sei. Daß er bei illegalen Buchmachern Wetten annehmen ließ. Aber Wilson war noch nicht so tief gesunken, daß er mitgespielt hätte. Er drohte seinerseits, dann eben diesen ganzen Laden auffliegen zu lassen. Und da mußtet ihr ihn aus dem Wege räumen. Und bei Shafford wird es nicht anders gewesen sein.«
    »Tatsächlich nicht. Shafford sollte ein Ausschreiben öffentlicher Arbeiten beeinflussen, damit eine bestimmte Firma den Zuschlag bekommen würde. Die Firma hätte es sich eine halbe Million kosten lassen. Immerhin ging es um einen Auftrag von über vierzig Millionen.«
    Ich wurde eine weitere Treppe hinaufgeführt und dann noch eine. Wir landeten auf dem Dachboden. Aber es sah eher nach einer Funkzentrale aus. An einem langen Tisch hockten vier Männer mit übergestülpten Kopfhörern.
    »Unsere Sender für das Wettgeschäft. Wenn in Frisko das Derby läuft, weiß ich eine Sekunde nach dem Finish, wer Sieger war. Im Wettgeschäft muß man schnell sein. Dahinten sitzt übrigens Al Fisher. Er flog bei einer Versicherung hinaus, als sie entdeckten, daß er zusammen mit einer jungen Frau die Versicherung um dreißigtausend Dollar prellen wollte. Ich begegnete ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher