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Jerry Cotton - 0553 - Ein Toter wird ermordet

Jerry Cotton - 0553 - Ein Toter wird ermordet

Titel: Jerry Cotton - 0553 - Ein Toter wird ermordet
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Proof richtig vermutet. Aber — was nützt es dann noch, daß ich sie hier festnehme… Wenn Nora tot ist, war alles umsonst.
    Im Wohnzimmer hatte ich ein Telefon gesehen. Ich rief Mr. High an. »Hier ist Jerry«, sagte ich, nachdem er sich gemeldet hatte. »Wissen Sie, Chef, was im Don Quichotte los war?«
    »Phil hat mich informiert. Sind Sie in Proofs Wohnung?«
    »Ja. Aber das Haus ist leer. Ich habe Gloria Marksons Handtasche gefunden und Blutspritzer auf dem Boden. Auch der zweite Wagen, den sie sich geliehen hat, ist verschwunden.«
    »Was vermuten Sie, Jerry?«
    »Das Schlimmste. Es ist möglich, daß es zwischen den beiden zu einem Handgemenge kam. Wer dabei den kürzeren /.og, steht außer Frage. Daß die Tür nicht abgeschlossen war, das Licht noch brannte und die Handtasche zurückblieb — das alles deutet auf überstürzten Aufbruch hin. Vielleicht will die Markson Noras Leiche wegschaffen. Eine andere Erklärung weiß ich nicht.« Der Chef antwortete nicht sofort. Als er dann sprach, klang seine Stimme wie immer. »Ist Geld in der Tasche?«
    »Geld, Führerschein — einfach alles. Außer den Diamanten.«
    »Dann wird die Frau zurückkommen.«
    »Vielleicht. Aber, Chef, ich will hier nicht die halbe Nacht hocken. Mir ist lieber, ich suche woanders. Gloria Markson fährt einen Buick mit New Yorker Nummer.« Ich gab das Kennzeichen durch, das ich auf der Quittung der zweiten ‘Leihwagen-Firma gelesen hatte. »Wagenfarbe und Typ weiß ich leider nicht. Aber das können wir erfahren. Sie hat sich den Buick bei Bushmills und Söhne in der 34. Straße besorgt.«
    »Gut, Jerry. Bleiben Sie noch eine halbe Stunde dort. Ich schicke Ihnen Ablösung.«
    Als nächstes fuhr ich den Jaguar in die Garage, damit die Frau — falls sie sich zurückwagte — nicht gewarnt wurde. Dann saß ich im Wohnraum herum. Proof bot mir zu trinken an.
    Ich lehnte ab. Dabei fiel mir ein, daß ich im Don Quichotte tatsächlich zum Zechpreller geworden war.
    ***
    0.47 Uhr. Unsere Frist war längst abgelaufen. Aber niemand dachte daran, Charles Markson gehen zu lassen.
    Wir saßen im Chefzimmer. Mr. High, Phil, der drei Pflaster im Gesicht trug, und ich.
    Proof, der fette Gary — er hieß Plint — und Lester Catch hatten ausbruchsichere Zellen im Erdgeschoß des FBI-Gebäudes bezogen. Bis zur letzten Sekunde war Proof bemüht gewesen, mir zu helfen. Leider hatte unsere Wache in seinem Bungalow keinen Erfolg gehabt. Gloria Markson ließ sich nicht blicken. Jetzt warteten dort zwei meiner Kollegen auf sie.
    Wir im Chefzimmer hingen trüben Gedanken nach. Phil sprach aus, was jeder von uns dachte: »Nur wenn bald das Telefon klingelt«, murmelte er, »kann sich alles zum Guten wenden. Entweder Roy und Johnny rufen an und sagen uns, daß sie die Frau geschnappt haben. Oder die Frau ruft an, um uns erneut unter Di’uck zu setzen. Kein Anruf bedeutet: Nora ist tot. Und Gloria Markson hat aufgegeben und versucht nur noch, sich in Sicherheit zu bringen.«
    »Sie hat die Diamanten«, sagte ich müde. »Damit kommt sie weit, wenn sie die richtigen Helfer findet.«
    Wir warteten. Die Zeit verging. Es wurde ein Uhr nachts. Um 1.22 Uhr rasselte das Telefon.
    Wie weggeblasen war meine Müdigkeit. Phils Pflaster strafften sich, woraus ich schloß, daß es auch ihn elektrisierte. Der Chef hatte schon den Hörer am Ohr, meldete sich und horchte gespannt. Dann las ich die Enttäuschung in seinem Gesicht.
    Mr. High sagte: »Danke! Doch, das war richtig«, und legte auf.
    »Ein Streifenpolizist hat den Buick gefunden. Leer natürlich. Gloria Markson hat offensichtlich einen Trick benutzt, um den Wagen loszuwerden. Er steht im Süden von Bronx, nicht weit von Proofs Bungalow, auf dem Parkplatz des Bronx-Hospitals. Es gibt dort keine Wache. Auch nachts stehen Hunderte von Wagen auf dem Parkplatz. Daß der Polizist den Buick entdeckte, war Zufall. Die Markson hat ihn nahe dem Krankenhauseingang in die erste Reihe gestellt.«
    »Wie ungeschickt«, meinte ich. »Hat sich der Polizist den Kofferraum angesehen?«
    Der Chef nickte. »Leer.«
    »Ich wette«, sagte Phil, »die Frau kann auch Autos knacken. Ich wette, sie hat eins vom Parkplatz gestohlen. Aber bestimmt keinen Buick. Jetzt ist sie irgendwohin unterwegs, und wir haben keine Ahnung, in was für einem Wagen sie sitzt.« Mr. High starrte einen Moment vor sich hin. Dann sagte er: »Verschärfte Kontrollen an allen Ausfallstraßen. Das ist alles, was uns noch bleibt. Ich werde sofort das Nötige
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