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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle
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Wir wollten Joyce Heartfield und Dave Garrick lebend haben. Glennons Flucht mit dem Koffer ließ uns befürchten, daß wir zu spät gekommen waren.
    Phil und ich stiegen aus meinem Jaguar.
    Wir überquerten den asphaltierten Vorplatz und gingen auf den Wagen zu, in dem Glennon saß. Wir hörten das Jaulen des Anlassers.
    Uns trennten nur noch zwanzig Schritte von seinem Wagen. Wir zogen unsere Revolver. Es lag auf der Hand, daß Glennon sich nicht kampflos von seiner Beute trennen würde.
    Ich trat von links, Phil von rechts an den Wagen heran. Glennons Kopf zuckte herum. Er starrte mir in die Augen, erschreckt und haßerfüllt, mit einem irren Flackern in seinem Blick, das nichts Gutes verriet. »Geben Sie auf…« begann ich.
    Glennon riß die Hand hoch. Ich sah seine Pistole aus der Schulterhalfter ragen und drückte ab, noch ehe Glennon ziehen konnte.
    Ich traf sein Handgelenk. Glennon stieß einen tierischen Schrei aus. Seine Hand fiel kraftlos nach unten. In seinen Augen standen plötzlich Tränen. Es waren Tränen der Bitterkeit, der Enttäuschung und des Zorns.
    Er hatte alles auf eine Karte gesetzt und verloren. Das war mehr, als er verkraften konnte.
    Hinter uns ertönten hastige Schritte.
    Unsere Leute stürmten auf das Gebäude zu. Wir hatten mit ihnen abgesprochen, daß sie das Haus abriegeln und umstellen sollten, sobald ein Schuß gefallen war und Garricks Leute warnte.
    Sekunden später war es wieder ruhig. Ich öffnete den Wagenschlag. Glennon taumelte mir entgegen. Er wäre gefallen, wenn ich ihn nicht gestützt hätte. Ich nahm ihm seine Waffe ab. Er hielt das verletzte Gelenk mit der gesunden Hand umklammert und war leichenblaß.
    »Wo ist Garrick?« fragte ich ihn.
    »Dort, wo er hingehört«, murmelte Glennon. »In der Hölle. Ich habe die Bestie mit Blei gefüttert.«
    »Bestie kontra Bestie«, sagte ich. »Ist er tot?«
    »Ich weiß es nicht. Er saß vor dem verdammten Bandgerät und hörte zu, wie Burly das Girl weichkochte. Ich konnte einfach nicht widerstehen. Ich sah nur den Koffer — und die einmalige Chance, mich mit acht Millionen in bar aus dem Staub machen zu können. Na ja, und da ist bei mir eben die Sicherung durchgebrannt.«
    Phil machte kehrt. Er ging zu meinem Jaguar, um eine Ambulanz herbeizurufen.
    Steve kam über den Parkplatz auf mich zu. Er wies mit dem Kopf auf Glennon. »Soll ich ihn übernehmen, Jerry?«
    Ich nickte. »Achte vor allem auf den Koffer, Steve — er enthält einen Mordmagneten von kaum vorstellbarer Zugkraft.«
    Steve grinste matt.
    Phil kam zurück. »Wir können«, sagte er und musterte die Gebäudefassade mit ihren stumpfen schmutzigen Fenstern und dem abbröckelnden Mauerwerk.
    Ich sah Glennon an. »Wo finden wir ihn?« Er sagte es mir. »Und Joyce?« fragte ich.
    »In der Etage darüber.«
    Phil und ich gingen auf den Gebäudeeingang zu. Die G-men hatten sich rings um das Officebuilding verteilt. Jeder von ihnen befand sich in Deckung und in guter Schußposition. Niemand, der versuchen würde, das Gebäude durch einen der Ausgänge oder eines der Fenster zu verlassen, hatte auch nur die geringste Fluchtchance.
    Phil und ich betraten das Gebäude.
    Im Treppenhaus war es totenstill. Zwei Minuten später standen wir vor der Tür, die Glennon erwähnt hatte. Wir hielten die Revolver schußbereit in den Händen.
    Was dann kam, war oft praktizierte Routinearbeit. Wir stellten uns mit dem Rücken zur Wand und lauschten einige Sekunden, dann traten wir die Tür ein und standen im nächsten Moment im Inneren des Raums.
    Burly hob die Hände.
    Er stand zwischen Tisch und Fenster und sah völlig gebrochen aus. Garrick lag neben dem Tisch auf dem Boden. Während Phil Burly die Pistole abnahm, beugte ich mich zu Garrick hinunter.
    Er war bewußtlos.
    Die Kugel hatte ihn von hinten getroffen.
    »Er hatte Glück«, sagte ich und richtete mich auf. »Hier wird er jedenfalls nicht sterben.«
    »Dafür auf dem Elektrischen Stuhl, was?« fragte Burly bitter. »Und das nennen Sie Glück!«
    »Jeder ist seines Glückes Schmied, Burly«, sagte ich. »Da ist schon etwas dran.«
    ***
    Ich zog Joyce Heartfield den Knebel aus dem Mund.
    Ihr Kopf fiel zur Seite. Ich vermochte nicht mit Sicherheit zu sagen, ob sie eine Ohnmacht simulierte, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen, oder ob sie tatsächlich einen Schwächeanfall hatte.
    Phil durchblätterte einige Papiere, die auf Garricks Schreibtisch lagen. Das Büro des Kürschnereibetriebes, in dem wir uns befanden, war nur einer
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