Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Titel: Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt
Autoren:
Vom Netzwerk:
Hand ihr verursachte, die immer stärker an ihren Haaren riß. Sie wußte genau, daß es jetzt auf jede Sekunde ankam.
    Ich rollte, rutschte und stürzte die Böschung hinab. Im nächsten Moment hatte ich die beiden erreicht. Durch einen Hieb mit dem Schaft meines Revolvers setzte ich Richy außer Gefecht.
    Der Kopf des Gangsters rollte zur Seite. Sein Körper wurde seltsam schlaff. Er fiel förmlich in sich zusammen. Die Hand, die Rita Fellonis Haar umkrallt hatte, glitt kraftlos zu Boden.
    Das tapfere Mädchen hob den Kopf. Es schaute mich an. In ihren Augen standen Tränen. Es waren Tränen des Schmerzes. Aber die Augen leuchteten auch vor Dankbarkeit und Freude. Das Girl wußte, daß wir endgültig gewonnen hatten. Was jetzt kam war ein Kinderspiel im Vergleich zu dem, was hinter uns lag.
    ***
    »Ja, ich weiß, wer diesen Derrington tötete«, sagte Rex Chapman. Er ließ die Eiswürfel in seinem Whiskyglas klingeln und schaute Phil an. Mein Freund saß Chapman in dessen Wohnzimmer gegenüber.
    »Wer?« fragte Phil gespannt. Er hatte sein Whiskyglas vor sich stehen, ohne bisher daraus getrunken zu haben. Phil hatte den Drink nur akzeptiert, um die Atmosphäre aufzulockern. Chapman zuckte mit den Schultern. »Ich bedaure unendlich, die Aussage verweigern zu müssen«, sagte er vieldeutig. »Sie können von mir nicht erwarten, daß ich… nun, daß ich einen mir nahestehenden Menschen auf die Anklagebank bringe.«
    »Sie sprechen von Ihrer Gattin, nehme ich an.«
    »No comment«, sagte Chapman.
    Phil beugte sich nach vorn. »Geben Sie zu, die Bombe gebastelt zu haben?«
    »Weshalb hätte ich das tun sollen?«
    »Sie wollten sich umbringen.« Chapman nahm einen Schluck aus dem Glas. Er lächelte verzerrt. »Sie haben eine ziemlich sprunghafte Art, das Thema zu wechseln«, meinte er. »Ich denke, es geht jetzt um Ralph Derringtons Ermordung?«
    »Das auch. Es gibt viele Fragen zu klären, Mr. Chapman. Dabei können Sie uns behilflich sein. Der Zeitzünder der Bombe wurde übrigens unter Verwendung des Uhrwerkes einer ganz bestimmten Marke hergestellt«, sagte Phil.
    »Das hat die Polizei schon herausgefunden? Tüchtig, tüchtig!« lobte Chapman. »Aber was hat das mit mir zu tun?«
    Phil blickte Chapman in die Augen. Er sprach langsam. »Von diesem Modell sind seinerzeit nicht sehr viel Reisewecker angefertigt und verkauft worden. Es zeigte sich nämlich schon bald, daß die Kette der Reklamationen nicht abriß. Die Produktion wurde eingestellt. Wir haben mit Miß Carter, Ihrer Putzfrau, gesprochen. Sie bestätigte uns, daß Sie bis vor kurzem einen solchen Reisewecker besaßen.«
    »Lieber Himmel, in diesem Lande gibt es sicherlich mehr als eine Million Wecker dieses Fabrikates!«
    »Nicht von diesem Modell, Mr. Chapman. Und wie erklären Sie, daß Sie vor vierzehn Tagen einen neuen Reisewecker anschafften?«
    »Diese Weisheit stammt auch von Mrs. Carter, nehme ich an?«
    »Beantworten Sie lieber meine Fragen.«
    »Ich bin, wie Sie wissen, Handelsvertreter. Es ist richtig, daß ich vor etwa zwei Wochen den Wecker in einem Hotel in Chicago vergaß. Ich rief am nächsten Tag an, um zu hören, ob er gefunden worden war. Sie können sich danach erkundigen.«
    »Der Anruf beweist nichts«, sagte Phil. »Er macht mir nur klar, daß Sie einen genauen Plan hatten und sich absichern wollten.«
    »Behauptungen«, sagte Chapman. »Ihre Redegewandtheit und Phantasie bringen Sie nicht weiter. Hier geht es nicht um mich, sondern um meine Frau…«
    »Okay, sprechen Sie von Ihrer Frau.«
    »Sie hat Derrington erschossen. Ich muß das jedenfalls annehmen. Ich wollte es für mich behalten, aber Sie zwingen mich dazu, die Wahrheit zu sagen.«
    »Waren Sie dabei, als es geschah?«
    »Nein, ich habe das Haus nicht verlassen.«
    »Mrs. Raggers von gegenüber ist anderer Meinung.«
    Chapman schluckte. »Sie verdammter Schnüffler!« stieß er hervor. Dann grinste er. »Das ist doch nicht verboten, oder? Ich hatte keinen Grund, Derrington zu töten. Ich wußte nicht einmal, daß er der Freund meiner Frau war. Vivian hatte sich bis zuletzt geweigert, mir seinen Namen zu nennen. Ich vermute, daß Vivian zu ihm ging, um mit ihm abzureisen. Derrington zeigte ihr die kalte Schulter. Es kam zu einem Streit, in dessen Verlauf Vivian den Gangster erschoß.«
    »Woher soll sie die Pistole genommen haben?« fragte Phil.
    »Was weiß ich? Vivian verkehrte, wie wir jetzt wissen, in Gangsterkreisen. Dort dürfte sie einiges gelernt haben«, sagte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher