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Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen

Titel: Jerry Cotton - 0507 - Ich hetzte die Asphalt-Hyaenen
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brauchen keinen Anwalt mehr«, sagte ich. »Wir lassen Sie laufen, Caramo.«
    Jetzt riß er seine Augen weit auf. »Was ist denn das für’n Trick?«
    »Kein Trick, Caramo«, sagte Mr. High an meiner Stelle. »Ihr Boß hat uns angerufen. Wenn wir Sie nicht laufenlassen, will er unschuldige Kinder ermorden. Ehe wir es darauf ankommen lassen, verzichten wir lieber auf Sie!«
    Er grinste schief. »Ihr habt also Angst?«
    »Keine Angst, Caramo«, sagte ich. »Wir tragen Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit. Aber das werden Sie als Phrase empfinden. Gehen Sie, Caramo!«
    »Was will er?« fragte der Gangster plötzlich noch einmal.
    »Unschuldige Kinder ermorden, falls Sie nicht kommen«, wiederholte Mr. High.
    »Darf Eldridge auch hin?« fragte er lauernd.
    »Eldridge ist tot«, warf Phil ein.
    »Wirklich?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Kann ich seine Leiche sehen?« fragte er.
    Wie auf ein geheimes Kommando sahen wir alle auf unsere Uhren. Es war jetzt 8.24 Uhr. Um 8.10 Uhr hatte uns der Kerl angerufen und uns 30 Minuten Zeit gegeben. Es wurde die allerhöchste Zeit.
    »Ihr Boß erwartet Sie«, sagte Mr. High schnell. »Er hat uns eine Frist gesetzt. Wir haben keine Zeit mehr, Sie zum Leichenschauhaus zu fahren.«
    Caramos Augen huschten schnell in Mr. Highs Office herum. Ich sah ihm an, wie er krampfhaft überlegte.
    Es kostete ihn offensichtlich einige Überwindung. Doch seine Angst vor seinem Chef war größer als seine Angst vor uns, dem Gericht und dem Elektrischen Stuhl.
    »Ihr könnt mich mal«, sagte er frech. »Ich gehe nicht. Laßt mich abführen!«
    Ich ging zur Tür und hielt sie ihm auf. »Gehen Sie, Caramo«, sagte ich und wußte, daß es zwecklos war. »Los, wir haben kein Interesse mehr, Sie festzuhalten. Es besteht kein Haftbefehl gegen Sie, und die vorläufige Festnahme ist aufgehoben.«
    »Ich gehe entweder zusammen mit Eldridge oder überhaupt nicht«, sagte er störrisch, Es war 8.26 Uhr.
    ***
    John Sharkey, der Gunman der Idelworm-Gang, gähnte herzhaft, schaute noch einmal auf die Uhr und schlenderte dann gemütlich zur Telefonzelle. Eine alte Frau stand darin und blätterte in einem der Bände des Teilnehmerverzeichnisses.
    Sharkey riß die Tür auf, klappte der Frau das Buch zu und sagte gemütlich: »Hau ab, Oma, geh zum Friedhof und warte, bis du geholt wirst.«
    »Lümmel!« schimpfte die Frau. »Hinaus«, brummte Sharkey gemütlich, nahm die widerstrebende Frau in den Arm und zog sie auf die Straße.
    Ohne ihr noch einen Blick zu gönnen, trat der Verbrecher in die Zelle und wählte nach einem Blick auf einen Zettel seine Nummer.
    »Johnny«, sagte er kurz, als sich der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung meldete.
    »Wo bleibst du so lange? Es ist zehn vor neun!« fauchte ihn Idelworm an.
    Sharkey gähnte erneut, ehe er antwortete. »Da war ’ne Alte in der Zelle, die wollte sich erst ausquatschen.«
    »Warum hast du sie nicht ’rausgeworfen? Was ist los? Sind sie gekommen? Sind sie verfolgt worden? Rede!«
    »Ich habe die Alte ’rausgeworfen«, berichtete Sharkey ohne besondere Eile. »Unsere zwei Freunde sind nicht gekommen, und deshalb hat sie auch keiner verfolgt.«
    Idelworm schwieg einen Moment betroffen. »Diese Schweine!« schrie er dann hysterisch, »diese verfluchten FBI-Schweine, Ich werde es ihnen zeigen.«
    »Zeige es ihnen!« sagte John Sharkey ruhig.
    »Ich werde es ihnen zeigen! Sie sollen vor mir zittern. Ganz Manhattan soll zittern! Sie sollen wissen, mit wem sie es zu tun haben!« kreischte der Gangsterboß, der selbst spürte, daß sein großer Plan mit der Verhaftung oder Festnahme seiner Mitarbeiter Caramo und Eldridge zumindest gefährdet war. Allein oder nur mit Sharkey und Wentzer schaffte er es nicht. Er mußte die Erpressungsopfer beobachten lassen. Er brauchte für alle Fälle Schmieresteher und Feuerschutz. Mit zwei oder drei Mann war das nicht zu schaffen.
    »Wo ist eigentlich Wentzer?« fragte Sharkey sachlich in das Telefon.
    »Dieses Schwein!« antwortete Idelworm.
    »Also weißt du es nicht«, vermutete der bisherige Gunman. »Er hat uns sitzenlassen, der feige Hund!«
    »Wir werden es allein schaffen«, beteuerte Idelworm mit unnatürlicher und schriller Stimme. »Aber zuerst werde ich ihnen zeigen, mit wem sie es zu tun haben!«
    »Natürlich«, sagte Sharkey. Er lächelte spöttisch, als er ohne ein weiteres Wort den Hörer aufhängte.
    Seelenruhig steckte er sich eine Zigarette an und wandte sich um.
    Die Zigarette fiel ihm aus der Hand, und
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