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Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg

Titel: Jedi-Padawan 06 - Der ungewisse Weg
Autoren: Jude Watson
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Schwierigkeiten standen ihnen erst noch bevor. Zunächst waren sie sich alle einig gewesen. Sie hatten nur Frieden gewollt. Doch jetzt führten Die Jungen untereinander einen Krieg der Worte. Sie mussten so viele Entscheidungen treffen und es gab so viele Meinungen.
    Zehava lag in Schutt und Asche. Viele Leute hatten keine Heizung, die Nahrung war knapp. Die Krankenhäuser brauchten Medikamente. Es gab kaum noch Treibstoff für Gleiter und Transporter. Doch das größte Problem waren die unzähligen Waffen, die die Einwohner der Stadt, meist ehemalige Soldaten, trugen. Die Lage war angespannt und jeder kleine Konflikt konnte zu einem ernsthaften Kampf eskalieren.
    Die Jungen waren auf Melida/Daan in der Überzahl, besonders seitdem ihnen die dezimierte mittlere Generation während des Krieges ihre Unterstützung zugesagt hatte. Es war einfach gewesen, eine Übereinkunft zu treffen, derzufolge Nield als vorübergehender Gouverneur gewählt werden konnte. Zusätzlich war ein Rat aus zehn Mitgliedern aufgestellt worden. Obi-Wan gehörte dem Rat an, wie auch Mawat und andere Anführer der Jungen. Cerasi stand dem Rat vor. Als Gouverneur musste Nield allen Beschlüssen folgen, für die die Mehrheit des Rates gestimmt hatte. Er selbst hatte ebenfalls eine Stimme.
    Nield und der Rat hatten sofort mit der Arbeit begonnen. Sie hatten Arbeitsgruppen gebildet, die sich um die Probleme in Zehava kümmern sollten. Obi-Wan war Vorstand der Sicherheitsgruppe. Es war die gefährlichste Aufgabe. Er musste unter anderem in der ganzen Stadt Hausdurchsuchungen nach Waffen vornehmen. Bis auf weiteres war es nur den Mitgliedern der Sicherheitsgruppe gestattet Waffen zu tragen. Alle anderen waren angewiesen, ihre Waffen in einem Lager abzugeben, bis sich die Lage entspannt hatte. Obi-Wan war nicht überrascht, als sich herausstellte, dass viele Leute diesem Beschluss nicht folgen wollten. Sogar manche der Jungen zögerten, ihre Waffen abzugeben. Sie alle hatten zu lange mit Konflikten gelebt.
    Die Regelung war während des ersten Treffens diskutiert worden. Es hatte laute Rufe und erbitterte Streitgespräche gegeben.
    Doch Cerasi hatte sie alle zum Schweigen gebracht. Sie hatte in der Mitte des zerstörten Gebäudes gestanden und jedem in dem prall gefüllten Saal in die Augen gesehen. »Frieden ist für mich nicht nur eine Idee«, hatte sie gesagt. »Frieden ist leben und atmen. Ich werde niemals mehr eine Waffe in die Hand nehmen. Ich habe gesehen, was sie anrichten können. Wenn ich eine Waffe in meinen Händen halte, würde ich sie früher oder später auch benutzen. Ich werde zu den Toten von Melida/Daan keinen einzigen hinzufügen!«
    Nach kurzer Stille waren Die Jungen in Jubel ausgebrochen. Cerasi war voller Freude und Stolz rot geworden, als Jungen und Mädchen zum Tisch des Rates geströmt waren und ihre Waffen abgelegt hatten. Es war ein stolzer Moment gewesen.
    »Erster Tagesordnungspunkt«, sagte Cerasi jetzt scharf und unterbrach damit Obi-Wans Gedanken. »Die Gruppenvorstände werden über Fortschritte berichten. Nield, würdest du bitte beginnen?«
    Nield stand auf. Er war Vorstand der Gruppe Neue Geschichte, die dafür verantwortlich war, Zeichen von Hass und Teilung in Zehava zu vernichten - Kriegsdenkmäler, Statuen von Militärs und die großen Hallen der Zeugen mit den Hologrammen von Soldaten, die ihre Geschichten von Hass und Blutopfern erzählten.
    »Wie ihr alle wisst«, begann Nield mit begeisterter Stimme, »kann der Aufbau einer neuen Gesellschaft nur dann gelingen, wenn die alten Rivalitäten ausgemerzt sind. Wie kann der zerbrechliche Frieden halten, wenn sowohl die Melida als auch die Daan immer noch Orte haben, an denen sie ihren Hass nähren können? Deshalb sage ich, dass die Zerstörung der Hallen der Zeugen unsere erste Priorität sein sollte!«
    Viele Zuhörer jubelten. Doch Taun, der Vorstand der Servicegruppe, die dafür verantwortlich war, die vielen zerstörten Häuser wieder mit Energie und Heizung zu versorgen, hob seine Hand.
    »Die Leute frieren und sind hungrig«, sagte er. »Ist es nicht wichtiger, dass sie sich wieder wohl fühlen können?«
    »Wenn sie frieren und Hunger haben, geben sie der anderen Seite die Schuld«, antwortete Nield. »Dann werden die Schlangen an den Hallen der Zeugen wieder lang. Die Leute würden sich lieber mit Hass als mit Decken wärmen.«
    »Was ist mit den Med Centern?«, meldete sich Dor, ein stiller Junge. »Die Kranken können sich nicht bei den Hallen
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