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Jedi-Padawan 04 - Das Zeichen der Krone

Jedi-Padawan 04 - Das Zeichen der Krone

Titel: Jedi-Padawan 04 - Das Zeichen der Krone
Autoren: Jude Watson
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»Fragt nur Beju«, sagte sie. »Mein Sohn fängt gerade erst an, sich selbst zu verstehen.«
    »Ich habe darüber nachgedacht, was ich hinterlasse, wenn ich sterbe«, sagte Qui-Gon. »Ich reise von Welt zu Welt. Meine Bande zu allem und jedem sind so flüchtig. Was wird wohl mein Vermächtnis sein?«
    Die Königin lächelte. Sie breitete ihre Arme aus und deutete auf die Stadt Galu, die sich unter ihnen erstreckte. Qui-Gon sah dort Menschen, die zur Arbeit gingen, sich auf den Plätzen versammelten, an Straßenecken miteinander redeten. Es war ein Bild voller Frieden und Geschäftigkeit.
    »All das«, sagte sie sanft. Mehr sagte sie nicht. Doch Qui-Gon verstand, was sie meinte. Zum ersten Mal, seitdem er auf Gala gelandet war, fühlte er wieder Entschlossenheit in sich, stetig und stark. Als Jedi sorgte er für Gerechtigkeit und Ehre. Und es war nicht wichtig, ob seine Fußstapfen verschwanden, oder ob sich irgendjemand in Gala nach Jahren noch daran erinnerte, dass zwei Jedi geholfen hatten, die friedliche Machtübergabe auf ihrem Planeten zu sichern. Sie würden sich an den Frieden erinnern und das war genug.
    Und er hatte Obi-Wan. Mit jeder Mission wuchs seine Überzeugung, dass sein Padawan außergewöhnlich werden würde, sogar für einen Jedi.
    Was er ihn lehrte, würde weiterleben. Das war Vermächtnis genug.
    Und ganz bestimmt würde er noch mehr Vermächtnisse hinterlassen.

    Qui-Gon war jetzt schon eine ganze Weile bei der Königin. Obi-Wan saß mit Elan und Beju in der Ratskammer. Die beiden redeten nicht miteinander. Viso hatte sie gebeten, sich mit ihm in der Kammer zu treffen. Obi-Wan fragte sich, was das Ratsmitglied vorhatte.
    Viso betrat den Raum. Er warf seine Kapuze zurück und sah sie mit seinen milchig-blauen Augen an. Augen, die nichts mehr sehen konnten, die aber noch immer wussten, wohin sie blicken mussten.
    »Ich danke Euch für Euer Kommen«, erklärte er. »Ich möchte Euch etwas zeigen. Auch Euch, Obi-Wan.«
    Sie folgten ihm in das Hinterzimmer mit den blauen Wänden. Viso bat Elan, sich ins Zentrum des mittleren Quadrats zu stellen.
    Sobald sie auf der Markierung stand, begann die Kraftquelle in den Wänden wieder zu glühen. Lichtstrahlen schossen daraus hervor. Elans silbernes Haar reflektierte das Licht und ein silberblauer Kreis umrahmte ihr Gesicht.
    Die goldenen Strahlen umgaben sie plötzlich, wirbelten schneller und schneller. Dann zersprangen sie in einer Explosion aus tanzendem Licht.
    Elan schien zu glühen. Und dann sah Obi-Wan es. Der Umriss einer Krone erschien um ihr Herz.
    »Seht Ihr, Elan Tallah?«, fragte Viso. »Ihr seid Prinzessin Elan.«
    Elan blickte hinab zu dem Schatten auf ihrer Brust. Sie berührte ihn. Sie streckte eine Hand aus und beobachtete das Licht, das auf ihrer Haut tanzte. Dann ging sie von dem Quadrat herunter. Die Strahlen verschwanden. Die Wände wurden wieder matt. Der Raum war wieder leer.
    »Die letzte Prinzessin«, sagte Elan.
    Viso wandte sich Beju zu. »Darf ich Euch zurück zu Euren Gemächern begleiten, mein Prinz?«
    Beju schluckte. Er schüttelte den Kopf. »Mein Name ist Beju«, sagte er.
    Elan lächelte und streckte ihm die Hand hin. »Komm, Bruder. Lass uns zusammen gehen.«
    Obi-Wan sah, wie Elan und Beju gemeinsam den Raum verließen, gefolgt von Viso.
    Sowohl Elan als auch Beju hatten ihre Vorstellung darüber geändert, was ihre Eltern ihnen hinterlassen hatten. Beide hatten einen neuen Weg beschritten, sie nahmen die Vermächtnisse an, die in ihrem Charakter begründet waren, nicht in ihrem Rang.
    Das, so fand Obi-Wan, war ein wahres Zeichen von Größe.
    Auch er war auf einem Weg, den er nicht vorausgesehen hatte. Der Jedi-Kodex war so sehr ein Teil von ihm, wie es das Tallah-Erbe für Elan und Beju war. Seine Bande waren nicht weniger bedeutend.
    Er hatte etwas Unerwartetes auf dieser Mission gefunden, das wurde Obi-Wan jetzt klar. Eine neue Einsicht in seine Bestimmung.
    Als er sich umdrehte, sah er Qui-Gon, der im Türrahmen stand und auf ihn wartete. Er wünschte, er könnte Qui-Gon von seinem gestärkten Gefühl der Verbindung erzählen, von den Fragen, die ihn während Qui-Gons Abwesenheit gequält hatten, Fragen über sein Vermächtnis und seine Bedeutung.
    Doch sein Meister wirkte so ernst. Obi-Wan wusste, dass Qui-Gon aufbrechen wollte. Ihre nächste Mission wartete schon auf sie. Qui-Gon würde Obi-Wan sagen, dass sie sich darauf konzentrieren mussten. Vor ihnen lagen neue Fragen, neue Kämpfe.
    Immer mehr Fragen als
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