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Jedi-Padawan 02 - Der dunkle Rivale

Jedi-Padawan 02 - Der dunkle Rivale

Titel: Jedi-Padawan 02 - Der dunkle Rivale
Autoren: Jude Watson
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er genug von Obi-Wan?
    Obi-Wan hätte die Frage am liebsten laut hinaus geschrieen. Doch eine der wichtigsten Regeln war, den Meister niemals auszufragen. Die Wahrheit konnte viel Macht haben. Darum musste die Entscheidung, sie mit jemandem zu teilen, gründlich überlegt werden. Nur der Meister konnte über das Offenbaren oder Verschweigen entscheiden, je nachdem, was er für besser hielt.
    Dieses Mal war Obi-Wan dankbar für eine Regel, die ihn einschränkte. Er hatte Angst vor der Antwort auf die Frage, die er stellen wollte.

    Obi-Wan folgte Qui-Gon in den Empfangsraum der Gouverneurin. Er war überrascht und gleichzeitig ermutigt von der Tatsache, dass Qui-Gon ihn zu dem Treffen eingeladen hatte. Vielleicht bedeutete dies, dass der Jedi letztendlich doch noch darüber nachdachte, ob er ihn als Schüler, als Jedi-Padawan annehmen wollte.
    Obi-Wan erwartete einen luxuriösen Saal, doch er fand nur einen Kreis von Kissen auf einem nackten Steinboden vor. Bandomeer konnte es sich nicht leisten, seine Gäste zu beeindrucken.
    SonTag, die Gouverneurin von Bandomeer, betrat den Raum. Ihr silberfarbenes Haar war nach meerianischer Art zu mehreren kurzen Büscheln gestutzt. Ihr dunkler Blick ruhte auf den beiden Jedi. Wie alle Meerianer war sie klein. Obi-Wan überragte sie bei weitem. Die kleine Statur der Meerianer hatte sie zu großartigen Minenleuten gemacht.
    SonTag hielt beide Hände ausgestreckt, die Handflächen nach oben, so wie es die Meerianer taten. Qui-Gon und Obi-Wan erwiderten die Geste.
    »Grüße und Willkommen«, sagte sie leise. Sie zeigte auf die jüngere Frau zu ihrer Linken. Deren kurz geschnittenes Haar war auch von blassem Silber, und ihre silbernen Augen musterten die Jedi über den Raum hinweg. Obwohl sie ruhig dastand, schien ihre Energie die Luft zum Vibrieren zu bringen. »Das ist VeerTa. Sie ist die Leiterin der Harne Planet Mine.«
    Die Jedi grüßten VeerTa auf die gleiche Weise. Sie waren über die Meerianerin informiert worden. Sie war eine verbissene Patriotin, die an der Gründung der Horne Planet Partei entscheidend beteiligt gewesen war. Die Partei hatte sich zum Ziel gesetzt, die einst so fruchtbaren Felder von Bandomeer wieder zu bepflanzen und die Ressourcen zu kontrollieren. Der erste Schritt war, die Abhängigkeit von der finanziellen Unterstützung außerplanetarischer Unternehmen zu beenden. Um dies zu erreichen, war VeerTa in der Minen-Kooperative eine Partnerschaft mit den Arconiern eingegangen.
    SonTag zeigte auf die Kissen, auf die sich die Jedi setzen sollten, und nahm ihren eigenen Platz ein. Langsam hoben sich SonTags und VeerTas Kissen in die Luft, bis sie in Augenhöhe mit Qui-Gon und Obi-Wan schwebten.
    »Ich habe VeerTa gebeten, heute bei uns zu sein, weil wir beide überrascht sind über eure Anwesenheit«, begann SonTag. »Obwohl Ihr willkommen seid, muss ich zugeben, dass wir überrascht sind. Wir haben gehört, dass das Agri-Korps Hilfe angefordert hat. Wir jedoch nicht.«
    Qui-Gon sah verwirrt aus. »Doch der Tempel erhielt eine offizielle Anfrage der Regierung von Bandomeer nach einem Friedenswächter. Ich habe entsprechende Dokumentationen.«
    »Dessen bin ich mir sicher«, sagte SonTag mit fester Stimme, »doch ich habe diese Anfrage nicht geschickt.«
    »Das ist sehr eigenartig«, murmelte Obi-Wan. »Wie auch immer«, sagte VeerTa brüsk. »Wir freuen uns, dass Ihr hier seid. Wir haben unsere Zweifel, dass uns die Offworld Mining Corporation gestatten wird, frei zu arbeiten. Lasst es uns so ausdrücken: Die Geschichte dieser Firma hat gezeigt, dass sie Konkurrenten gerne verschwinden lässt.
    »Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie vorgehen«, gab Qui-Gon zurück. »Ich muss Euch zustimmen.«
    Qui-Gons Stimme war neutral, doch Obi-Wan wusste, wie sehr der Jedi die Praktiken von Offworld missbilligte. Auf der Reise nach Bandomeer war Obi-Wan bestürzt gewesen, als er sah, wie offen Offworld Einschüchterung, Drohung und sogar regelrechte Gewalt zur Kontrolle seiner Mitarbeiter einsetzte. Jemba the Hutt hatte eine Gruppe von Arconiern der kostbaren Substanz beraubt, die diese zum Leben benötigen. Er hatte ihnen eine brutale Wahl angeboten: für Offworld zu arbeiten oder zu sterben. Er hatte ihnen sogar noch ins Gesicht gelacht, als sie zu schwach geworden waren, sich zu bewegen.
    »Dann werdet Ihr verstehen, warum wir einen Jedi-Vertreter bei unserem ersten Treffen mit Offworld dabei haben wollen«, sagte VeerTa. »Eure Anwesenheit wird Gewähr
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