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Jeder Hund kann gehorchen lernen

Titel: Jeder Hund kann gehorchen lernen
Autoren: Dirk Lenzen
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Das Image von Bullterrier und Co. war so tief in den Keller gesunken wie niemals zuvor. Obwohl die a llermeisten Exemplare dieser Rassen noch nie zum Kampf eingesetzt worden waren, galten sie a utomatisch a ls »Kampfhunde«. Das machte sich a uch in der Filmbranche bemerkbar. Neben meiner Tätigkeit a ls Problemhundtrainer betreibe ich eine Castingagentur für Filmtiere, und a ls einige Monate nach Beginn der Hundehysterie die A RD bei mir a nfragte, weil für die Serie Der Fahnder ein Staffordshireterrier für eine Szene mit einem Luden benötigt wurde, zeigte sich zunächst keiner der infrage kommenden Halter bereit, seinen Hund mitmachen zu lassen. Und das, obwohl a lle » Staffs « in meiner Filmtierkartei sozial verträglich und wesensfreundlich sind. Zu groß war die Verunsicherung, zu groß die A ngst, dass doch etwas passieren könnte. Und natürlich kam hinzu, dass die Kombination a us Staffordshire und Zuhälter das Negativimage der Rasse zusätzlich bestätigte. Mit etwas Verspätung verzichteten dann a uch Film-Drehbuchautoren fast komplett a uf »Kampfhunde«. Selbst a n der Seite von Zuhältern waren die entsprechenden Rassen in den folgenden Jahren nicht mehr gefragt.

    Ein typisches Bild nach der tödlichen »Kampfhund«-Attacke im Sommer 2000
    Nach dem Tod des sechsjährigen Jungen in Hamburg wurde a llerorten diskutiert, wie der Gesetzgeber zukünftig gefährliche Hunde erkennen und einstufen könne. Ein Wesenstest für die a ls potenziell gefährlich eingestuften Tiere musste her. Eine A rt Hundeführerschein. A m Ende beschlossen die Gesetzgeber in den meisten Bundesländern, dass die Wesensprüfung nur a usgewählte Tierärzte in Kooperation mit von den Behörden a usgewählten Testern durchführen sollten. So schließt man zumindest a us, dass die Tierärzte befangen a gieren, weil sie befürchten, Patienten zu verlieren, wenn sie einen Hund durchfallen lassen.
    Was genau passiert bei so einem Wesenstest? Der Tester konfrontiert den Hund mit bestimmten Situationen und Geräuschen, um seine Reaktionen zu a nalysieren und zu überprüfen, ob er a ggressiv reagiert. Zum Teil mit skurrilen A uswüchsen: Da springt jemand a us dem Gebüsch und erschreckt den Hund, da spannt jemand direkt vor dem Hund einen Regenschirm a uf oder macht mit einer Hupe ein lautes Geräusch. Der Hund darf zwar bellen, a ber nicht a uf den Fremden losgehen. Kurz: Beim Wesenstest geht es um Dinge, die jedem Hund mindestens einmal a m Tag passieren ...
    Irrtum Nr. 2:
    » Wer sich Hundetrainer oder Hundepsychologe nennt, wird sein Handwerk schon verstehen. «
    Falsch! Beide Titel sind nicht geschützt, jeder kann sich so nennen. Und viele unzureichend qualifizierte Trittbrettfahrer sind a uf den Hundeschulen-Zug a ufgesprungen. A uch eine Verbandsmitgliedschaft ist kein a utomatisches Gütesiegel. Jeder kann sich ganz einfach mit a nderen zusammentun und zum Selbstmarketing einen Verband gründen. Ein Trainer, der »zertifiziert« und Mitglied in einem Hundetrainer-Verband ist, kann sehr gut sein, muss es a ber nicht. Es gibt Blümchentrainer, die bei Problemhunden schnell a n ihre Grenzen stoßen und trotzdem »zertifiziert« sind – und es gibt sehr gute Problemhundtrainer, die in keinem Verband sind und keine »Zertifikate« haben. (Wer prüft eigentlich die Prüfer?)
    Wie a lso finde ich den richtigen Trainer für mich und meinen Hund? Eine Internetrecherche kann helfen – a ber a uch das Gegenteil bewirken, sind doch die Möglichkeiten, sich selbst a nonym oder unter falschem Namen a ls Top-Trainer a nzupreisen, genauso groß wie die, einen Konkurrenten runterzumachen. Daher mein Rat: Machen Sie sich klar, welche A rt von Hilfe Sie erwarten. Und hören Sie sich in Ihrem persönlichen Umfeld bei a nderen Hundebesitzern um, wer welche Erfahrungen mit welchem Trainer gemacht hat.
    Je nach Bundesland unterscheidet sich der Test in einigen Details. Bis heute – mehr a ls zehn Jahre nach » Hamburg 2000 « – gibt es keine für a lle Bundesländer einheitliche Regelung. Immer noch müssen » Listenhunde « (auch Anlagehunde genannt), bei denen von vornherein eine besondere Gefährlichkeit vermutet wird, sowie Hunde, die durch a ggressives Verhalten a ufgefallen sind, den Test a bsolvieren. Dafür gibt es mittlerweile bestimmt zehnmal so viele Hundetrainer wie damals (der A nteil der Frauen ist stark a ngestiegen). Die meisten neuen Trainer erziehen mit Leckerchen a ls Belohnung (positive Verstärkung). Eingangs habe ich
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