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Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall

Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall

Titel: Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall
Autoren: Gerda Melchior , Volker Schütz
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nach Gombe zurückzukehren, um ihr idyllisches Leben im Urwald, das sie so sehr liebte, weiterzuführen, um dort weiterhin Schimpansen und ihr Verhalten zu beobachten und um Daten über sie zu sammeln und auszuwerten. Aber die vier Tage der Konferenz in Chicago hatten einen völlig anderen Menschen aus ihr gemacht.

    »Doch als ich zurückkehrte, wusste ich, dass ich nach all dem, was die Schimpansen mir gegeben hatten, nun etwas tun musste, um ihnen zu helfen. Also wurde ich zur Aktivistin.« Jane Goodall im Film »Jane´s Journey«

    Von diesem Zeitpunkt an ging sie mindestens drei Viertel eines Jahres auf Reisen, hielt Vorträge, besuchte Forschungslabors und die dort tätigen Wissenschaftler, traf sich mit den führenden Politikern afrikanischer Staaten und war selten länger als drei Wochen an einem Ort. Noch heute kommt es ihr eigenartig vor, wie radikal sie damals den Entschluss fasste, ihr Leben zu ändern, Gombe zu verlassen und in die Welt hinauszugehen, um sich mit all ihrer Energie für die Sache der Schimpansen einzusetzen.

    »Von der absoluten Einsamkeit kam ich in die Welt der Menschen, der Hotels, der Vortragsorte und Sitzungen, nonstop von 1986 bis heute. Was für ein Glück, dass ich den Frieden der Wälder im Herzen trage.« Jane Goodall im Film »Jane´s Journey«

Kapitel 6
    Denver, Colorado, US A, 18. März 2009
    Der große Saal der Colorado Academy ist fast bis auf den letzten Platz besetzt. An diesem Abend steht die Verleihung des Citizen of the World Award an, eines Preises, der jährlich verliehen wird, um Persönlichkeiten zu ehren, die sich um die Motivation der jungen Generation besonders verdient gemacht haben.
    Der Moderator kündigt die Preisträgerin des Jahres 2009 mit den Worten an: »Wenn es im Naturschutz Rockstars gäbe, wäre diese Frau Mick Jagger, Bob Dylan, John Lennon und Elvis in einer Person. Dr. Goodall, David und ich überreichen Ihnen den Citizen of the World Award.
    «Beifall brandet auf, als Jane Goodall mit ihrem Maskottchen »Mr. H.« auf dem Arm aus den Kulissen hervortritt und nach vorn zum Bühnenrand geht. Die Zuschauer erheben sich von ihren Sitzen und applaudieren begeistert. Jane Goodall begrüßt den Moderator und den Direktor von Global Explorers, David Shurna. Fast ein wenig verlegen lächelnd genießt sie am Rednerpult stehend eine Weile den Applaus, winkt kurz ins Publikum und wartet, bis die Menschen wieder Platz genommen haben, bevor sie mit ihren Worten beginnt: »Vielen Dank für diesen wunderbaren Empfang. Ich möchte sagen, wie geehrt ich mich durch diesen Preis fühle. Ich kann das nur mit Worten ausdrücken. Wäre ich ein Schimpanse, würde ich es anders sagen. Wenn sie aufgeregt sind und sich über etwas freuen ... Ich zeige ihnen mal, was sie machen, wenn sie etwas bekommen.«
    Sie geht auf die beiden Männer zu, die sie noch wenige Minuten zuvor förmlich mit Handschlag begrüßt hat, umarmt sie nacheinander herzlich und stößt dabei eine in Tonhöhe und Länge ansteigende Folge kurzer Juchzer aus: »uh – uh – uuh – uuh – uuuh« – so wie eben ein Schimpanse seine überschwängliche Freude und Begeisterung ausdrücken würde.

    »Sie ist ein Star. Sie liebt es, ein Star zu sein. Sie liebt es, auf der Bühne zu stehen. Sie liebt es, sich mit Menschen auszutauschen. Aber das kommt nicht aus ihrem großen Ego heraus, sondern ... sie hat etwas zu sagen. Und sie macht das gut.« Pierce Brosnan im Film »Jane´s Journey«

    »Jane Goodall in drei Sätzen? Okay ... Jane Goodall ist ... ein wunderbarer Mensch. Eine großartige Seele.« Robert Whitemountain, Lakota-Indianer, im Film »Jane´s Journey«

    Sie muss nicht einmal ihre Stimme erheben, denn im Saal ist es ganz still, als sie wieder zu sprechen beginnt und erzählt, wie sie als Kind anfing, ihren großen Traum zu träumen: »Viele von ihnen kennen ›Dr. Dolittle‹ ...« Und dann fährt sie fort: » ... Sie kennen sicher nur den Film, aber ich las die Bücher. Dr. Dolittle bringt Zirkustiere nach Afrika zurück. Dieses Buch liebte ich.« Sie schildert weiter, wie sie mit zehn Jahren das Buch ›Tarzan‹ für sich entdeckte und sich, wie Mädchen in diesem Alter sind, schwärmerisch in den Titelhelden, den Herrn des Dschungels, verliebte. »Und was tat er?«, fügt sie dann schmunzelnd hinzu. »Er heiratete die andere – jämmerliche – Jane!«, was bei ihren Zuhörern ein fröhliches Lachen hervorruft. Und diese Bücher, erklärt Jane Goodall, hatten dazu geführt, dass sie
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