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James Bond 06 - Dr. No (German Edition)

James Bond 06 - Dr. No (German Edition)

Titel: James Bond 06 - Dr. No (German Edition)
Autoren: Ian Fleming
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noch wütend auf mich. Er findet wohl, dass ich ihn enttäuscht habe. Und jetzt will er mir nichts Schwieriges mehr anvertrauen, sondern erst mal abwarten. Oh Mann.
    Laut sagte er: »Klingt ja ziemlich entspannt, Sir. Entspannung hatte ich in letzter Zeit fast zu viel. Aber wenn es erledigt werden muss … wenn Sie es befehlen, Sir …«
    »Ja«, sagte M. »Das tue ich.«

DER URLAUBSAUFTRAG
    Es wurde dunkel. Das Wetter draußen wurde immer ungemütlicher. M schaltete die grüne Schreibtischlampe ein. In der Mitte des Zimmers entstand ein warmer gelber Lichtkreis, in dem die Lederoberfläche des Schreibtisches blutrot aufleuchtete.
    M zog eine dicke Aktenmappe zu sich heran. Bond bemerkte sie zum ersten Mal. Mühelos entzifferte er die auf dem Kopf stehende Aufschrift. Was hatte Strangways angestellt? Und wer war Trueblood?
    M betätigte einen Schalter auf seinem Schreibtisch. »Ich werde den Stabschef dazuholen«, sagte M. »Ich kenne zwar die groben Fakten des Falls, aber er kann die Einzelheiten dazu liefern. Es ist leider eine unerfreuliche kleine Geschichte.«
    Der Stabschef kam herein. Er hatte den Rang eines Colonels und war etwa in Bonds Alter, auch wenn Arbeit und Verantwortung seine Schläfen vorzeitig hatten ergrauen lassen. Es waren lediglich seine körperliche Stärke und sein Sinn für Humor, die ihn bis jetzt vor einem Nervenzusammenbruch bewahrt hatten. Im Hauptquartier war er Bonds bester Freund. Sie lächelten einander an.
    »Ziehen Sie sich einen Stuhl heran, Stabschef. Ich habe 007 den Strangways-Fall gegeben. Dort muss erst mal aufgeräumt werden, bevor wir eine neue Station aufbauen. 007 kann in der Zwischenzeit als Leiter fungieren. Ich will, dass er in einer Woche aufbricht. Bitte regeln Sie das mit dem Kolonialministerium und dem Gouverneur. Und jetzt wollen wir uns mal an den Fall machen.« Er wandte sich an Bond: »Ich glaube, Sie kannten Strangways, 007. Sie haben doch vor etwa fünf Jahren zusammen an dieser Schatzsache gearbeitet. Was halten Sie von ihm?«
    »Ein guter Mann, Sir. Allerdings ein wenig nervös. Ich dachte, man hätte ihn inzwischen abgelöst. Fünf Jahre in den Tropen sind eine lange Zeit.«
    M ignorierte den Kommentar. »Und seine Nummer zwei, diese Trueblood. Mary Trueblood. Sind Sie ihr jemals begegnet?«
    »Nein, Sir.«
    »Sie war Chief Officer beim WRNS und kam dann zu uns. Laut ihrer Akte hat sie sich nie etwas zuschulden kommen lassen. Den Fotos nach zu urteilen ist sie eine attraktive Frau. Das erklärt es wahrscheinlich. Würden Sie sagen, dass Strangways ein Schürzenjäger war?«
    »Da bin ich mir nicht sicher«, antwortete Bond vorsichtig, da er nichts gegen Strangways sagen wollte, sich aber sehr wohl an sein gutes Aussehen erinnerte. »Aber was ist mit ihnen passiert, Sir?«
    »Das wollen wir herausfinden«, sagte M. »Sie sind beide einfach so verschwunden, am gleichen Abend vor drei Wochen. Strangways’ Bungalow war vollkommen niedergebrannt – einschließlich des Funkgeräts, der Dechiffrierbücher und der Akten. Bis auf ein paar angekohlte Fetzen ist nichts übrig geblieben. Die Frau hat all ihre Sachen dort gelassen. Selbst ihr Ausweis war noch da. Aber es wäre für Strangways ein Leichtes gewesen, zwei neue Ausweise zu fälschen. Er hatte jede Menge Blankoexemplare. Schließlich war er der Passkontrolloffizier der Insel. Sie hätten alle möglichen Flüge nehmen können – nach Florida oder Südamerika oder auf eine der anderen Inseln in seinem Bezirk. Die Polizei überprüft noch die Passagierlisten. Bis jetzt wurde noch nichts gefunden, aber sie könnten auch für ein oder zwei Tage untergetaucht sein, um sich erst dann aus dem Staub zu machen. Vielleicht hat die Frau sich die Haare gefärbt oder so etwas. Die Flughafensicherheit ist in diesem Teil der Welt nicht die beste. Stimmt doch, oder, Stabschef?«
    »Ja, Sir.« Der Stabschef klang unsicher. »Aber ich verstehe diesen letzten Funkkontakt immer noch nicht.« Er wandte sich an Bond: »Wissen Sie, wir begannen um achtzehn Uhr dreißig jamaikanischer Zeit mit dem Routinekontakt. Jemand – die Funksicherheit denkt, dass es die Frau war – bestätigte unser WWW, doch dann meldete sie sich nicht mehr. Wir versuchten es erneut, aber es war klar, dass etwas nicht stimmte, also brachen wir den Kontakt ab. Keine Reaktion auf den blauen oder den roten Anruf. Das war’s also. Am nächsten Tag schickte Abteilung III 258 aus Washington hin. Aber inzwischen hatte die Polizei übernommen, und der
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