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James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)

Titel: James Bond 01 - Casino Royale (German Edition)
Autoren: Ian Fleming
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Abteilung Q.)
    Fazit
: Es sollte jede Anstrengung unternommen werden, um mehr über diese sehr mächtige Organisation in Erfahrung zu bringen und ihre Agenten zu eliminieren.



NUMMER 007
    Der Leiter von S (der Abteilung des Secret Service, die sich mit der Sowjetunion befasste) war so begeistert von seinem Plan zur Eliminierung von Le Chiffre – und es war im Wesentlichen sein eigener Plan –, dass er das Memorandum persönlich ins oberste Stockwerk des düsteren Gebäudes am Regent’s Park durch die mit grünem Stoff bezogene Tür und zum letzten Raum des Korridors brachte.
    Er marschierte streitlustig auf Ms Stabschef zu. Dieser hatte sich seine Sporen als Mitarbeiter im Sekretariat des Generalstabskomitees verdient, nachdem er 1944 während eines Sabotageeinsatzes verwundet worden war. Trotz beider Erfahrungen hatte er sich seinen Humor bewahrt.
    »Hören Sie mal, Bill. Ich will dem Chef was verkaufen. Ist das ein guter Zeitpunkt?«
    »Was denken Sie, Penny?« Der Stabschef drehte sich zu Ms privater Sekretärin um, die sich das Vorzimmer mit ihm teilte.
    Ohne ihren Blick, der einfach zu kühl, direkt und spöttisch war, wäre Miss Moneypenny durchaus attraktiv gewesen.
    »Sollte in Ordnung gehen. Er hat heute im Außenbüro einen kleinen Sieg errungen und ist in der nächsten halben Stunde nicht verplant.« Sie lächelte den Leiter von S ermutigend an. Sie mochte ihn, um seiner selbst und um der Wichtigkeit seiner Abteilung willen.
    »Tja, hier sind die Informationen, Bill.« Er reichte ihm die schwarze Mappe mit dem roten Stern, der für die höchste Geheimhaltungsstufe stand. »Und wirken Sie bitte ein bisschen enthusiastisch, wenn Sie sie ihm geben. Und sagen Sie ihm, dass ich hier warte und ein gutes Codebuch lese, während er sie sich ansieht. Vielleicht will er noch ein paar weitere Details. Außerdem will ich Sie beide ohnehin im Auge behalten, damit Sie ihn nicht belästigen, bis er fertig ist.«
    »In Ordnung, Sir.« Der Stabschef drückte eine Taste und lehnte sich zur Sprechanlage auf seinem Schreibtisch vor.
    »Ja?«, fragte eine flache, leise Stimme.
    »Der Leiter von S hat ein dringendes Dokument für Sie.«
    Eine Pause.
    »Bringen Sie es rein«, sagte die Stimme.
    Der Stabschef ließ die Taste los und erhob sich.
    »Danke, Bill. Ich warte dann mal nebenan«, sagte der Leiter von S.
    Der Stabschef ging zu den Doppeltüren, die zu Ms Büro führten. Sobald er es betreten hatte, blinkte über dem Eingang ein kleines blaues Licht auf, das bedeutete, dass M nicht gestört werden wollte.
    Später sagte der triumphierende Leiter von S zu seinem Stellvertreter: »Der letzte Absatz hat uns ein wenig in Schwierigkeiten gebracht. M bezeichnete ihn als subversiv und erpresserisch. Er war deswegen ziemlich ungehalten. Aber er hat zugestimmt. Er findet die Idee zwar verrückt, meint aber, dass es einen Versuch wert ist. Natürlich nur, wenn das Schatzamt mitspielt, aber er ist überzeugt, das wird es. Er wird ihnen sagen, dass die Gewinnchancen höher sind als bei dem Geld, das wir in desertierte russische Generäle stecken, die dann nach ein paar Monaten »Asyl« doch wieder zurückgehen. Und er will unbedingt Le Chiffre drankriegen. Außerdem hat er genau den richtigen Mann für die Sache und will ihn bei diesem Auftrag ausprobieren.«
    »Wer ist es?«, fragte der Stellvertreter.
    »Einer von den Doppelnullen, ich schätze 007. Er ist hart im Nehmen, und M denkt, dass es mit diesen Handlangern von Le Chiffre Ärger geben könnte. Er muss beim Kartenspiel ziemlich gut sein, sonst hätte er vor dem Krieg nicht zwei Monate lang in dem Casino in Monte Carlo gesessen und dieses rumänische Team dabei beobachtet, wie es die Sache mit der unsichtbaren Tinte und den dunklen Brillen durchgezogen hat. Er und das Deuxième haben sie am Ende erwischt, und 007 lieferte eine Million Franc ab, die er beim Shemmy gewonnen hatte. Das war damals gutes Geld.«
    James Bonds Besprechung mit M war kurz gewesen.
    »Was halten Sie davon, Bond?«, fragte M, als Bond wieder in den Raum zurückkam, nachdem er das Memorandum des Leiters von S gelesen und zehn Minuten lang aus dem Fenster des Wartezimmers auf den Park gestarrt hatte.
    Bond sah über den Schreibtisch hinweg in die intelligenten, klaren Augen seines Gegenübers.
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Sir. Ich würde es gerne machen. Aber ich kann nicht garantieren, dass ich gewinne. Die Chancen beim Baccara sind die besten nach denen beim Trente et quarante – nach
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