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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit
Autoren: Dibben Damian
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konnte.
    Â»Wenn du deine Eltern wiedersehen willst, wenn du am Leben bleiben willst, hast du in der Tat keine andere Wahl, als mit uns zu kommen«, beendete Jupitus seinen Vortrag mit ernster Stimme.
    Jake war schwindelig, aber er hatte zumindest seine Sprache wiedergefunden: »Wo genau in Frankreich fahren Sie hin?«
    Zum ersten Mal sah Jupitus Jake mit einem Anflug von Respekt an. »An einen Ort, an dem du mit Sicherheit noch nie in deinem Leben gewesen bist.«
    An der Tür ertönte ein lautes Klopfen. »Captain Macintyre«, verkündete eine geschäftsmäßige Stimme.
    Â»Herein«, befahl Jupitus.
    Die Tür öffnete sich, und ein stämmiger Mann in der Uniform eines Kapitäns zur See trat ein. Er nickte Jake kurz zu und wandte sich dann an Jupitus.
    Â»Mister Cole, wenn Sie einen Moment erübrigen könnten, damit wir die Koordinaten besprechen können.« Macintyre breitete eine Karte auf Jupitus’ Schreibtisch aus. Sie sah alt aus; die Küste Großbritanniens, die Nordsee und der Ärmelkanal waren darauf zu sehen.
    Â»Wenn wir den üblichen im Osten gelegenen Horizontpunkt nehmen, Sir, könnten wir, so fürchte ich, abgefangen werden«, sagte Macintyre und deutete auf ein Symbol, das aussah wie ein Stern. »Von wirklich jedem, der zur gleichen Zeit dorthin unterwegs ist. Deshalb würde ich vorschlagen, Sir, diesen hier zu nehmen, Südsüdost.«
    Ein weiteres Klopfen kam von der immer noch offen stehenden Tür. Ein Matrose salutierte, eine leere Kiste unter den Arm geklemmt. »Verzeihen Sie die Störung, Mister Cole, Sir. Was soll ich aus Ihrem Büro mitnehmen?«, fragte er höflich.
    Jupitus ging zu einer Glasvitrine mit alten Büchern darin, öffnete sie und sagte: »Den Galileo natürlich, Newton … und packen Sie auch den Shakespeare ein.«
    Er zog ein Buch heraus, und Jake reckte den Hals, um zu sehen, um welches es sich handelte. »Macbeth, neues Stück für das Globe « stand mit verblasster blauer Tinte auf dem Einband geschrieben. Als Jakes Blick auf die ebenfalls handgeschriebene Unterschrift fiel, lief ihm ein Schauer über den Rücken: William Shakespeare.
    Jupitus reichte dem Matrosen das Buch. »Was soll’s? Packen Sie einfach alle ein! Gott allein weiß, wann wir wieder zurück sein werden.« Dann nahm er ein Gemälde von der Wand, schloss den dahinterliegenden Safe auf, zog mehrere Bündel uralt aussehender Geldscheine heraus und warf sie in einen Koffer. Als Nächstes fischte er einen prall gefüllten Lederbeutel aus dem Tresor und leerte den Inhalt in seine Hand – funkelnde Diamanten, Smaragde und Turmaline, die er in seine altmodische Geldbörse stopfte, welche er daraufhin ebenfalls in den Koffer warf.
    Schließlich holte er den letzten Gegenstand hervor – ein kleines furniertes Holzkästchen, das er mit größter Vorsicht behandelte. Drei Objekte lagen in dem mit Samt ausgekleideten Inneren: in der Mitte ein silbrig glänzendes Gerät, in etwa so groß wie ein Ei, mit einer Unzahl von winzigen Rädchen und Hebeln daran, und links und rechts daneben zwei kleine Fläschchen. Das eine schien aus gewöhnlichem Glas zu bestehen, war glatt und schmucklos; eine graue Flüssigkeit befand sich darin. Das andere hatte wunderschöne Gravuren und musste aus Kristall oder etwas Ähnlichem hergestellt sein. Es beinhaltete eine golden schimmernde Flüssigkeit. Behutsam nahm Jupitus die Kristallphiole heraus und hielt sie ans Licht. Sie war zu einem Viertel gefüllt und glitzerte ätherisch.
    Erst jetzt bemerkte er, dass Jake immer noch im Büro war. »Das wäre alles, Mister Djones«, sagte er knapp.
    Â»Ich … Wo soll ich …?«, fragte Jake.
    Â»Warte einfach auf weitere Anweisungen.«
    Jake nickte, und noch während er das Büro verließ, sprach Jupitus schon weiter: »Ganz recht, Macintyre, wo waren wir stehen geblieben? Ah ja, die Koordinaten. Südsüdost …«

4

    Die Escape
    I mmer noch verwirrt stolperte Jake zurück in die Bibliothek. Seine Gedanken waren ein heilloses Durcheinander. Die eine Hälfte von ihm, die logische Hälfte, wollte nichts wie weg von diesem verrückten Ort. Wollte seine Tante anrufen, seine Eltern finden, den ganzen Vorfall melden und wieder so etwas wie Normalität herstellen. Die andere Hälfte drängte ihn zu bleiben: herauszufinden, wer diese
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