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Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)

Titel: Jagd auf eine Bestie 2. Teil: Thriller (German Edition)
Autoren: Oliver Lierss
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Schon heute Nachmittag wollten Sie zurück sein. Jetzt ist es Abend und schon dunkel.« Als sie mit der Contessa fertig war, fuhr sie mit Ramon und Nunzio wild gestikulierend fort. »Was ist mit Euch beiden? Wieso wart Ihr nicht zu erreichen? Seit Stunden sind Eure Handys tot. Gleich werdet Ihr Euch vom Conte etwas anhören können. Es ist doch immer das Gleiche mit Euch.« Ramon kratzte sich am Kopf und schaute zur Contessa hinüber. Bice lief die breite Treppe hoch und gab Maria einen dicken Kuss auf ihre Wange. »Nicht böse sein, Maria. Es ist meine Schuld. Ich wollte unserem Gast etwas von unserem schönen Lario zeigen. Ja, und dabei sind wir wohl in ein Funkloch gekommen. Ein Gewitter brach über uns herein, und wir haben Unterschlupf gesucht. Deshalb sind wir auch so spät.« Langsam taute Maria wieder auf. Sie grummelte noch etwas vor sich hin, doch dann machte sich ein Lachen auf ihrem Gesicht breit. »Na los, kommt herein, oder wie lange soll ich das Essen noch warm halten?« Damit drehte sie sich um und ging zurück ins Haus.
     
    Ramon blies die Luft aus seinen Backen. Dann stapfte er zum Kofferraum und öffnete ihn. Kerner nahm die Rolle mit dem Bild heraus und ging die Treppe hoch zu Bice, die auf ihn wartete. Sie führte Kerner ins Haus. Zusammen gingen sie durch einen langen breiten Flur, dessen Boden ein kunstvoll gestaltetes Mosaik zierte. Sie erreichten den Flügel des Hauses, in dem sich das Kaminzimmer befand, und gingen hinein. Es wirkte rustikal und urgemütlich. Überall waren schwere Eichenbalken in die Decke eingearbeitet, und in dem großen offenen Kamin aus Backsteinen brannten dicke Holzscheite. Davor stand eine Anzahl von wuchtigen, alten Ledersesseln, die um einen kleinen Tisch angeordnet waren.
     
    Mit einer Zigarre in der Hand und in einem Buch blätternd saß Conte Donatello Vigiani in einem der Sessel. Beim Eintreten seiner Tochter und ihrem Begleiter stand er auf. Vorwurfsvoll sah er seine Tochter an. »Ich habe mir große Sorgen gemacht, Bice. Seit Stunden bekomme ich keine Verbindung zu Euch.« Bice ging zu ihrem Vater und küsste ihn. »Tut mir leid Papa. Bitte sei mir nicht mehr böse. Schau, ich habe Dir jemanden mitgebracht.«
    Sie drehte sich halb zu Kerner herum und zeigte mit der Hand in seine Richtung. »Darf ich vorstellen, das ist Viktor Baranow, der Mann, der Dir etwas anzubieten hat.« Die schwarzen, durchdringenden Augen des Conte wanderten zu Kerner. Musternd betrachtete er den Mann, der immer noch mit der riesigen Rolle unter dem Arm in der Nähe der Tür stand. Dann ging er auf ihn zu. Zum ersten Mal stand Kerner dem Mann gegenüber, der wohl zusammen mit seinem Sohn Ferruccio und einigen anderen Leuten für so viele Gräueltaten verantwortlich war. Aber der Mann, der hier vor ihm stand, hatte keine Kraft mehr. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst. Gezeichnet von der schlimmen Krankheit, die er in sich trug. »Willkommen in meinem Haus, Mr. Baranow. Ich freue mich sehr, dass Sie und Ihre Freunde sich dazu entschlossen haben, mein, sagen wir einmal, auf ein erträgliches Maß reduziertes, wenn auch immer noch generöses Angebot für das Bild anzunehmen. Halten Sie mich deshalb aber nicht etwa für dumm, Mr. Baranow. Ich weiß sehr genau, dass es Ihnen schwerfallen dürfte, einen besseren Preis zu erzielen. Ich bin mir zudem sicher, dass Sie mir das Bild in, sagen wir, einem halben Jahr zu einem nochmals reduzierten Preis verkaufen würden. Das Dumme an der Sache ist nur, und das ist ein wahrer Glücksfall für Sie, ich weiß nicht, ob ich diesen Zeitpunkt noch erlebe. Was soll ich sagen, Mr. Baranow. So funktioniert nun einmal die Welt. Des Einen Freud ist des Anderen Leid . In diesem Fall kann ich also nur sagen, herzlichen Glückwunsch - Spiel gewonnen. Bleibt zu wünschen, dass es Ihnen nie anders ergeht. Normalerweise begrüße ich hier übrigens keine Gäste, die nicht zu meinen engen Freunden zählen.« Der Conte blickte auf die Rolle unter Kerners Arm und lachte dabei. »In Ihrem Falle mache ich jedoch gerne eine Ausnahme.« Donatello Vigiani gab Kerner die Hand und drückte sie. Wieder hallten die warnenden Worte Graf Siegfrieds in Kerners Kopf. Kein Zweifel. Dieser Mann war gefährlich, selbst in seinem jetzigen Zustand noch.
     
    Maria erschien in der Tür und bat zum Essen in den kleinen Salon. Der Conte sah Kerner an. »Ich hoffe Sie haben Hunger, Mr. Baranow. Wenn Sie einverstanden sind, lasse ich das Bild in einen Raum bringen, wo wir es auf
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