Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
ist für unsere Hochzeitsnacht bestimmt. Ich habe es dir doch schon gesagt. Ich wollte dich mit einem ganz besonderen Trick überraschen. «
    »Das kann schon sein, aber schließlich habe ich diese Erektion dir zu verdanken, und jetzt musst du sehen, was du dagegen tust.«

CHRISTINE
FEEHAN
     
    setzt ihre atemberaubende Saga
um den Bund der Schattengänger
fort in:
SPIEL DER DÄMMERUNG
    DAS BOOT SCHOB sich durch den grünen Schlick der Louisiana Bayou, der Motor tuckerte langsam und gleichmäßig vor sich hin. Der eben noch blaue Himmel erglühte in farbenprächtigen Rosa-, Rot- und Orangetönen. Die Nacht brach schnell herein, und der Sumpf erwachte zum Leben. Schlangen ließen sich von Ästen ins Wasser fallen, und Alligatoren röhrten einander zu, ehe sie in das mit Algen überwucherte Brackwasser glitten. Die Luft war drückend und feucht und so heiß, dass sie geradezu durch Nicolas’ Kleidung sickerte. Der Schweiß lief ihm den Nacken hinunter und stand ihm in Perlen auf der Brust. Insektenschwärme
tanzten dicht über dem Wasser, die Fische schnappten nach ihnen, und Fledermäuse schwirrten im Tiefflug darüber hinweg. Aufmerksam steuerte Nicolas das Boot durch das Labyrinth von schmalen Kanälen und Wasserläufen auf sein Ziel, die kleine Insel, zu.
    Eine Vielzahl von Vögeln bewohnte die Sümpfe, und die meisten von ihnen fühlten sich von seiner Anwesenheit nicht gestört, doch ein paar größere Spezies betrachteten ihn offenbar als Eindringling und schlugen empört mit den Flügeln. Kormorane, Fischreiher und Ibisse erhoben sich mit ihren großen Schwingen in die Lüfte und suchten sich ein ruhigeres Plätzchen. Die Frösche und Unken stimmten ihr abendliches Konzert an, das rhythmisch an-und abschwoll. Die grauen Flechten, die in wirren Fetzen von den Ästen hingen, verwandelten die Bäume in der zunehmenden Dunkelheit in monströse Gespenster. Nicolas sah eine gewisse Schönheit in dieser ungewöhnlichen Umgebung. Er entdeckte verschiedene Schildkrötenarten und Eidechsen, manche von ihnen im Wasser, andere im Unterholz oder auf Ästen.
    Während das Boot durch den Kanal glitt, ließ Nicolas den Blick fasziniert über das Wasser schweifen, das sich wie ein schwarzer Spiegel um ihn herum ausbreitete und die lodernden Farben des Sonnenuntergangs reflektierte. Seit jeher genoss er die Einsamkeit, die sein Job mit sich brachte. In der freien Natur fand er Frieden, und der Bayou ermöglichte ihm einen aufregenden Blick in eine andere Welt. Er war in der Abgeschiedenheit aufgewachsen, war mit seinem Großvater wochen-, ja sogar monatelang durch die Berge gewandert. Das waren glückliche Zeiten gewesen – ein kleiner Junge, der von einem weisen alten Mann das Leben in der Natur selbst erklärt
bekam, dabei aber spielen und herumtollen konnte wie ein Kind – das er ja auch war. Bei der Erinnerung daran schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht, und er dankte seinem Großvater, der schon lange von ihm gegangen war, aber in seinem Herzen weiterlebte, für diese kostbare Zeit.
    Nicolas wusste, dass die Wildnis seine Heimat war. Hier fühlte er sich zu Hause. Oft überlegte er, dass er eigentlich zu einer anderen Ära gehörte, wo es weniger Menschen und viel mehr Natur gegeben hatte. Er war Lily freilich dankbar dafür, dass er ihr Haus benutzen durfte, und für die Mühen, die sie auf sich genommen hatte, um sie alle dazu zu befähigen, in der normalen Welt zu leben. Das Experiment ihres Vaters hatte ihre Gehirne für die ständigen Gefühlsanstürme der Menschen in ihrer Umgebung geöffnet, und sie brauchten das Zuhause und das Training, das Lily ihnen bot. Doch Nicolas hatte immer noch Probleme damit, in enger Gemeinschaft mit anderen zu leben – was weniger mit der Intensivierung seiner übersinnlichen Fähigkeiten zu tun hatte, als vielmehr mit seiner Vergangenheit und seinem Naturell. Als er sich freiwillig gemeldet hatte, diese Frau in dem Sanatorium aufzuspüren, geschah das nicht nur aus Sorge um seine Teamgefährten, die er vor ihrem eigenen Mitgefühl schützen musste. Vielmehr ging es ihm darum, sich allein auf den Weg machen zu können, in eine Umgebung, wo er das Gefühl hatte, frei atmen zu können.
    Zweimal hatte Nicolas die Karte zu Rate gezogen, die Lily ihm besorgt hatte. In dem Labyrinth von Kanälen und Flussarmen konnte man sich leicht verirren. Manche der Flussläufe waren so schmal, dass er das Boot gerade so eben hindurchsteuern konnte, wohingegen andere so breit waren, dass man sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher