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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition)
Autoren: Brandon Sanderson
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offensichtlich. Gib mir die Frauen und meine Schwester. Dann werde ich den Richtern empfehlen, Milde walten zu lassen. Ja, du hast eine Bande von Räubern als eine Art von Risiko-Kapitalanlage unterstützt. Aber du hast ihnen auch befohlen, niemanden zu verletzen, und du warst nicht derjenige, der den Abzug betätigt und Peterus getötet hat. Daher nehme ich an, dass du einer Hinrichtung entgehen wirst.«
    » Du nimmst so vieles an, Waxillium«, sagte Großherr Ladrian, griff in die Tasche seines Jacketts und holte ein zusammengefaltetes Flugblatt sowie einen dünnen Taschenkalender aus schwarzem Leder hervor. Beides legte er auf den Tisch, das Flugblatt zuoberst. » Glaubst du denn wirklich, es könnte uns bei der Unterstützung der Räubertruppe um eine Risiko-Kapitalanlage gegangen sein?«
    » Ja, und ebenso bei der Entführung der Frauen«, sagte Waxillium. » Vermutlich wolltet ihr Lösegeld von ihren Familien erpressen.«
    Der letzte Teil war eine Lüge. Waxillium hatte keinen Augenblick geglaubt, dass es um Lösegeldforderungen ging. Sein Onkel hatte etwas anderes geplant, und in Anbetracht der Abstammung dieser Frauen nahm er an, dass Marasi Recht hatte. Es ging um Allomantie.
    Er hegte die Hoffnung, dass sich sein Onkel nicht am unmittelbaren Akt der Zeugung beteiligt hätte. Diese Vorstellung empfand er als widerwärtig. Vielleicht verkaufte Ladrian die Frauen lediglich an jemand anderen.
    Was für eine armselige Hoffnung.
    Ladrian zeigte auf das Flugblatt. Die Schlagzeile betraf ein Gerücht, das in der Stadt umlief. Das Haus Tekiel befand sich angeblich am Rande des Zusammenbruchs. Es war wegen des Überfalls der letzten Woche ins Gerede gekommen, auch wenn die Fracht geborgen werden konnte. Dies und andere ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten …
    Andere ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten.
    Waxillium las das Flugblatt. Das Hauptgeschäft des Hauses Tekiel war die Sicherheit. Versicherungen. Rost und Ruin!, dachte er und zog endlich die richtige Verbindung.
    » Eine Reihe von genau geplanten Angriffen«, sagte Ladrian mit selbstgefälliger Stimme und beugte sich vor. » Das Haus Tekiel ist dem Untergang geweiht. Es schuldet die Auszahlung zu vieler Versicherungssummen. Diese Angriffe und die drohenden Zahlungen haben seine finanziellen Möglichkeiten erschöpft. Die Aktieninhaber haben ihre Anteile zu lächerlich geringen Preisen verkauft. Du hast behauptet, meine finanzielle Lage sei schlecht. Das liegt daran, dass ich mein Geld zu einem bestimmten Zweck ausgegeben habe. Hast du dich schon einmal gefragt, warum dein Haus fast bankrott ist?«
    » Weil du das ganze Geld aus ihm herausgezogen hast«, erklärte Waxillium. » Du hast es … irgendwohin geleitet.«
    » Wir haben eine der mächtigsten Finanzinstitutionen der Stadt übernommen«, sagte Ladrian. » Die gestohlenen Waren werden zurückgegeben, und da wir Tekiels Schulden übernommen haben, werden die Ansprüche auf die verlorengegangenen Waren bald gegenstandlos sein. Ich hatte immer erwartet, dass Miles geschnappt wird. Sonst hätte der Plan nicht funktioniert.«
    Waxillium schloss die Augen und war entsetzt. Ich bin die ganze Zeit über den Hühnern nachgejagt, erkannte er, während jemand in der Zwischenzeit die Pferde gestohlen hat. Es ging nicht um die Raubüberfälle und auch nicht um die Entführungen.
    Es ging um Versicherungsbetrug in großem Stil.
    » Das Frachtgut durfte nur zeitweise verschwinden«, sagte Edwarn. » Alles hat wunderbar funktioniert. Vielen Dank.«
    Die Kugeln fuhren durch Miles’ Körper. Marasi sah zu, hielt den Atem an und zwang sich, nicht zusammenzuzucken. Es war an der Zeit, nicht mehr wie ein Kind zu reagieren.
    Erneut wurde auf ihn geschossen. Sie hielt die Augen geöffnet, riss sich zusammen und sah mit Entsetzen, wie seine Wunden wieder verheilten. Das sollte nicht möglich sein. Sie hatten ihn sorgfältig nach Metallgeistern abgesucht. Und doch schlossen sich die Einschusslöcher. Sein Grinsen wurde breiter, sein Blick wilder.
    » Ihr seid Narren!«, rief Miles dem Erschießungskommando zu. » Eines Tages werden die Männer in Gold und Rot, die Träger des letzten Metalls, zu euch kommen. Und ihr werdet von ihnen beherrscht werden.«
    Sie schossen abermals. Weitere Kugeln bohrten sich in Miles’ Körper. Die Wunden schlossen sich zwar noch einmal, jetzt aber nicht ganz. Er hatte nicht genug Heilkraft in seinem letzten, irgendwo versteckten Metallgeist aufgespeichert. Marasi stellte fest, dass
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