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Jack Taylor fliegt raus

Jack Taylor fliegt raus

Titel: Jack Taylor fliegt raus
Autoren: Ken Bruen
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gekostet hat, wissen Sie Bescheid.
    Das war natürlich, bevor Oxfam hoch hinauswollte. Ich hatte ein weißes Hemd, das ich unglücklicherweise zusammen mit einem Marine-T-Shirt gewaschen hatte. Ich stelle mich an, als wäre dies die für irgendeinen Anlass vorgeschriebene Kleidung. Ein Schlips, locker gebunden, um den »Mister, ist mir doch so wurscht«-Effekt zu erzielen. Solide braune Haferlschuhe. Schuhe machen Leute. Mit Spucke gewienert, bis man seinen Widerschein sehen konnte.
    Musterte mich im Spiegel. Fragte: »Würdest du diesem Mann ein Auto abkaufen?« Nein.
    Ich hatte Suttons Handynummer und rief an. Bekam den Anrufbeantworter und hinterließ eine Nachricht. Als ich in die Stadt ging, versuchte ich, mir wie ein Bürger vorzukommen. Schaffte es nicht ganz. Bei der Abtei trat ich ein und steckte eine Kerze für den hl. Antonius an, den Finder verlorener Sachen. Mir huschte durch den Sinn, ihn zu bitten, dass er mir hilft, mich selbst zu finden, das schien mir aber zu theatralisch. Die Menschen gingen zur Beichte und ich wünschte mir heftig, eine solche Reinigung erstreben zu wollen.
    Draußen wünschte mir ein Franziskaner einen guten Morgen. Er war die Verkörperung unverwüstlicher guter Gesundheit. In meinem Alter, ohne eine einzige Falte im Gesicht. Ich fragte:
    »Gefällt Ihnen Ihre Arbeit?«
    »Solang sie gottgefällig ist.«
    Das geschah mir recht. Ich ging weiter zum Edward Square. Spazierte durch Dunnes und sah sechs Hemden, die ich mir nicht leisten konnte. Weiter durch bis zu Planter’s. Großer Laden. Bedeckte die gesamte Fläche eines früheren Parkplatzes. Bei der Information fragte ich nach Mr Ford. Das Mädchen wollte wissen:
    »Haben Sie eine Verabredung?«
    »Nein.«
    »Verstehe.«
    Sie verstand aber gar nicht. Sie rief in seinem Büro an und er erklärte sich dazu bereit, mich zu sehen. Ich nahm den Aufzug in den fünften Stock. Sein Büro war bescheiden und er telefonierte. Wedelte mich auf einen Stuhl. Er war klein, kahl, mit einem Armani-Anzug. Strahlte kontrollierte Energie aus. Als er fertig telefoniert hatte, wandte er sich an mich. Ich sagte:
    »Danke, dass Sie mich empfangen. Ich bin Jack Taylor.«
    Er schenkte mir ein knappes Lächeln. Kleine gelbe Zähne. Klasse-Anzug und schlechte Zähne. Das Lächeln hatte mit Wärme nichts zu tun. Er sagte:
    »Sie sagen den Namen, als hätte er etwas zu bedeuten. Mir sagt er aber zero.«
    Auch ich konnte lächeln. Ihm zeigen, was Ultra-Bright alles kann. Ich sagte:
    »Ich untersuche den Tod von Sarah Henderson.«
    »Sind Sie Polizist?«
    »Nein.«
    »Haben Sie irgendeinen amtlichen Status?«
    »Zero.«
    Schön, ihm das Wort zurückzuhauen. Er sagte:
    »Demnach habe ich nicht die geringste Verpflichtung, mit Ihnen zu reden?«
    »Außer dem allgemeinen Anstand.«
    Er ging um den Schreibtisch herum, stellte die rasiermesserscharfen Bügelfalten seiner Anzughosen richtig ein und setzte sich auf den Schreibtischrand. Seine Füße reichten nicht ganz bis zum Fußboden. Die Schuhe waren von Bally. Ich weiß so gut, was ich mir nicht leisten kann. Argyll-Socken mit schnaftem Muster. Er sagte:
    »Es gibt keinen guten Grund, weshalb Sie Ihren traurigen Arsch nicht hier hinausbewegen sollten.«
    Mir wurde klar, dass dieser Typ liebend gern redete, kein Klang so süß wie die eigene Stimme. Ich sagte:
    »Würde es Sie überraschen zu hören, dass drei Mädchen, alle inzwischen tot, hier gearbeitet haben?«
    Er patschte sich aufs Knie und sagte:
    »Haben Sie eine Ahnung, zu wie viel Hunderten hier die Mitarbeiter sich die Klinke in die Hand geben? Ich wäre verblüfft, wenn sie alle unsterblich wären.«
    »Kannten Sie das Mädchen?«
    Ich glaube nicht, dass ich wirklich wusste, was sardonisch heißt, bevor ich ihn lachen hörte. Er sagte:
    »Das bezweifle ich stark.«
    »Würden Sie es überprüfen, um der Mutter des Mädchens einen Gefallen zu tun?«
    Er hüpfte vom Tisch, haute auf die Gegensprechanlage und sagte: »Miss Lee, kramen Sie die Akte von einer Sarah Henderson hervor.« Er setzte sich, das Inbild der Entspanntheit. Ich sagte:
    »Das ist beeindruckend.«
    »Eine Gegensprechanlage?«
    »Nein, wie Sie nicht einmal eine Sekunde nachdenken mussten, um auf den Namen des Mädchens zu kommen.«
    »Deshalb sitze ich hier in einem Anzug zu drei Riesen, und Sie i n … wie soll ich es ausdrücke n … in dem vom letzten Jahr.«
    Die Sekretärin erschien mit einem dünnen Aktendeckel. Fordholte sich eine Brille, Kneifer, klar. Machte eine Abfolge
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