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Ivy & Bean brechen den Dinosaurier-Rekord

Ivy & Bean brechen den Dinosaurier-Rekord

Titel: Ivy & Bean brechen den Dinosaurier-Rekord
Autoren: Bastei Lübbe
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wird es daher viel leichter als für Mary Anning. Sie hatte damals keine Bilder, auf denen sie nachsehen konnte. Aber«, fiel ihr ein, »Mary Anning hat ja auch den ganzen Ichthyosaurus gefunden, also brauchte sie ihn nicht mehr zusammenzusetzen.«
    »Alles auf einmal zu finden ist ein bisschen wie Schummeln«, sagte Bean. »Oh wow! Hier ist ein großer!« Sie wühlte in der Erde und zog
     einen dicken, schweren Knochen heraus. Es war ein wirklich beeindruckender Knochen. Bean hielt ihn hoch. Er reichte ihr von der Hand bis zum Ellbogen. Sie
     stieß einen Pfiff aus. »Das ist kein kleiner, süßer Dino. Das ist ein großer, unheimlicher Dinosaurier!«
    »Was ist, wenn das nur sein kleiner Finger war?«, fragte Ivy verzückt.
    »Ein Monsterosaurier!«, sagte Bean.

    »Nein, ein Ivybeanosaurier!«, sagte Ivy. »Man benennt sie nach dem Namen desjenigen, der sie findet.«
    Bean kicherte. Plötzlich stieß sie mit der Schaufel gegen etwas Hartes. Sie grub noch einen Knochen aus. Er war glatt und abgerundet. »Huch!«, stieß Bean aus. »Ich glaube, ich hab ein Stück Schädel erwischt!«
    Ein paar Minuten später entdeckte Bean noch einen kleinen Knochen. Ivy fand zwei weitere – einen großen und einen mittelgroßen. Es gab keinen Zweifel mehr: In Beans Garten hatte es von Dinosauriern geradezu gewimmelt.
    »Stell dir vor«, sagte Ivy, während sie ihren neunten Knochen hochhielt. (Sie brüllten schon nicht mehr begeistert los, wenn sie etwas fanden.) »Mary Anning war zwölf, als sie ihren Ichthyosaurus fand. Wir sind erst sieben. Wahrscheinlich sind wir die jüngsten Paläontologen auf der ganzen Welt.«
    Bean hörte auf zu graben und lehnte sich an ihre Schaufel. Die jüngsten Dinoforscher der Welt? »Ivy, ist dir klar, was das
     bedeutet?«
    »Was denn?«
    »Es bedeutet, dass wir einen Weltrekord brechen!«
    Ivy hörte auf, die Erde zu durchkämmen. Bean und sie grinsten sich an. »Die jüngsten Paläontologen der Welt«, sagte Ivy. »Das ist sogar
     noch viel besser als Löffel.«

    Als Ivy nach Hause gehen musste, hatten die Mädchen siebzehn Knochen gefunden. Auch wenn alle Knochen unterschiedlich groß waren, stammten sie eindeutig von ein und demselben Dinosaurier, denn alle hatten dieselbe graubraune Farbe.
    Beans Vater rief zum Abendessen. Bean wusch sich den Großteil des Drecks ab und setzte sich an den Esstisch. Lächelnd dachte sie an das
     Dinosaurierskelett, das sie und Ivy zusammensetzen würden. Sie waren einfach genial. Wahrscheinlich würden sie ins Fernsehen kommen. Wenn Bean selbst im
     Fernsehen war, dann müssten ihre Eltern sie fernsehen lassen. Bean merkte, dass Nancy sie wütend anstarrte. Sie war immer noch sauer wegen dem
     Tintenfisch.

    »Wenn ich dich noch mal dabei erwische, wie du eins meiner Glastiere auch nur ansiehst, wirst du esbereuen«, zischte Nancy, während der Vater die Nudeln anrichtete.
    »Was soll ich denn machen – mir die Augen verbinden, wenn ich in dein Zimmer gehe?«
    »Du hast sowieso nichts in meinem Zimmer verloren«, sagte Nancy. »Denn es ist mein Zimmer. Pa, krieg ich ein Schloss für mein Zimmer?«
    »Nein«, erwiderte der Vater, der gerade die Schüsseln hereintrug.
    Bean starrte auf ihren Teller mit Nudeln. Sie sahen komisch aus, aber sie sagte lieber nichts.
    »Die Nudeln sehen komisch aus«, sagte Nancy.
    »Das dachte ich auch, aber ich hab es nicht gesagt«, bemerkte Bean. »Mama sagt, wenn man nichts Nettes über das Essen sagen kann, sollte man lieber gar nichts sagen.«
    Nancy zog eine Augenbraue hoch. »Kleine Kinder, die Geschirr zerbrechen, die Sachen anderer Leute klauen und sich die Lunge aus dem Leib schreien, haben nicht das Recht, darüber zu reden, was andere tun sollten.«
    »Wie wäre es, wenn wir eine Weile mal gar nichts sagen?«, schlug der Vater vor.
    »Kein Problem«, sagte Nancy.

    »Ganz meiner Meinung«, sagte Bean. Deswegen erzählte sie ihnen auch nichts von dem tollen Dinosaurierfund im Garten. Geschieht ihnen recht , dachte sie. Ich werde die jüngste Dinoforscherin der Welt sein, und sie haben keine Ahnung davon.



OB IHR ES GLAUBT ODER NICHT
    »Einen Weltrekord zu brechen, ist schwerer als es aussieht«, sagte Emma am nächsten Tag in der Pause. Die Zweitklässler, die sich am Tag davor um Das Buch der unglaublichen Weltrekorde versammelt hatten, hockten wieder einmal unter den Klettergeräten. Diesmal ohne das Buch. »Ich konnte mir ohne Schwierigkeiten zwei Löffel auf die Wangen kleben«, fuhr Emma fort, »und eine
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