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Ivy & Bean brechen den Dinosaurier-Rekord

Ivy & Bean brechen den Dinosaurier-Rekord

Titel: Ivy & Bean brechen den Dinosaurier-Rekord
Autoren: Bastei Lübbe
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du nicht, wir sollten es zusammenbauen?«
    »Ja. Ich glaube, in den Museen machen sie das mit Draht. Habt ihr irgendwo Draht?«
    »Draht? Ich glaub nicht«, sagte Bean.

    Ivy überlegte kurz. »Vorerst könnten wir Klebeband nehmen. Wenn wir Draht haben, können wir es ja wieder abmachen.«
    »Klebeband? Bin gleich wieder da.« Bean rannte ins Haus. »Ich glaube, es ist gleich halb vier«, sagte sie, als sie wieder zurückkam. Es
     fiel ihr schwer, die richtige Zeit zwischen den Stunden abzulesen. Nur ganze Stunden konnte sie leicht erkennen.
    »Das haben wir gleich«, sagte Ivy und zog ein langes Stück Klebeband von der Rolle. Sie wickelte es um den Knochen und verband das
     andere Ende mit dem Halsknochen. Sie musste die Knochen vier Mal umwickeln, bevor sie zusammenhielten. Unterdessen arbeitete Bean am Fuß. Der Dinosaurier
     hatte nur einen Fuß.

    Sie waren so in ihre Arbeit vertieft, dass sie Nancy nicht kommen sahen, bis sie direkt vor ihnen stand. »Das ist ja ekelhaft«, sagte sie und starrte auf das Skelett.
    Bean fuhr zusammen. Aus irgendeinem Grund sollte Nancy nichts von dem Dinosaurier erfahren. »Zieh Leine!«, sagte sie.
    »Was ist das?«, fragte Nancy.
    Bean hätte ihr in tausend Jahren keine Antwort darauf gegeben, doch Ivy kannte sich mit großen Schwestern nicht aus.
    »Es ist ein Dinosaurier«, sagte sie. »Ich glaube, ein Compsognathus.«
    »Ein Dinosaurier?« Nancy fing an, schrill und richtig fies zu lachen. »Ihr haltet das für einen Dinosaurier?«
    »Hau bloß ab, Kartoffelnase!«, brüllte Bean. Langsam wurde ihr mulmig zumute.
    »Das ist ein Doofiosaurus!«, kreischte Nancy. Sie tat so, als würde sie sich vor Lachen den Bauch halten. Bean funkelte sie wütend an. »Ihr seid total bescheuert! Die hat ein Hund hier verbuddelt. Die Leute, dievor uns hier gewohnt haben, hatten einen Hund! Seht mal her …« Sie zeigte auf den Halsknochen. »… Das ist ein Steakknochen!«
    »Hau bloß ab!«, schrie Bean. Mit wildem Blick sah sie sich nach etwas um, mit dem sie Nancy bewerfen könnte.
    »Keine Angst, ich geh schon«, sagte Nancy grinsend. »Na warte, wenn ich das Pa erzähle! Er wird tierisch sauer sein, weil ihr lauter
     Löcher in den Garten gegraben habt.« Sie stellte sich auf die Hinterveranda und machte mit Daumen und Zeigefinger das L-Zeichen für Loser.

    »Halt die Klappe!«, brüllte Bean. Sie sah zu Ivy hin. Ivy saß schweigend auf der Erde. Bean starrte den Dinosaurier an. Hundeknochen? War das der Grund, warum sie so leicht zu finden waren? Plötzlich wurde ihr das Herzschwer. Sie war nicht mehr die jüngste Dinoforscherin der Welt. Mary Anning hielt immer noch den Weltrekord. Und Bean hatte gar nichts.
    »Vielleicht irrt sie sich ja«, sagte Ivy schließlich.
    »Vielleicht«, sagte Bean. Aber sie hatte keine große Hoffnung, dass es so sein könnte.
    Die Hintertür ging auf, und Bean hob den Kopf, um Nancy anzuschreien. Aber es war nicht Nancy. Es war ihr Vater.
    Er stieg langsam die Stufen hinunter und sah sich das Loch und den Erdhaufen und die Knochen an.Dann schaute er Bean und Ivy an, die
     stumm auf dem Boden hockten.

    »Bist du wegen dem Loch sauer?«, fragte Bean.
    »Nein. Das Loch macht nichts«, sagte er. Er ging neben ihr in die Hocke und betrachtete den Dinosaurier, den sie zusammengeklebt hatten.
    »Nancy hat gesagt, es sind nur Hundeknochen«, sagte Bean.
    Er nickte.
    »Stimmt das?«, fragte Bean.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Es kann sein.«
    »Könnten es auch Dinosaurierknochen sein?«, fragte Ivy.
    »Ich glaube nicht«, sagte er bedächtig. »Ich bin ziemlich sicher, wenn es Dinosaurierknochen wären, dann wären sie tiefer in der Erde vergraben. Aber ich sehe, dass ihr hart gearbeitet habt.«
    »Ja«, sagte Bean, den Tränen nahe.
    Jemand klopfte an die Gartentür.
    »Wer ist das?«, fragte Beans Vater.
    »Alle«, sagte Ivy düster.

DIE GEHEIMNISUMWITTERTEN KNOCHEN
    »BEEE-AN! III-VYYY!«, kreischte eine Stimme schrill. »Macht das Gartentor auf!«
    Ich muss sofort abhauen , dachte Bean. Sie stand auf und wollte losrennen.
    »Hey, macht auf!« Es war Leo. »Sonst komm ich zu spät zum Training!«
    »Ich laufe weg«, sagte Bean. »Es war nett, dich zu kennen«, sagte sie zu ihrem Vater.
    »Warte kurz«, sagte Ivy. Sie sah Beans Vater fragend an. »Sie wissen nicht, von welchem Tier die Knochen stammen, stimmt’s?«
    »Nein, das weiß ich nicht«, antwortete er.
    »Also sind diese Knochen doch ziemlich geheimnisvoll?«, fragte Ivy.
    »Sicher. Sie
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