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Irische Küsse

Irische Küsse

Titel: Irische Küsse
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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spürte sie seine Hände in ihrem Haar. Seine kraftvollen Schenkel pressten sich gegen sie, seine Erregung führte ihr vor Augen, wie unklug es war, einen schlafenden Mann zu wecken.
    Er streichelte ihre Hüften, schob die Finger unter das Männerwams, das sie trug. Ein süßer Wonneschauer durchrieselte sie, während seine Hände sie liebkosten, als strichen sie über kostbare Seide. Die Berührung seiner schwieligen Handflächen erregte sie, und ein pochendes Sehnen keimte zwischen ihren Schenkeln.
    Sie erbebte unter dieser unbekannten Empfindung. Seine rauen Hände streichelten ihren Rücken, und sie wünschte, er würde sie um ihre Brüste wölben, um ihr Sehnen zu stillen.
    Nie zuvor hatte ein Mann sie so berührt, schon gar nicht ihr Gemahl.
    Die Erinnerung an ihn ließ den beseligenden Moment platzen wie eine Seifenblase. Sie stieß Ewan von sich, ihre Lippen prickelten, ihr Inneres war in wildem Aufruhr. „Ich bin nicht Katherine.“
    „Honora?“
    Sie nickte, unfähig, ein weiteres Wort hervorzubringen. Benommen tastete sie nach ihrem Dolch, doch fand sie ihn nicht.
    Ewan hob die Klinge, der Stahl blitzte im Mondlicht auf. „Suchst du das?“
    „Ich bin nicht gekommen, um dir etwas anzutun.“
    „Nein. Nur, um mich auszurauben.“
    „Ich wusste nicht einmal, dass du hier bist“, verteidigte sie sich. „Ich bin auf der Suche nach …“ Beinahe wäre ihr das Wort Dieb entschlüpft. Denn allem Anschein nach war Ewan der Gauner, jedenfalls war es nicht auszuschließen.
    „Suchst du deinen Ehemann?“, fragte er argwöhnisch, aber auch anklagend, als sei sie ein kleines Mädchen, das dabei ertappt wurde, Süßigkeiten zu stehlen.
    „Mein Ehemann ist tot.“ Sie entriss ihm ihre Hand und streckte sie nach der Waffe aus. „Gib mir meinen Dolch zurück!“
    „Nein.“ Ewan hob die Klinge hoch über seinen Kopf, und Honora sprang ihn an, um sie ihm zu entreißen. Nicht auf ihren Angriff gefasst, taumelte Ewan nach hinten und ging zu Boden. Sie stürzte sich auf ihn, doch bevor sie nach der Waffe greifen konnte, rollte er sich über sie und begrub sie unter sich.
    Hilflos gefangen, spürte sie sein Gewicht auf sich. Und das gefährliche Funkeln in seinen Augen machte ihr klar, dass sie eine falsche Entscheidung getroffen hatte.
    „Ich bin nicht mehr der Junge von früher, Honora.“ Er hielt sie unter sich gefangen und warf den Dolch außer Reichweite. „Du besiegst mich nicht im Kampf. Nicht mehr.“
    Hitze stieg ihr in die Wangen. Offenbar hatte er nicht vergessen, dass sie ihn früher überwältigt hatte. Mehr als einmal hatte sie ihn entwaffnet, ihr Geschick war größer als das seine gewesen. Aber diese Zeiten waren wohl vorbei.
    „Lass mich aufstehen.“ Sie versuchte sich aufzurichten, während Ewan von ihr abließ und sich neben sie setzte, ohne sich um seine Nacktheit zu kümmern.
    Honora bemühte sich, ihre Kleidung zu ordnen und ihre Fassung wiederzufinden. „Warum bist du hier?“
    „Ich werde deine Schwester heiraten.“
    Sie verzichtete auf eine spitze Bemerkung, dass er nur einer von vielen Bewerbern war. Ihr Vater hatte die Verlobung noch nicht verkündet, das würde erst geschehen, nachdem er jeden einzelnen Kandidaten genau geprüft hatte.
    „Tut mir leid, weil ich dich geküsst habe“, fuhr Ewan fort. „Ich hatte dich mit Katherine verwechselt.“
    Seine Entschuldigung entfachte ihren Zorn erneut. Sie wusste, dass sie längst nicht so hübsch war wie ihre Schwester. Allerdings wollte sie nicht auch noch darauf hingewiesen werden. „Katherine würde niemals die Schlafkammer eines Fremden betreten.“
    „Im Gegensatz zu dir.“ In seiner Stimme schwang ein scherzhafter Unterton mit, auf den sie nicht einging. Im Gegenteil, sie fühlte sich gekränkt und bereute ihre Waghalsigkeit.
    In diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und Honora sprang auf die Füße. Gütiger Himmel. Ein weiterer MacEgan starrte sie an.
    „Störe ich etwa?“ Ewan geriet unter dem fragenden Blick seines Bruders keineswegs in Verlegenheit, als dieser ihn nackt neben einer Frau sitzen sah.
    „Honora wollte gerade gehen.“ Ewan wies zur Tür, und sie nahm die Aufforderung dankbar an. Sie dachte nicht einmal daran, ihren Dolch an sich zu nehmen, so froh war sie, den Brüdern entfliehen zu können.
    Bevan MacEgan schloss die Tür hinter Honora und stellte die brennende Pechfackel in den eisernen Wandhalter. Ewan war dabei der forschende Blick seines Bruders nicht entgangen. „Sie hatte sich in der Tür
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